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Die Lügen von BDS aufdecken

Ben-Dror Yemini, 6.7.2015, Y-Net News.com

Kommentar: Viele gute Menschen fielen auf die überzeugenden Argumente der Boykott-Kampagne herein, die vom Respekt vor den Menschenrechten befeuert scheint. Doch die Wahrheit ist viel verabscheuungswürdiger.

Die „den Boykott bekämpfen“ -Kampagne, die von der Schwesterpublikation von Ynet, Yedioth Ahronoth, ins Leben gerufen wurde, hat zahlreiche Reaktionen und Fragen ausgelöst.

Sie zeugen von den Herausforderungen, die duch die BDS-Bewegung gestellt werden. Die Fragesteller sind nicht Antisemiten. Ein Teil der BDS-Unterstützer stehen unter dem Bann der Bewegung, weil sie vorgibt, ein Kampf gegen ein echtes Problem zu sein.

Ja, die Muslime und Araber töten Araber und Muslime als Routineangelegenheit, und weit mehr als jede Operation von Israel – und das intensiviert sich nur. Doch der Fokus liegt auf Israel, wie einige Kritiker des Landes argumentieren, aufgrund der Tatsache, dass Israel eine Demokratie ist. Es gibt noch andere Fragen und Probleme – hinsichtlich der Besetzung, der Menschenrechte, der Siedlungen, der Blockade und mehr.

Und schau, sagt der Zaungast zu sich selbst, die Besetzung läuft schon seit Jahrzehnten und es gibt keinen Frieden und keine Hoffnung. Vielleicht ist der gewaltfreie Ansatz der Boykott-Kampagne in der Tat der richtige Weg?

BDS-Demonstrationen in Melbourne, Australien, 2010 (Foto: Reuters)

Lassen Sie uns versuchen, ein paar dieser Fragen zu beantworten -, weil sie die Fragen von vielen guten Männern und Frauen repräsentieren, die in die Rhetorik der BDS-Kampagne nicht aus Hass gegen Israel oder Antisemitismus hereingezogen werden, sondern weil sie wirklich an Menschenrechte, Gewaltlosigkeit und die Rettung der Welt glauben. Sie verdienen Antworten.

Vielleicht ist das Problem die Besetzung und nicht die BDS-Kampagne?

Dies scheint das am weitesten verbreitete Argument unter denen zu sein, die den Boykott verstehen, erklären und rechtfertigen. Omar Barghouti, ein Führer der BDS-Kampagne, wurde einmal gefragt: Wird ein Ende der Besatzung auch ein Ende der Kampagne bringen? „Nein“, antwortete er unverblümt.

Noch wichtiger, die BDS-Kampagne wurde nicht mal für einen kurzen Moment unterbrochen, als Ehud Olmert und Tzipi Livni für Israel sprachen. Sie wollten eigentlich die Besatzung zu beenden. Es hat nicht funktioniert für sie.

Würde eine Vereinbarung mit den Palästinensern die BDS-Bewegung zum Schweigen zu bringen?

Im Gegenteil. Die Initiatoren und Leiter der Kampagne sind gegen eine Friedenslösung auf Basis von zwei Staaten für zwei Völker. Ihr Leitprinzip ist das so genannte Recht auf Rückkehr, die ein Ende für Israel bedeuten würde; und einer ihrer wichtigsten Slogans lautet: „Vom Fluss bis zum Meer, wird Palästina befreit.“

Daher müssen wir einen Kompromiss finden, und wir müssen für eine Lösung und den Frieden kämpfen – und genau deswegen müssen wir uns auch gegen die Boykottkampagne wehren.

Vielleicht hat sich die BDS-Kampagne intensiviert, weil Israel die Friedensvorschläge abgelehnt hat?

