StartseiteDas Leiden der Olivenbäume*: Siedler bewerfen diplomatisches Personal der USA in der Westbank

J.E. Dyer, 4. 1. 2015, libertyunyielding.com

Eine palästinensisch-arabische Frau jammert über das Beschneiden von Olivenbäumen.

Einige der grundlegenden Dinge, die Amerika seit dem Beginn der Obama-Regierung verlieren, sind Vernunft und gesunder Menschenverstand in unseren Auslandsvertretungen.

Eine unglückliches Beispiel für diesen Rückgang war am Freitag, als mehrere unseres eigenen „Jerusalemer Konsulatspersonals“ Berichten zufolge durch israelische steinewerfende „Siedler“ angegriffen wurden während eines Besuches der Amerikaner am Schauplatz eines angeblichen „Siedler-Angriffs“ auf die Olivenbäume eines arabischen Olivenbauern in der Westbank.

Laut dem Sprecher des Aussenministeriums, Jeff Rathke, wurde niemand verletzt und das amerikanische Sicherheits-Team hatte nicht ihre Waffen gezogen. Frühere Berichte hatten angedeutet, dass die amerikanischen Sicherheitskräfte das getan hatten; Siedler wurden zitiert mit der Aussage, das Sicherheitspersonal habe eine M-16 und eine Pistole gezogen.

„Wir können bestätigen, dass ein Fahrzeug aus dem Generalkonsulat heute in der Westbank mit Steinen beworfen und von einer Gruppe bewaffneter Siedler konfrontiert worden war, in der Nähe des palästinensischen Dorfes Turmus Ayya“, sagte er.

„Unser Personal hielt sich in diesem Bereich auf, um Berichten nachzugehen, dass in den letzten Tagen Siedler um die 5000 Olivenbaumsetzlinge ausgerissen hätten“, sagte er und fügte hinzu, dass der Besuch nach dem Angriff abgebrochen worden war.

Nun halten wir hier gleich mal inne. Wir können sicherlich hinterfragen, wie Weise die Entscheidung ist, fremdes Territorium zu durchstöbern und unabhängige Untersuchungen über kriminelle Behauptungen über Sachschäden anzustellen. Wir können uns fragen, was genau uns das Recht gibt, das zu tun (vor allem ohne zuerst den Besuch mit den lokalen Behörden zu koordinieren. Mehr hier).

Eine andere palästinensisch-arabische Frau, überwältigt von der Beschneidung von Olivenbäumen.

Aber selbst bevor man zu dieser Frage kommt, müssen wir die Weisheit der „Untersuchung“ in Frage stellen über eine dieser wiederkehrenden, unbegründeten Behauptungen über den Angriff von Siedlern auf palästinensische Olivenbäume. Nachforschungen zu dieser Frage zeigen, dass die „Informationen zum Thema“ darüber grosse Ausmasse annehmen.

Eine palästinensisch-arabische Frau in Sorge über die Beschneidung ihres Olivenbaums im November 2005. (Bild: AP via Jerusalem Post)

 

Die palästinensisch-arabische Frau, in grossem Schmerz über die Beschneidung ihres Olivenbaums. (Bild: AP, Nasser Ishtayeh via Boker Tov Boulder)

 

Die palästinensische Frau, vermutlich im Versuch, ihren beschnittenen Olivenbaum zu trösten, November 2005. (Bild: AP)

 

Zum einen gibt es nie den geringsten Beweis, dass israelische Siedler irgend etwas mit den Bäumen anstellten. Es würde Tage der Arbeit erforden, um diese Auswirkungen, wie die als „Beweis“ von den anklagenden Arabern angebotenen, zu erzielen: gestutzte alte Äste, grosse Haufen neuer gewachsener Äste, Haufen verbrannter Äste, Stämme in einen Zustand beinahe unberührter Nacktheit. Die Behauptungen über entwurzelte Bäumchen – immer „hunderte“ oder „tausende“ von ihnen – sind nicht durch die entsprechende Fotos begleitet, wie es die Vorwürfe der Angriffe auf reifere Bäume sind. Aber die Entwurzelung tausender Setzlinge würde ebenfalls tagelange Arbeit erfordern.

Ein palästinensisch-arabischer Bauer im Dorf Quryat inspiziert seine beschnittenen Olivenbäume nach einem „Angriff“ im Oktober 2012. (Bild via presstv.ir)

 

Und doch werden nie Siedler mit der Kamera erwischt bei ihrem Angriff auf Olivenbäume. Das ist logisch unmöglich. Es ist unmöglich für Siedlertrupps, Olivenhaine zu überfallen und dort Unheil anzurichten, die sie Tage engagierter Arbeit kosten würde, und nie auf frischer Tat ertappt zu werden.

