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Ist die 13 eine AfD-Glückszahl?

13 Landesparlamente und 13 Prozent im Bundestag [1], das scheint ein gutes Omen zu sein. Die Zahlen sind um diese Zeit noch nicht in Stein gemeißelt, werden sich aber vermutlich nicht mehr dramatisch ändern. Leute, das ist eine erstklassige Ansage! „Einfach so“ aus dem Stand die solide drittstärkste Kraft zu werden, das muss man erst mal hinbekommen. Meinen herzlichen Glückwunsch dazu!

Angesichts der massiven Behinderung des Wahlkampfes, der fast durch die Bank weg diffamierenden Berichterstattung und diverser „Säuberungsaktionen“ seitens der sozialen Netzwerke und Internet-Konzerne (Facebook hat sogar damit geprahlt), trotz versuchter oder vielleicht sogar geglückter Manipulationen der Wahl selbst — trotz all dessen und wegen all dem muss man hier von nicht weniger als einem blauen Wunder sprechen! ?

Die CDU und die SPD haben ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949 eingefahren, sie haben eine wohlverdiente, schallende Ohrfeige bekommen. Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so ist leider die FDP wieder ins Parlament gehumpelt. Absolut unverdient, meiner Meinung nach, wenn man bedenkt, dass sie zuletzt mit AfD-Themen Wahlkampf gemacht hat und auf ihr Alleinstellungsmerkmal „nicht die AfD zu sein“ setzte. Offenbar gibt es eine politischen Marktlücke für Produkte, deren Haltbarkeitsdatum schon lange abgelaufen ist…

Weiterhin ist es auch nicht gelungen, die Grünen und die Kommunisten aus dem Bundestag zu entfernen. Wer die wählt, außer Freunden und Verwandten, bleibt allerdings rätselhaft, denn deren Themen sind längst CDU-Mainstream. Vielleicht waren es einfach Leute, die mal von einem anderen Gesicht verarscht werden wollten, wer weiß. Aber aus diesem Traum wird auch nichts, denn Mutti bleibt. Was sonst.

Interessant ist, dass alle Kommentatoren eine „Jamaika-Koalition“, also Schwarz-Gelb-Grün (CDU, FDP, Grüne) als praktisch schon ausgemacht betrachten. Ja, die hätte eine Mehrheit. Und diese charmante Kombination aus kriminell, beliebig und geisteskrank könnte funktionieren (warum sollte sie auch nicht, immerhin stehen sie alle für die gleiche Politik?). Aber: Es würde, rein theoretisch, auch für Schwarz-Gelb-Blau reichen. Nur mal so als Hinweis.

Dafür sind sich natürlich die lupenreinen Demokraten zu fein und so geht dieser Kelch zum Glück an der AfD vorbei. Das ist auch ganz gut so. Die Wähler sind noch nicht so weit. Zwei Jahre unter einer Reggae-Regierung dürften aber reichen, um sie mürbe zu reagieren. Maximal. Bis dahin hat sich die Alternative im Parlament eingelebt und ist bestens gerüstet für vorgezogene Neuwahlen. Oder, wenn es unerwartet blöd läuft, fürs Kanzleramt 2021.

Eins ist definitiv sicher: Es wird auf jeden Fall nicht langweilig mit voraussichtlich über 90 AfD-Abgeordneten. Unser Bundestag wird bunter. Und ich freu mich drauf!

[1] Durchschnitt der Hochrechnungen von ARD und ZDF, Stand Sonntagabend um 21:45 Uhr.

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