Burak Bekdil, 26.12.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- „Was die Türkei tun wird, ist, die heilige Hölle auf die Kurden loszulassen. In den Augen der Türkei sind sie eher eine Bedrohung als ISIS. Diese Entscheidung ist also eine Katastrophe.“ – U.S. Senatorin Lindsey Graham.
- Der US-Schachzug könnte sich auch als Todesstoß für Washingtons Bemühungen erweisen, Teheran davon abzuhalten, sich weiter in Syrien zu etablieren und die Sicherheit nicht nur Israels, sondern des gesamten Mittelmeerraums zu gefährden.
- Potenzielle türkisch-kurdische Konflikte würden Syrien weiter destabilisieren und Russland stärken. Dieser Punkt kann nicht ignoriert werden. Die Abhängigkeit der Türkei und des Iran von Russland in Syrien wird zunehmen, da das Trio weiter zusammenarbeitet, um eine grössere Rolle bei der Gestaltung der Zukunft Syriens einzunehmen.
- Es ist verständlich, dass der Rückzug von der Rolle des Weltpolizisten im Einklang mit Trumps Versprechen von vor der Wahl steht, „Amerika wieder groß zu machen“. Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Den „Polizisten“-Job in den unbeständigsten und turbulentesten Teilen der Welt unfreien Regimen wie Russland, China, Iran und der Türkei zu überlassen, könnte auch dem Unternehmen Amerikas und anderer in der freien Welt schaden, wieder groß zu werden – und frei zu bleiben. Die freie Welt hat einfach nicht den Luxus – auch nicht in abgelegenen geografischen Gebieten – die Sicherheit durch unfreie staatliche und nichtstaatliche Akteure gewährleisten zu lassen.
Die unerwartete Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, die US-Truppen aus Syrien (und Afghanistan) abzuziehen, war Musik für türkische Ohren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nannte es „die klarste und ermutigendste Erklärung“ aus Washington.
Außenminister Mevlüt Cavuşoğlu begrüßte die abrupte Entscheidung von Trump, alle 2.000 US-Truppen aus Nordsyrien abzuziehen. Verteidigungsminister Hulusi Akar erklärte, dass die syrischen kurdischen Kämpfer, die die Türkei als größte regionale Sicherheitsbedrohung ansieht, bald „in den Gräben begraben sein werden, die sie ausheben“.
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