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Die Sicht eines Arabers auf den Pariser Gipfel

Fred Maroun, 16.1.2017, Times of Israel Blog

Fred Maroun ist Kanadier arabischer Abstammung, der bis 1984 im Libanon lebte, auch während 10 Jahren Bürgerkrieg. Fred unterstützt Israels Existenzrecht als jüdischer Staat und unterstützt einen liberalen und demokratischen Nahen Osten, in dem alle Religionen und Nationalitäten, einschließlich der Palästinenser, im Frieden untereinander und mit Israel koexistieren können und die Menschenrechte respektiert werden. Fred ist ein Atheist, ein sozialer Liberaler und ein Befürworter gleicher Rechte für LGBT-Menschen überall. Fred Maroun schreibt für Gatestone Institute.

Eine nutzlose und kostspielige „Friedenskonferenz“ endete in Paris und gab eine gemeinsame Erklärung ab. Sogar der Hauptorganisator, der höchst unbeliebte französische Präsident François Hollande, gab auf der Konferenz zu, dass sie nutzlos sei, als er sagte: „Die Welt kann dem israelisch-palästinensischen Konflikt keine Lösung aufzwingen.“

Ich bin ein Araber, glücklich genug, einer der wenigen Araber zu sein, die physisch und intellektuell weit genug von arabischen Schlägern entfernt leben, um meine Gedanken aussprechen zu können. Deshalb werde ich meine Gedanken aussprechen.

Beginnen wir mit dem lächerlichen Titel – die „Nahost“-Friedenskonferenz, wie sie in den offiziellen französischen Regierungskommuniqués heisst. Verstehen die Organisatoren, dass Israelis und Palästinenser nur drei Prozent der Bevölkerung des Nahen Ostens repräsentieren? Und erkennen sie, dass es im Nahen Osten noch andere Orte gibt, die das dringende Bedürfnis nach mehr Frieden haben, als Israel und die Palästinenser? Syrien und Irak kommen einem in den Sinn – vielleicht haben die Teilnehmer von diesen Orten gehört …

Der Gipfel repräsentierte in erster Linie Länder, die der Existenz Israels schon immer feindlich gegenüberstanden, jedoch wurde erwartet, dass das irgendwie hilfreich sein könnte, den 69-jährigen Konflikt zu lösen. Neben der Tatsache, dass diese Leute, die israelische oder palästinensische Repräsentanten nicht mit einbezogen, keinerlei Recht haben, Entscheidungen über die Zukunft des Konflikts zu treffen oder gar Ratschläge zu erteilen, ist die Konferenz nicht in der Realität, sondern in einem parallelen Universum verankert.

Das wichtigste erklärte Ziel der Konferenz war es, eine Zwei-Staaten-Lösung voranzutreiben, doch gab es keine Anerkennung dafür, dass Israel immer das Konzept einer Zwei-Staaten-Lösung akzeptiert hat, während palästinensische Repräsentanten das nie getan haben.

Es gab keine Anerkennung der Tatsache, dass Israel auch unter der rechtsgerichtetsten Regierung seiner Geschichte immer noch bereit ist, eine Zwei-Staaten-Lösung zu verhandeln, jedoch die Palästinensische Autonomiebehörde jahrelang die banalsten Ausreden für die Verweigerung von Verhandlungen feilgeboten hat.

Es gab keine Anerkennung der Tatsache, dass die palästinensische Gesellschaft übel gespalten ist, höchst undemokratisch, von Gewalt angeheizt und unmöglich eine friedliche Regierung neben Israel betreiben kann.

Es gab keine Anerkennung dafür, dass palästinensische und arabische Behörden aktiv an einem weit verbreiteten antisemitischen Hass beteiligt waren, seit bevor Israel seine Unabhängigkeit erklärte und dass diese Tatsache der Grund dafür ist, warum der Konflikt überhaupt begann und weshalb es keinen palästinensischen Staat gibt.

Ich möchte gerne, dass ein palästinensischer Staat geschaffen wird, aber ich weiß auch, dass diese Probleme ernsthafte Hindernisse sind, die dem im Weg stehen. Sie müssen angesprochen, nicht ignoriert werden. Wischi-Waschi-Aussagen wie „die Bedeutung für die Parteien, ihr Engagement für diese Lösung erneut auszusprechen“ bringen es nicht. Das Communiqué erwähnte nicht einmal den Hauptstolperstein einer Zwei-Staaten-Lösung, nämlich das palästinensische insistieren darauf, Israel mit palästinensischen Flüchtlingen zu fluten.

Wenn irgend einer der Konferenzteilnehmer an der Schaffung eines palästinensischen Staates interessiert wäre, dann würden sie aufhören, Spiele zu spielen, und sie würden diese Fragen angeben und darüber diskutieren, wie man sie lösen könnte. Aber das würde Mut und Integrität erfordern. Das würde erfordern, dass sie die Interessen der Palästinenser vor ihre eigenen Interessen stellen, gute Handelsbeziehungen zu pflegen mit Ländern, die es vorziehen, keine Lösung zu sehen, als eine Lösung zu sehen, die die Existenz eines jüdischen Staates verankert.

Le Monde räumte ein, dass die Konferenz „symbolisch“ sei, doch sie erkannte nicht, was die Symbolik genau war. Sie war symbolisch für Politiker, die politisch korrekte Sprache verwendeten, während sie Angst hatten, die wirklichen Probleme zu erkennen.

Ich hoffe, dass zumindest die Steuerzahler der siebzig Länder, darunter auch mein eigenes Land Kanada, glücklich waren, Millionen von Dollars für ihre Politiker und Diplomaten zu bezahlen, damit sie Paris genießen konnten. Vor kurzem war ich selber in Paris, und ich machte dieses Bild von der schönen Seine, aber ich Idiot bezahlte, im Gegensatz zu den Politikern und Diplomaten, meine Reise aus der eigenen Tasche.

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