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Warum das Glauben von Gräuelgeschichten über Israel dumm ist, selbst wenn sie auf CNN erscheinen

Eine kürzliche Aussage des Chefs der Roter-Halbmond-Gesellschaft zeigt, warum die Feinde Israels lügen – und warum Regierungen und Nachrichtenorganisationen ihnen so schnell glauben.

Liel Leibovitz, 14.6.2017, Tablet Mag.com

Als Israel im Sommer 2014 eine militärische Operation zur Verteidigung gegen die Hamas in Gaza führte, waren die internationale Gemeinschaft und die Obama-Regierung gleichermaßen rasch dabei, Verurteilungen anzubieten, wobei die damalige Außenministeriumsprecherin Jen Psaki die israelischen Angriffe auf zivile Einrichtungen „entsetzlich“ nannte. Wenn Sie sich jedoch immer noch fragen, was bei der Operation Protective Edge wirklich gelaufen ist, möchten Sie vielleicht Ateeq al-Falahi zuhören, dem Generalsekretär des Roten Halbmondes der Vereinigten Arabischen Emirate.

Hamas, so sagte al-Falahi in einem kürzlichen Interview, schoss bewusst Raketen ab aus einem von den UAE betriebenen Feldhospital in Gaza, in der Hoffnung, Israel dazu zu provozieren, die Anlage zu beschießen. „Das zeigt die bösen Absichten (der Hamas) und wie sie uns verängstigt haben“, sagte Al-Falahi. „Sie behaupten immer, die Feinde würden auf humanitäre Missionen zielen, doch der Verrat kam von ihnen.“

Verrat ist vielleicht ein zu sanfter Ausdruk: als ob das doppelte Kriegsverbrechen der Hamas nicht schlimm genug wäre – aus einer humanitären Einrichtung zu schiessen und dann unschuldige Verwundete als menschliche Schutzschilde für Propagandazwecke zu benutzen – die terroristische Organisation, die Gaza kontrollierte, hatte eine finale Überraschung im Ärmel, als der Konflikt seinem Ende zuging und al-Falahi und seine Männer die Gegend verlassen wollten. Als er und sein Team aus Gaza ausreisten, erzählte Al-Falahi, habe die Hamas mit „extremistischen Milizen im Sinai“ Kontakt aufgenommen und ihnen befohlen, sich auf den Dschihad vorzubereiten. „Als wir an einem Lebensmittelgeschäft anhielten, um etwas zu essen zu kaufen“, erinnerte sich Al-Falahi, „haben sie angefangen, auf uns zu schießen.“ Die Freiwilligen des Roten Halbmondes flohen, nur um zu entdecken, dass die Hamas-Partner im Sinai der Straße entlang Landminen gelegt hatten und hofften, den größtmöglichen Schaden zuzufügen

„Was weh tut,“ formulierte Al-Falahi sein Thema neu, „ist, dass der Verrat von unserem eigenen Volk kam. Muslime, die gegen Muslime kämpften, die den Muslimen humanitäre Hilfe gewährten.“

Man könnte hier aufhören, der Geschichte weitere Aufmerksamkeit zu schenken, und triumphierend argumentieren, wie so viele von uns Pro-Israel-Lautsprechern es so oft tun, dass wieder einmal Israels „hasbara„-Rede sich als völlig wahr erwiesen hat, während die Anschuldigungen seiner Feinde Lügen waren. Man ist frei, solange „Ich habe es dir gesagt“ zu singen wie man will, und zu verkündigen, dass al-Falahis Erzählung kaum jemanden überraschen sollte, der damals Aufmerksam war, wenn man bedenkt, dass wir über unabhängige Aufnahmen von der Hamas verfügten, obwohl die meisten Nachrichtenorganisationen sich weigerten, die Wahrheit zu vermelden, aus Angst, ihren kostbaren „Zugang“ zu den Terroristen und den verängstigten Zivilisten zu verlieren, die sie als Geiseln hielten. Man ist auch frei, zu argumentieren, dass das Timing dieser Anschuldigungen verdächtig ist, angesichts dem jüngsten diplomatischen Aufflackern von Spannungen zwischen den VAE und dem Hamas-Sponsor Katar. Aber all das ist weitgehend Nebensache; Hier können tiefergehende Einsichten gewonnen werden, und sie haben uns viel darüber zu lehren, wie moralisch bankrott die globale Konversation über Israel geworden ist.

Wenn ein Konflikt ausbricht, fühlen sich anständige Menschen krank. Ihr erster Impuls ist, die Gewalt zu stoppen und unschuldige Leben zu schützen. So ist es vollkommen verständlich, dass das Anschauen von Granatenbeschuss auf CNN und Debatten bei den Vereinten Nationen und John Kerry und seine Sprecher, die feierlich „entsetzt“ sind, sogar jüdische Zuschauer zur Schlussfolgerung bringen, dass all diese Kritik an Israel etwas bedeuten muss. Wie die Redensart sagt: wo Rauch ist, muss auch Feuer sein.