Anfang 2001 ging Jassir Arafat ins Weisse Haus und lehnte den Friedensvorschlag von Bill Clinton ab. Im Jahr 2008 wies Mahmoud Abbas einen ähnlichen Vorschlag von Ehud Olmert zurück. Und im März 2014 sagte wieder Abbas Nein – diesmal zu einem Vorschlag, der von US-Aussenminister John Kerry verfasst worden war. Selbst wenn also die Lüge über die israelische Verweigerungshaltung tausendmal wiederholt wird, so bleibt sie doch eine Lüge.

Vielleicht ist die Tatsache, dass Israel weiter Siedlungen baut, der Beweis, dass es keinen Frieden will?

Das Siedlungsunternehmen steht im Mittelpunkt einer intensiven öffentlichen Debatte in Israel. Nicht jedes Stück Kritik, das an Israel gerichtet ist, ist Dämonisierung; und die Kritik am Siedlungsunternehmen ist sicherlich nicht Dämonisierung.

In jedem Fall findet der Aufbau in der Westbank in den meisten Fällen innerhalb der bestehenden Siedlungsblöcke statt, die selbst unter Clintons Vorschlag in israelischen Händen bleiben wird. Berechtigte Kritik ist eine Sache, aber die Unterstützung für BDS ist eine andere Geschichte.

Ägyptische Kampagne, um Orange zu boykottieren für seine Tätigkeit hinter der Grünen Linie.

Vielleicht ist es einen Versuch wert, den gewaltfreien BDS-Ansatz zu probieren angesichts der gescheiterten diplomatischen Bemühungen und bewaffneten Kämpfe?

Eine Kampagne, die von Menschen geführt wird, die Israels Existenzrecht verweigern, kann sich nicht unter der Decke einer „gewaltfreien Kampagne“ verstecken. Das Existenzrecht Israels zu negieren ist „Politizid,“ politische Vernichtung, eine eklatante Verletzung des Völkerrechts. Wir haben es hier nicht mit einem Kampf um Rechte zu tun, sondern mit einem Kampf, der eine bestimmte Nation isolieren will und ihr das Recht auf Selbstbestimmung verweigern will.

Vielleicht ist internationaler Druck ein legitimes Mittel, um politische Ziele zu erreichen?

Internationaler Druck ist ein legitimes Mittel. Aus diesem Grund, und so unangenehm das auch sein mag, hat die Europäische Union jedes Recht, Israel bezüglich der Siedlungen unter Druck zu setzen, um Produkte und dergleichen zu markieren. Aber bringen Sie die Dinge nicht durcheinander.

Es gibt einen grossen Unterschied zwischen internationalem Druck auf ein Friedensabkommen hin, und der BDS-Kampagne, deren erklärtes Ziel es ist, sich jedem Friedensarrangement auf Basis von zwei Staaten für zwei Völker zu widersetzen.

Nur weil Iran und Nordkorea die Menschenrechte verletzen, bedeutet das, Israel darf das auch?

Die Verletzung der Menschenrechte ist ungerecht, unabhängig von der nationalen oder religiösen Identität des Staates. Das Problem ist, dass, während Dutzende von Ländern in Konflikten und Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind, wird eine internationale Kampagne fast ausschliesslich nur gegen ein Land geführt – Israel.

Heuchelei ist nicht Moral. Doppelte Standards sind nicht Standards. Die gegen Israel gerichtete Kritik ist keine Kritik; sie ist Rassismus.

Und was ist mit der Blockade von Gaza?

Israel aus dem Gazastreifen abgezogen. Es wollte keine Blockade. Die Blockade ist nicht gegen die Bewohner des Gazastreifens; sie ist gegen die äusserste Anstrengung von Seiten der Hamas gerichtet, Waffen zu erwerben. Ein blühender und wohlhabender Gazastreifen liegt im Interesse Israels. Die BDS-Bewegung und Hamas haben andere Interessen am Herzen.

 

Es gibt viele weitere Fragen; und einige der Forderungen gegenüber Israel sind in der Tat gerechtfertigt. Zögern Sie nicht, ihre Fragen an Y-Net-News zu stellen. Der Dialog hat gerade erst begonnen. Fortsetzung folgt.

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