Dass ein politisch nicht korrektes Aufbegehren Intellektueller die üblichen Verdächtigen schwer triggern würde, hat sicher niemanden überrascht. Und so setzt der erwartungsmäße Beißreflex nicht nur in der Stromlinienpresse ein, mal mit schauriger Musik unterlegt, mal nur neutrales Unverständnis heuchelnd (da muss dann natürlich „illegale Masseneinwanderung“ von Gänsefüßchen eingerahmt werden, ganz so, als ginge es hier um den „Klimawandel“ oder den „Osterhasen“). So weit, so wenig spannend. Aber warum heult nun ausgerechnet der Cicero mit den Wölfen?
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Wer ist jetzt das Volk? Demotermine für Anfang April
Am Montag pausieren Hamburg, Mainz und Berlin, aber keine Sorge: In der folgenden Woche sind sie wieder am Start. Der Osterhase war dieses Jahr sehr fleißig und hat der Mutti jede Menge Eier ins Nest gelegt. Ich gebe zu, dass die Fülle der Demo-Termine auch für mich sprichwörtlich immer überwältigender wird (ich könnte mir allerdings auch schlimmere Anlässe dafür vorstellen) und es ist gut möglich, dass diese Liste nicht vollständig ist:
Wie die UNO den Großen Austausch gezielt vorantreibt
„Von der hiesigen Öffentlichkeit und den Medien eher wenig beachtet, bereiten die Vereinten Nationen (UN), unterstützt von zahlreichen Organisationen, derzeit zwei weltweite Verträge zum Umgang mit Flüchtlingen und Migranten vor. Sie sollen noch in diesem Jahr beschlossen werden“, berichtet Heise in einem sehr umfangreichen und ziemlich guten Artikel. [1] Was ein wenig überraschend ist, denn Heise habe ich bisher als tendenziell eher linkslastig wahrgenommen. Die UN-Pläne jedenfalls haben es in sich.
Hexenjagd: „Wie viel AfD steckt im Lehrer Ihres Kindes?“
„Ein Lehrer, der die EU überflüssig, Hitler nicht so schlimm und Flüchtlinge lästig findet – kommt Ihnen das bekannt vor?“ — Mal überlegen. Hmmm. Nö. Allerdings fallen mit spontan ein paar Lehrer ein, welche die EU für die tollste Erfindung seit geschnittenem Brot, den Kommunismus und den Islam für total missverstanden, „Flüchtlinge“ für Flüchtlinge, sowie Kohlenstoffdioxid für so eine Art Giftgas halten. Und die mit dem Durchzählen der Geschlechter noch nicht ganz fertig sind. Diese Liste ließe sich endlos fortführen. Dagegen scheint es leider kein Mittel zu geben. Aber dagegen: „Es gibt einen Weg, wie Schulen mit Rechtspopulisten umgehen könnten.“ [1] Das wird anstrengend, holt euch schon mal ein Käseschnittchen und koffeinfreien Kaffee.
Das Land der nicht ganz Dichten und Denkfaulen
„Tausende Menschen, die kein Asyl oder Aufenthaltsrecht in Deutschland erhalten, können trotzdem nicht abgeschoben werden. Der Grund: Es fehlen Ausweispapiere. Die Zahl entsprechender Fälle ist einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen“, berichtet der SPIEGEL am Montag. [1] Es ist nur einer von vielen Artikeln an diesem Tag, die einen ratlos und wütend zurücklassen.
Der deutsche Frühling
Ihr ahnt es schon. Termine. Sowie Termine, Termine und noch mehr Termine. Nach Berlin und Hamburg scheinen sich auch in Erfurt (Mi) und Dresden (Do) wöchentliche Proteste zu etablieren. Lange Rede, kurzer Sinn, habt Spaß, passt auf euch auf, hier die sind aktuellen Daten für die nächsten Tage:
Zynisch: Der Mörder, der eben zufällig zu uns kam
Wer kennt sie nicht, diese Berichte, deren Lektüre einem das Messer in der Tasche aufgehen lassen (darf man das noch so formulieren?). Hier ist wieder mal so einer — Produkt einer „Journalistin“, die seit 2015 den Schuss nicht gehört hat (auch das ist nur so eine Redensart). Wie weit sie damit von der Realität entfernt ist, kann sich jeder bei Bedarf selbst ausrechnen.
Wir schaffen es. Ohne Dich.
„Der Streit um diesen eigentlich so banalen Satz steht seither gerade symptomatisch dafür, was unser Land und wir gemeinsam schaffen können und vor allem auch, was wir gemeinsam schaffen wollen.“ [1] Diese Satzattrappe ist zweifellos das rhetorische Äquivalent zum ambitionierten Versuch, den Eiffelturm maßstabgetreu mit Pudding nachzubauen. Kann man machen, nimmt aber kein gutes Ende. Doch es kommt noch schlimmer.
Zweites MoPo-Opfer: Demonstrant ins Krankenhaus geprügelt
„Brutale Attacke am Montagabend: Ein Teilnehmer der Demo ‚Merkel muss weg!‘ wurde auf dem Weg nach Hause von zwei Unbekannten am U-Bahnhof Stephansplatz angegriffen. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden“, berichtet die Hamburger Morgenpost. [1] Was sie „vergaß“ zu berichten, ist, was die Täter zu diesem Mordversuch animiert haben könnte. Dabei ist die MoPo sonst nicht so schüchtern, wenn es um wilde Spekulationen geht.
„Tolle Idee“: Jetzt wollen sie also Messer verbieten…
„Bis zu 300 Prozent mehr Angriffe“, „Messer-Angst in Deutschland“, „Sieben Messer-Attacken pro Tag allein in Berlin“ und „Die Zahl der Messer-Angriffe in Deutschland nimmt dramatisch zu“, schreibt die BILD. [1] Allein diese Phrasen finden sich bereits oberhalb des zweiten Absatzes, im selben Artikel. Das Problem dabei: Stimmt gar nicht. Die Realität sieht anders aus.