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IDF: Die iranische Drohne, die wir abgeschossen haben, war auf einer bewaffneten Sabotagemission

Nach Aussage der Armee wurde die Schlussfolgerung nach einer Analyse des Flugplatzes und einer operativen und nachrichtendienstlichen Untersuchung der übrigen Teile der Drohne gezogen.

Anna Ahronheim, 13.4.2018, Jesuralem Post
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Lt.-Col. L., der Pilot, der am 10. Februar 2018 die iranische Drohne über Israel abgeschossen hat. (Bildnachweis: IDF)

Die iranische Drohne, die Anfang Februar in den israelischen Luftraum eindrang, war mit Sprengstoff bewaffnet und wurde geschickt, um einen Angriff im jüdischen Staat durchzuführen, sagte die IDF am Freitag.

„Das Abfangen des iranischen unbemannten Flugzeugs durch einen Kampfhubschrauber verhinderte eine iranische Intention, einen Angriff auf dem Territorium des Staates Israel durchzuführen“, heißt es in einer Erklärung der Armee.

Das iranische UAV wurde von israelischen Verteidigungssystemen überwacht, bis es abgefangen und zerstört wurde.

Die fortgeschrittene iranische Drohne, die vermutlich eine Kopie einer US-Stealth-Drohne ist, die 2011 im Iran abgeschossen wurde, startete von der T-4 Luftwaffenbasis tief in der syrischen Provinz Homs und drang am 10. Februar über jordanischen Luftraum in israelisches Territorium ein.

Die Drohne wurde um 4:30 Uhr in der Nähe von Beit She’an von einem Apache-Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe abgefangen.

IAF-Stabschef Brigadegeneral Tomer Bar, der zweithöchste Offizier der Luftwaffe, sagte, die Drohne sei ein fortgeschrittenes Modell mit einer „niedrigen Signatur“, das Israel nie zuvor abgefangen habe.

„Wir haben abgewartet, bis sie in unser Gebiet eindringt“, sagte er und betonte, dass es wichtig gewesen sei, „die Drohne in die Hände zu bekommen“.

Die Armee führte eine operationelle und nachrichtendienstliche Untersuchung der Überreste der iranischen UAV durch.

Nach der Infiltration starteten israelische Jets einen Gegenangriff auf den Startplatz der Drohne sowie auf das Kontrollfahrzeug, das die Drohne in israelisches Gebiet geführt hatte, und wurden von schwerem syrischem Flugabwehrfeuer getroffen. Mehr als 20 Raketen wurden von SA-5 und SA-17 Boden-Luft-Batterien auf die israelischen Jets abgefeuert.

Der Pilot und Navigator einer der IAF F16Is stürzte aus seinem Jet, der im unteren Galiläa abstürzte, nachdem er vom syrischen Flakfeuer getroffen worden war. Die Crew sprang mit dem Fallschirm innerhalb Israels ab und wurde zum Rambam Medical Center in Haifa evakuiert. Beide sind inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden und der Navigator ist wieder im Flugdienst.

Es war das erste Mal seit 1982, dass ein israelischer Jet in einer Kampfsituation verloren ging, und führte zu einer umfassenden Vergeltung durch Israel mit zusätzlichen Schlägen sowohl gegen die syrischen Raketenbatterien als auch gegen iranische Militärziele in dem vom Krieg zerrissenen Land.

Die Spannungen an der Nordgrenze haben in den letzten Monaten zugenommen, seit der Iran mit seiner Präsenz seine Streitkräfte tiefer in Syrien verankert. Der Schmuggel hochentwickelter Waffen und der Bau einer Präzisionsraketenfabrik im Libanon für die Hisbollah ist ebenfalls ein wachsendes Problem für Jerusalem.

Letzte Woche soll Israel einen Luftangriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt T4 (die gleiche Basis, von der aus die Drohne im Februar gestartet ist) durchgeführt haben, bei dem mehrere Personen getötet wurden, darunter sieben Soldaten der iranischen Revolutionsgarde.

Nach Angaben des russischen Militärs wurde der Angriff von zwei israelischen F-15-Jets mit aus dem Luftraum des Libanon abgefeuerten Lenkflugkörpern durchgeführt. Fünf der acht eingesetzten Raketen sollen von der syrischen Luftverteidigung zerstört worden sein.

In einem Telefongespräch mit Premierminister Benjamin Netanjahu wurde der russische Präsident Wladimir Putin von der Nachrichtenagentur Sputnik zitiert, als er die Notwendigkeit betonte, dass Israel die Souveränität Syriens respektieren müsse und forderte, „sich jeglicher Handlungen zu enthalten, die die Lage in diesem Land weiter destabilisieren und seine Sicherheit gefährden könnten“.

Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte den Luftschlag als „eine sehr gefährliche Entwicklung“ kritisiert.

Ali Shirazi, Verbindungsoffizier des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei zur Quds Force Elitetruppe, drohte, dass Teheran Israel zerstören werde, wenn es sein „kindisches Spiel“ nicht beenden sollte.

Während einer Rede, die am Freitag ausgestrahlt wurde, warnte der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, dass Israel nach dem Luftschlag nun in einer direkten Konfrontation mit dem Iran stehe, und nannte es einen „kritischen Augenblick in der Geschichte der Region“.

 

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