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Frieden für Palästina, oder wie verhandelt man mit „Taqiya“?

Yakov M, 21. Mai 2015, My Daily Kvetch

Der französische Aussenminister Laurent Fabius drängt voran mit Frankreichs Nahost-Friedensinitiative. Der französische Plan verlangt die Bildung eines palästinensischen Staates in den vor-1967-„Linien“, mit Landtausch von gegenseitig vereinbarten Landstücken ähnlicher Grösse, unter Berücksichtigung der israelischen Sicherheitsbedürfnisse. Die Franzosen suchen, eine „gerechte, langfristige und globale Lösung“ für den Konflikt zu erreichen. Zuoberst allerdings gibt die implizite Drohung, dass“Wenn eine Zweistaatenlösung nicht bis zum Ende von 18 Monaten von Verhandlungen erreicht ist, dann wird Frankreich verkünden, dass es den Staat Palästina offiziell anerkennt.

Nun lasst uns zurückschauen auf zwei vorangegangene „Meilensteine“ in der traurigen Geschichte der Versuche, mit den Falestinensern Frieden zu erreichen. Während wir das tun, wollen wir die schreckliche Naivität der Führer der westlichen Welt von damals und besonders  von Heute im Umgang mit dem „Orient“ auszuloten versuchen.

Ich will mit dem Vers des Korans beginnen, der sich mit dem Begriff „Wahrheit“ auseinander setzt.

„O die ihr glaubet! Wenn ein schlechter Mensch zu euch kommt mit jeglicher Nachricht, ermittelt die Wahrheit, damit ihr nicht unbewusst den Menschen schadet und später voller Reue seid für das, was ihr getan habt. (Koran, Sure 49: 6)“

Jetzt zur Frage; „Warum hat der Führer der PLO, besser bekannt als FLNO (Falestinensische-Verlierer-der-Nakbah-Organization), Jassir Arafat, plötzlich 1988 entschieden, dass Israel ein Existenzrecht hat?“

Welches war die echte Wahrheit?

Die plötzliche Anerkennung von Israel durch Arafat 1988 war ein perfektes Beispiel für die islamische Methode der Täuschung. Westler, die die islamische Täuschung verstehen, beziehen sich auf „Taqiya“ oft als die Taktik des Lügens, um den Glauben zu bewahren. Apologeten der sunnitischen Muslime entgegnen, dass „Taqiya“ eine shiitische Doktrin sei, „Taqiya“  (تقیة taqiyyah/taqīyah) sei eine Form religiöser Lüge. Während Shiiten als Volksverhetzer beschuldigt werden, die “mut’a” (Ehe zum Vergnügen) sanktionieren, was nichts anderes als Prostitution ist. Ein ähnliches Konzept im sunnitischen Islam heisst dort idtirar (إضطرار) „Nötigung“. Ein vergleichbares Konzept ist als kitman „Verheimlichung; Verstellung durch Unterlassung“ bekannt. Ebenfalls verwandt ist das Konzept der „ḥiyal“, legalistischen Täuschung, die nicht notwendigerweise in religiösem Kontext praktiziert wird, sondern um politische oder legalistische Vorteile zu gewinnen.

Wir können in heutigen Presseverlautbarungen durch europäische Regierungen deutlich erkennen, dass Arafat überragenden Erfolg hatte mit „Taqiya“, wie in seinem „Plan zur Negierung Israels“ dargelegt, wo er die echte Wahrheit ausdrückte von seinen Intentionen und derjenigen der Falestinenser in seiner Rede an die UNO-Generalversammlung am 13. November 1974.

Nach Arafats erfolgreicher UNO-Rede formulierte der Aussenminister Henry Kissinger 1975 die ursprüngliche Politik der US-Regierung gegenüber der PLO, die darin bestand, Verhandlungen mit der PLO abzulehnen, bis sie bestimmte Bedingungen erfüllen würde. Diese Bedingungen für US-Kontakt mit den Falestinensern wurden von Kissinger in einem US-Israelischen Memorandum 1975 gesetzt. Kissinger versprach, dass die Vereinigten Staaten:

„die PLO nicht anerkennen oder mit ihr verhandeln werden, solange die PLO das Existenzrecht Israels nicht anerkennt und die Sicherheitsratsresolutionen 242 und 338 nicht annimmt.“

Dieses Memorandum von 1975 – und später die Übereinkunft von Camp David – konditionierten die Teilnahme jedes Teilnehmers an einer künftigen Friedenskonferenz auf „die Zustimmung aller anfänglichen Teilnehmer.“ Diese Aktion wurde durchgeführt, damit Israel gegen die Präsenz der PLO ein Veto einlegen konnte. In späteren Jahren bekräftigten US-Präsidenten diese Verpflichtung regelmässig. Im Jahr 1985 verabschiedete der Kongress, und Präsident Reagan unterzeichnete, ein Gesetz zur Kodifizierung derselben und fügte hinzu, dass die Falestinenser auf den Einsatz von Terrorismus verzichten müssten, bevor die Vereinigten Staaten sie anerkennt oder mit [ihnen] verhandelt. Etwas, was Aussenminister John Kerry und die Obama-Administration ganz bequem übersehen haben.

