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Genug gefordert: Setz dich, nimm einen Keks und halt die Fresse!

Weihnachtsmärkte werden umbenannt, Schweine bekommen in Kantinen Hausverbot, bei Volksverhetzung muss man neuerdings differenzieren (immerhin sind die Rasseköter in der Mehrheit und sollen sich mal nicht so anstellen), die Liste ist endlos. Religiöse Gefühle scheinen sich zum Maßstab aller Dinge zu entwickeln; zumindest, wenn es sich um jene der extrem zartbesaiteten Neubürger handelt. Schuld daran die Muslime mit ihren ewigen Forderungen, Forderungen, Forderungen, richtig?

Falsch! Wir sind schuld. Ausnahmsweise mal wirklich. Weil wir uns von einer lautstarken Minderheit auf der Nase herumtanzen lassen. Mag sein, dass am Anfang irgendwelche frechen Forderungen stehen, die von einer gewissen einheimischen Klientel begierig aufgegriffen werden, weil ihr generell bei jedem Abschaffungsversuch unserer nicht vorhandenen Kultur mächtig einer abgeht. Das ist zweifellos so. Dazu gehören aber immer zwei: Es funktioniert nur, solange sich die Mehrheit, wenn auch murrend, das gefallen lässt.

Was stimmt nicht mit Dir, liebe empörte Mehrheit? Ich habe mich jahrelang vegetarisch ernährt und musste dann halt damit leben, dass es beim Restaurantbesuch im Zweifel nur die Beilagen gab. Auf die Idee, eine Änderung der Speisekarte für alle oder gar die Neuanschaffung der potentiell durch Fleischkontakt entweihten Küchenutensilien lautstark zu fordern, bin ich tatsächlich nie gekommen. Das war vielleicht ein Fehler. Aus irgendeinem Grund ging ich davon aus, dass dies zu einem Hausverbot führen würde. Dabei hätte ich mir vermutlich nur irgendeine schwachsinnige esoterische Begründung ausdenken müssen…

Aus einem unerfindlichen Grund führt dieses bizarre Verständnis von Religionsfreiheit und falsch verstandener Toleranz zu immer grosteskeren Unterwerfungsgesten. Dabei ist das relativ simpel: Artikel 4 Grundgesetz (1) „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“ (2) „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ — Mehr aber auch nicht. Religionsfreiheit ist NICHT die Freiheit von der Religion, den Sitten und Gebräuchen anderer. Zuweilen leider.

Das Essen ist nicht „halal“ genug? Pech gehabt, dann knurrt halt der Magen! Dem Grundgesetz ist das egal. Mir auch. Vielleicht eine gute Gelegenheit, den eigenen Diätplan mit dem jeweils zuständigen Gott neu zu verhandeln. Nicht das Problem der Küche. Die Weihnachtslieder sind doof? Pech gehabt, aber eventuell könnte man sich in dem Fall den mitgebrachten Lappen auf dem Kopf in die Ohren stopfen. Für irgendwas muss das Ding ja gut sein!

Dass überhaupt Weihnachten gefeiert wird, könnte ggf. auch ein subtiles Zeichen dafür sein, dass man sich versehentlich im falschen Land angesiedelt hat. Pech gehabt. Aber wir sind ja keine Unmenschen, deshalb gibt es ergänzend zur Religionsfreiheit auch die Reisefreiheit…

Die ist übrigens nicht primär dafür gedacht, dass Deutsche wieder mal nach Ungarn fliehen.

So kann das nicht weitergehen. Und so sehr mich auch die „Forderungen“ und „Ansprüche“ der üblichen Verdächtigen nerven — mehr noch nervt mich das einheimische Duckmäusertum! Die Wehrhaftigkeit ist den Deutschen wahrhaft gründlich aberzogen worden. Vielleicht fehlt hier einfach eine Ureinwohner-Lobby. Vielleicht braucht es einen Zentralrat der Deutschen, der reflexartig protestiert und Medien und Politiker rund um die Uhr mit Protestnoten traktiert. Vielleicht braucht es aber vor allem etwas mehr Rückgrat, um die andauernde Forderei einfach mal souverän wegzulachen und wenig charmant, aber ehrlich zu entgegnen:

„Setz dich, nimm einen Keks und halt die Fresse!“

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