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Drei Palästinenser verhaftet, weil sie ein Flüchtlingslager auf der griechischen Insel angezündet haben

Die drei Palästinenser haben angeblich das von der Schweiz betriebene Gemeinschaftszentrum „One Happy Family“ auf Lesbos abgefackelt.

Benjamin Weinthal, 21.3.2020, jpost.com
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Mytilene, Griechenland (Bildquelle: PXFUEL)

BERLIN— Die griechischen Behörden haben drei Palästinenser verhaftet, weil sie Anfang des Monats ein Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos in Brand gesteckt haben.

Das griechische Newsportal Sto Nisis (auf der Insel) berichtete am Samstag über die Verhaftungen im Zusammenhang mit dem Brandanschlag. Dem Bericht zufolge hat einer der Palästinenser – ein 59-jähriger Mann – einen griechischen Pass und lebt in Mytilene, der Hauptstadt von Lesbos. Die beiden anderen Palästinenser leben in Athen und sind nach Mytilene gereist.

Die Nachrichtenagentur sagte, ein vierter Verdächtiger sei in den Brandanschlag verwickelt. Dem Bericht von Sto Nisis zufolge verhaftete die örtliche Polizei die Palästinenser, nachdem sie sich Aufnahmen von Überwachungskameras nahegelegener Unternehmen angesehen hatten.

Die drei Palästinenser sollen das von der Schweiz betriebene Gemeinschaftszentrum One Happy Family auf Lesbos angezündet haben. Die 1.500 Flüchtlinge und Migranten, die in dem Lager leben, wurden bei dem Brand nicht verletzt.

Dr. Nikos Michailidis, Professor für Anthropologie an der Universität von Missouri, St. Louis, und ein Experte für Politik und Türkei, sagte am Samstag der Jerusalem Post: „Griechenland ist ein Land, das schon immer verletzliche Menschen geschützt hat. Dieser Vorfall löste in einigen internationalen Medien Kritik aus, aber angesichts der jüngsten Verhaftungen der drei palästinensischen Brandstifter war die Kritik ungerechtfertigt und, gelinde gesagt, anmaßend“.

Er fügte hinzu: „Ich würde dieses Ereignis in den breiteren Kontext der jüngsten Ereignisse an der griechisch-türkischen Grenze stellen, wo das Erdogan-Regime versucht hat, Tausende von Einwanderern illegal nach Griechenland zu schicken, um das Land zu destabilisieren. Es ist auch bekannt, dass das Erdogan-Regime enge Beziehungen zu palästinensischen Organisationen auf der ganzen Welt aufgebaut hat“.

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