Palästinensische Araber inspizieren Haufen von Olivenbaumbeschnitt in Qaryut, Oktober 2013. (Bild: Flash 90, Issam Rimawi via Times of Israel)

 

Doch wir haben noch mehr zum weiterfahren. Es stellt sich heraus, dass der „Schaden“, den wir in Fotos der „von Siedlern angegriffenen“ Olivenbäum sehen, identisch aussieht, wie die Auswirkungen des Ölbaum-Unterhalts wie er von Olivenbauern auf der ganzen Welt praktiziert wird.

Beginnen wir mit diesem Handbuch der Universität von Kalifornien über das Beschneiden von Olivenbäumen, das 1966 herausgegeben wurde. Die Bilder allein zeigen in manchmal erschreckenden Darstellungen, wie der Unterhalt von Oliven-produzierenden Bäumen vor sich geht. Nicht alles, was getan werden muss, sieht „nett“ aus für die Bäume. Einiges davon sieht ziemlich drastisch aus, und kann mit grossen Maschinen durchgeführt werden. Wenn Sie je den California State Highway 99 entlang gefahren sind in der Beschnitt-Saison, dann haben Sie die Resultate mit eigenen Augen gesehen. Da könnte man glatt denken, „Oh Mann, diese israelische Siedler kommen ganz schön in der Welt herum.“

Normal beschnittene Olivenbäume rechts im Bild. Foto eines Olivenbauern in Italien auf http://notesfromatuscanolivegrove.wordpress.com/2013/05/06/pruning-the-olive-trees-before-and-after/

 

Der Beschnitthaufen wächst, während uns der italienische Olivenbauer durch den Beschnittprozess begleitet. (Notizen aus einem toskanischen Olivenhain; siehe Link beim Foto oben.)

 

Ein anderes Bild eines toskanischen Olivenbauern mit einem Beschnitthaufen und gut beschnittenen Bäumen. Sein Kommentar lautet: „Die Sache beginnt, gut auszusehen.“ Bild von http://www.mapitout-tuscany.com/2013/03/olive-tree-pruning-in-italy-photo-guide.html

 

Aber es ist nicht alles bloße Beschneidung, wie wir uns Beschneidung denken; d.h. als selektiver Prozess, der den Baum im wesentlichen intakt lässt. Oft bereiten die Olivenbauern ihre Bäume für die Bepfropfung vor: den Prozess der Veredelung, bei dem neue Steckling auf ältere Äste aufgepfropft werden.

Ein italienischer Olivenbauer schneidet Äste ab, um den Olivenbaum auf die Bepfropfung vorzubereiten. Bild von http://www.joe-ray.com/motherland/archive/2007/03/

 

Der italienische Bauer macht den Einschnitt für den Propf. Bild von joe-ray.com; siehe Link beim obigen Foto.

 

Ein Bauer führt einen vollständigen Propf an einem Olivenbaum vor. Bild von http://www.oliveoilcollective.co.uk/product-page-ulianesu.php

 

Das ist der Prozess, der den Beschnitt der Hauptäste auf dramisch-aussehende Nacktheit nötig macht. Während der Vorbereitung erhalten die Hauptäste saubere, senkrechte Schnitte, direkt über den Ast – genau so, wie man es auf vielen arabischen Olivenbäumen sieht, die angeblich „von Siedlern attackiert“ wurden.

Ein palästinensischer Araber posiert mit seinem Olivenbaum, der mit beachtlicher Präzision vandalisiert wurde und jetzt bereit ist für das Aufpropfen. In der Nähe von Adei Ad, Januar 2012. (Bild: Times of Israel, Mitch Ginsburg)

 

Verbrannte Haufen von Ästen? Das ist ein normaler Teil des Beschnitts. Doch wenn die grossen Hauptäste beschnitten werden für das Aufpropfen, dann geht das Holz an die florierende Olivenholzindustrie, die in der Westbank ein langes und berühmtes Handwerkerstandbein hat, aber auch zahlreiche Holzprodukte produziert, von Küchenboden bis zu Papier, wo immer Olivenbäume rund ums Mittelmeer angebaut werden (beispielsweise Türkei, Griechenland, Italien, Spanien). Ein Suche nach „Olivenholzindustrie“ wird das zur Genüge belegen.

Ein toskanischer Bauer fotografiert sein Beschnittfeuer in einer Reihe von Bildern, die den Prozess des Beschnittes von Olivenbäumen demonstrieren. Bild von www.mapitout-tuscany.com/2013/03/olive-tree-pruning-in-italy-photo-guide.html

 

Andere Blogger haben einiges davon in den letzten Jahrzehnten dokumentiert (siehe hier und hier, zum Beispiel). 2012 hat the Blaze ein Video von israelischen Siedlern geliefert, von dem die Siedler sagten, es zeige die Araber dabei, selber die Schnitte an ihren Olivenbäumen vorzunehmen, die dann später als „Schäden“ präsentiert worden seien.