Doch hier ist der Grund, weshalb es sehr unwahrscheinlich ist, dass es je ein Feuer unter dem Rauch gibt: Israel ist, bei alle seinen Mängeln und Fehlern, eine offene und demokratische Gesellschaft. Seine Streitkräfte befolgen Einsatzregeln, die restriktiver sind als diejenigen, unter denen amerikanische oder europäische Streitkräfte operieren. Israel gewährt den örtlichen und internationalen Medien weitgehend ungehinderten Zugang zu seinen Städten und Schlachtfeldern. Israel hat also praktisch keinen Anreiz, über leicht verifizierbare Sachverhalte zu lügen, die sich in aller Öffentlichkeit ereignen, während sie unter einem globalen Mikroskop stehen. Vielleicht hat man wenig Respekt für die jetzige Regierung in Jerusalem, und man kann seine Bedenken haben über gewisse oder die gesamte Politik, aber ehrlich gesagt, niemand ist so dumm.

Womit wir bei der Hamas sind. Warum fälscht die Gruppe eklatant die Tatsachen? Die Antwort ist auch hier ganz einfach: Weil sie damit durchkommen, Jahr für Jahr für Jahr. Und sie kommen damit durch, weil ihre Argumente bezüglich jüdischer Perfidie und Blutlust noch nie auf Tatsachen basiert haben.

Was die Terrororganisation in Gaza im Jahr 2014 der Welt bot, war eine Version der Geschichte, die in ihrer Gründungsurkunde enthalten ist, die nur das letzte Kapitel einer sehr alten Geschichte ist: Die Juden saugen unser Blut. Liefere eine Version dieser verleumderischen Erzählung, und niemand stürzt sich darauf, die Beweise zu untersuchen. Schließlich brauchen antisemitische Gräuelgeschichten keine Beweise; Sie sind Teil einer größeren Verschwörungstheorie, in der „die Juden“ für das Unglück der Welt verantwortlich sind.

Warum unterstützen westliche Regierungen und Nachrichtenorganisationen diesen wahnsinnigen mittelalterlichen Müll? Nun, das ist auch leicht zu erklären: Wenn die Leute, die man zu schlagen versucht, glauben, dass eine bösartige Seeschlange der Hauptfeind in ihrem Leben ist, wer sind wir dann, um sie von dieser Idee zu enttäuschen, wie idiotisch sie auch immer ist? Westliche Regierungen und Nachrichtenorganisationen sind froh, zumindest Lippenbekenntnisse für abscheuliche und unsinnige antisemitische Geschichten abzugeben, um ihre Handelsbeziehungen mit unfreien Gesellschaften zu vereinfachen, deren Führer die Juden wiederholt für ihre unaufhörlichen Misserfolge beschuldigen. Der Preis dafür, es nicht zu tun, könnte hoch sein. Der Preis ist dagegen garantiert niedrig, wenn man es tut, besonders wenn man den alten Antisemitismus hübscher einkleidet und ihn Antizionismus nennt.

Immerhin, was sollen die Israelis gegen die Tatsache tun, dass eine Sprecherin des Außenministeriums Israel für „schreckliche“ Angriffe auf die Zivilbevölkerung verantwortlich macht – wenn es keinen Mangel an Video- (und Spionagesatelliten-) Aufnahmen gibt, die zeigen, dass die tatsächlichen Kriegsverbrechen von der Hamas begangen wurden, einer echt terroristischen Organisation? Die Bande nach Washington, D.C. enger knüpfen? Reuters oder AP wegen ihrer Zusammenarbeit mit einer Bande von islamistischen Terroristen, die zwei Millionen Menschen als Geisel für ihren Wahnsinn halten, verbieten? Natürlich nicht.

Aber das bedeutet nicht, dass es nichts gibt, was wir Juden tun können. Wir können – und müssen – dieser Idiotie widerstehen, wann immer sie ihren Kopf erhebt, was deprimierend oft ist. Es spielt keine Rolle, ob man glaubt, dass Bibi Netanjahu ein Schurke oder ein Heiliger ist. Es spielt keine Rolle, ob man sich als Zionist definiert. Als Jude, wenn dämonische Lügen über andere Juden erzählt werden, Lügen, die eklatant falsch und giftig und bösartig sind, hat man eine persönliche Verantwortung, diese Lügen zu bekämpfen. Denn letztlich sind diese Lügen nicht nur Lügen über Israel – sie sind über Sie.

 

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