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Analyse: Warum westliche Muslime ein angenehmes Leben für den Jihad verlassen

Ariel Ben Solomon, 17.8.2015, Jerusalem Post

Die islamische Wiederbelebung wird getrieben von einem Gefühl der „Abneigung gegen den Westen, Frustration über den ganzen neuen Apparat von öffentlichem und privatem Leben.“

Ein Militanter des Islamischen Jihad besucht eine Anti-Israel-Demonstration in Rafah. (Photo Credit: REUTERS)

Westliche Muslime, die in den freiesten und wohlhabendsten Ländern der Erde leben, verlassen diese, oder kehren zurück, zu Tausenden, in die arabische Welt auf der Suche nach Sinn in ihrem Leben – oder einer islamischen Erweckung, die ihren traditionellen kulturellen religiösen Werten entspricht.

Samuel Huntington fasste in Kampf der Kulturen und der Neufassung der Weltordnung zusammen: „Während das Tempo der Modernisierung sich erhöht, reduziert sich jedoch die Rate der Verwestlichung und die einheimische Kultur erlebt eine Wiederbelebung.“

Wie ist das möglich? Das ist deshalb, weil der Rest der muslimischen Welt zum grössten Teil nicht die gleichen religiösen oder kulturellen Werte für wichtig hält wie es der Franzose oder Amerikaner tut, und das ist der Grund, weshalb ihnen die Integration in die europäische Kultur so schwer fällt.

Die islamische Wiederbelebung wird von einem Gefühl der „Abscheu gegen den Westen, Frustration über den ganzen neuen Apparat des öffentlichen und privaten Lebens“ angetrieben, schrieb der Historiker Bernard Lewis in Islam und der Westen.

Es ist diese „Vision eines restaurierten und wieder auflebenden Islam, durch den das Gesetz Gottes und diejenigen, die es hochhalten, sich über alle ihre Feinde hinweg durchsetzen werden.“

Roger Cohen argumentierte in der New York Times letzte Woche: „Die ehrliche Antwort ist, dass wir nicht wissen, warum ein Brite in seinen zwanzigern mit einem Abschluss in Informatik oder ein junger Franzose aus einem normannischen Dorf einen psychologischen Wendepunkt erreicht.“

Aber wir. Es ist eine radikale islamische Ideologie – Islamismus – die tief in ihren Kopf eingepflanzt wird von ihrem Imam, dem Internet oder ihren Familienangehörigen.

Daniel Pipes, Gelehrter und Präsident der Denkfabrik Middle East Forum, sagte, dass Cohen postuliert, dass „die westlichen Dschihadisten sich ’sehnen danach, von der Last der Freiheit befreit zu werden.‘ Ich bin nicht einverstanden.“

„Die Analyse des Islamismus durch das Establishment leidet an einer Ignoranz bezüglich der Macht der Ideen. Neo-Marxistische Bemühungen, die Schuld in der wirtschaftliche Benachteiligung zu suchen, haben eine Weile vorgeherrscht, sind jedoch am Felsen der Ungenauigkeit zerschellt,“ sagte Pipes der Jerusalem Post.

„Selbstkritische Vorstellungen über das Erbe des Kolonialismus sind ebenfalls in Misskredit gefallen“, sagte er.

„Die einfache Erklärung ist, dass die islamistischen Vision – wie die faschistischen und kommunistischen Visionen zuvor – eine überzeugende Anziehungskraft ausüben, vor allem für gebildete Jugendliche, die sich einer grossen Sache widmen wollen.“

Die Herausforderung für diejenigen, die die islamistische Bewegung bekämpfen, sagte Pipes, ist es, diese Vision zu besiegen und zu marginalisieren, so dass der Islamismus – wieder, wie Faschismus und Kommunismus zuvor – seinen Reiz verliert.

„Ideen sind wichtig; Die Zeit ist gekommen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken „, sagte er.

Philip Carl Salzman, Professor für Anthropologie an der McGill Universität und Experte für arabische Stammeskultur, sagte der Post, dass die Muslime, die in grosser Zahl nach Europa kommen, weder versucht haben, noch in der Lage sind, die europäische Kultur zu assimilieren.

„Der Islam verlangt von seinen Anhängern, die wahre Religion in die ganze Welt zu bringen. Viele Muslime in Europa sehen ihre Einwanderung als langsame demographische Eroberung, weshalb in Dänemark junge Muslime ein T-Shirt trugen mit der Aufschrift: „2048 sind wir an der Macht.“ „Das ist auch der Grund, warum viele muslimische Männer ‚ungläubige‘ christliche Mädchen als Kriegsbeute betrachten, die gefangen und nach Lust und Laune vergewaltigt werden dürfen, deshalb die schockierende Zunahme der Vergewaltigungen und von sexuellem Missbrauch in den europäischen Ländern,“ sagte Salzman.

Der Professor sagte, islamische Kultur fühle sich im Vorrecht, weshalb ein grundlegendes Thema in Predigten in der Moschee die Vermeidung von Assimilation an die europäische Kultur ist.

„Junge Muslime sehen den Islamischer Staat und al-Qaida als erfolgreich und offen muslimische Prinzipien wie Versklavung und Ermordung von Ungläubigen umsetzend, die in Europa nur schwer angewandt werden können“, fügte Salzman hinzu.

„Vor allem aber sehen sie den Islamischen Staat und al-Qaida als Eroberer, was schon ihre muslimischen Vorfahren waren und was ihnen den Ruhm und die Ehre bringen würde, die sie als Muslime ihrer Meinung nach verdienen würden.“

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