Das Video selbst ist nicht der endgültige Beweis, aber die Tatsache, dass der von palästinensischen Arabern angeblich beklagte „Schaden“  so oft dazu dient, die Bäume zu beschneiden und sie für die Bepfropfung vorzubereiten, wobei wertvolle Haufen Altholz zurückbleiben, scheint Beweiskraft zu haben.

Frühere Vorkommnisse von Arabern, die ihre eigenen Bäume schneiden, und dann Vorwürfe gegen Siedler erheben, haben in den letzten zehn Jahren Elder of Ziyon und Yisrael Medad ua berichtet. (Die Dokumentation von Yisrael Medad im Laufe der Jahre zeigt auf einen weiteren Punkt: dass Araber Ansprüche auf Sachschäden erheben in der Hoffnung auf eine finanzielle Entschädigung von der israelischen Regierung. Politische Gründe sind nicht die einzigen für die Einreichung diese Vorwürfe…)

In Bezug auf die Entwurzelung der Setzlinge ist es interessant, festzustellen, dass dies in der Tat gelegentlich von den israelischen Behörden durchgeführt wurde, um Bäume, die an Orten gepflanzt worden waren, wo sie nicht sein sollen, zu entfernen. In diesen Fällen ist es eine Frage des Landbesitzes. Der politische Blickwinkel auf die Befugnis, wer solche Entscheide fällen können sollte, kann auseinander gehen, aber hier ist wichtig, dass es Bilder und Videos gibt von solchen Fällaktionen im Auftrag der israelischen Regierung gibt.

Ein israelischer Bulldozer entwurzelt einen Olivenbaum in Beit Jala im März 2010. (Bild: MaanImages, Luay Sababa via Ma’an News Agency)

 

Es gibt keine Bilder oder Videos von „Siedlern,“ die Olivenbäume entwurzeln. Eine vernünftige Annahme wäre, dass der Vorwurf deshalb gemacht wird, weil es eine dokumentierte Geschichte von Fällaktionen der israelischen Regierung gibt, und deshalb werden vermutlich auch Vorwürfe gegen Siedler ernst genommen, zumindest von einigen Beobachtern, selbst wenn es keinen Beweis gibt, der den Vorwurf stützt.

Weitere Ansicht eines israelischen Bulldozers, der Olivenbäume fällt im Bereich Beit Jala im März 2010. (Bild: Luay Sababa via electronicintifada.net)

 

In Bezug auf die Logik ist diese Annahme offenbar deutlich glaubwürdiger als die Hypothese, dass israelische Siedler still und unsichtbar das tun können, was die israelische Regierung durch den Einsatz von Teams von Arbeitnehmern mit grossen Maschinen in einer lauten und nachweisbare Art und Weise durchführen muss.

Ein letzter Hinweis. Wie in der Blaze Geschichte diskutiert (wie auch hier in jüngerer Zeit), machen Anti-Israel-Aktivisten – d.h. ausländische NGO-Mitarbeiter – Berichten zufolge mit bei den „Angriffen“ auf Olivenbäume in der Westbank unter falscher Flagge. Das sind auch die Unternehmen, die später die Vorwürfe über Siedlerattacken verbreiten.

Und so schliesst sich der Kreis zu der ursprünglichen Geschichte über den Vorfall am Freitag mit Personal aus dem US-Konsulat in Jerusalem. Was tun unsere Leute da, in der Westbank lauern, als ob das US-Außenministerium eine radikal linke NGO wäre? Abgesehen von der Dummheit des politischen Theaters besteht die erbärmliche Möglichkeit, dass einige fragliche Schadensansprüche gemacht werden, nur um eine unrechtmässige finanzielle Entschädigung zu erhalten. Und das Obama-Außenministerium verlangt nicht einmal einen Videobeweis, im Minimum, bevor es sich auf die Verfolgung von Krankenwagen macht.

 

* Der Titel bezieht sich auf das Motto „Das Leider der Spielzeuge“, vorgeschlagen (mit sarkastischer Absicht) vom Blogger Slublog im August 2006. Er verglich eine Reihe von emotionalen Bildern in den Mainstream-Medien, wo scheinbar unberührtes Kinderspielzeug in den Trümmern von Orten, die von Israel in der Operation gegen die Hizbollah im Südlibanon 2006 herumliegt.

J.E. Dyer
J.E. Dyer ist eine ehemalige Marinenachrichtenoffizierin , die in Südkalifornien lebt, bloggt als Die Optimistische Konservative für inländische Ruhe und Frieden in der Welt. Ihre Artikel sind erschienen in Hot Air, Commentary’s Contentions, Patheos, The Daily Caller, The Jewish Press, und dem Weekly Standard.

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