Die Führer der westlichen Regierungen betrachteten diese Voraussetzungen als ein Mittel, um eine radikale, terroristische Organisation aus allen Verhandlungen auszuschliessen und die USA als Hebel zu nutzen, um das falestinensische Volk in Richtung Moderation zu zwingen. Ihr Ziel war es, dass die falestinensische Führung zeigt, dass sie wirklich ihre Position verändert, um damit möglich zu machen, sie in künftige Gespräche für eine erfolgreiche und stabile Beilegung mit einzubeziehen. Doch Arafat und die falestinensische Führung hatte wie üblich kein Interesse an der Veränderung ihrer primären Arbeitsweise, da sie weiterhin heftige barbarische, kaltblütige Ermordung von Zivilisten einsetzte, was der Grundstein falestinensischen Terrorismus ist.

In den späten 1980er Jahren, nach deren schmählicher Niederlage und Rückzug aus dem Libanon, fanden sich die Falestinenser an den Rand gedrängt und gezwungen, aus Tunesien heraus zu operieren, weit von den Grenzen Israels entfernt. Dann begann der Aufstand „Erste Intifada“ am 9. Dezember 1987 im Flüchtlingslager Jabalia gegen die israelische „Besatzung der palästinensischen Gebiete“. Die „Erste Intifada“ erwischte Arafat und die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) völlig überraschend auf dem linken Fuss. Die Führung der palästinensischen Befreiungsorganisation im Ausland konnte die Ereignisse nur indirekt beeinflussen. Der Aufstand wurde überwiegend von Gemeinderäten geführt; Hanan Ashrawi, Faisal Husseini und Haidar Abdel-Shafithe. Die vereinigte national Führung des Aufstands (UNLU) umfasste viele führende palästinensische Fraktionen einschliesslich der Rivalen der PLO, die islamischen Organisationen Hamas und Islamischer Jihad.

Sari Nusseibeh erfasst die Geburt des UNLU in einem Artikel 1989: –

„Zwei Wochen lang wütete das Feuer [der Revolte] in fast unergründlichen Proportionen. Auch die lokalen Basiskomitees, Aktivisten und Führer wurden überrumpelt … Die ersten Untergrundbroschüren der Intifada machten einen schüchternen Auftritt … Die Communiqués No. 2 der Intifada erschienen. Gerüchten zufolge war es in diesem Stadium, durch Konsultationen mit, und mit der Hilfe und dem Segen von Abu Jihad [Fatah Stellvertreter Khalil Wazir], dass die vereinigte Führung konzipiert und erstellt wurde … Communiqués No. 3 mit der Verankerung der Geburt der vereinigten Führung erschienen. Die Flugblätter des Aufstandes nahmen plötzlich ein besonderes Format an, das bis heute fortbesteht. „Friedensverhandlungen waren in der Luft, aber die Teilnahme Arafats und der FLNO erforderte, dass sie die Voraussetzungen der Vereinigten Staaten zu erfüllen hatten.“

Während der Shultz-Friedensplan-Initiative Anfang 1988 waren die USA standhaft bei der Blockierung der falestinensischen Teilnahme bis die Minimalbedingungen erfüllt wären. Es bestand die Gefahr für die PLO, dass Jordanien die Falestinenser bei den vorgeschlagenen Gesprächen anführen würde. Arafat wirkte an zwei Fronten: er sorgte dafür, dass keine Falestinenser an den Shultz-Gesprächen teilnehmen, und er begann einen Prozess, der die Bedingungen der USA erfüllen würde. Bis Ende 1988 nahm Jassir Arafat an, dass im Nahen Osten ohne die USA nichts passieren würde, und, etwas übertrieben, glaubte er, dass die USA Israel zu einem Vertrag drängen könnten, den sie sonst nicht akzeptieren würden.

Jassir Arafat und die falestinensische Führung stürzte sich darauf, geheime Kanäle und Zwischenhändler für den Kontakt mit der Führung der USA aufzubauen. Müde von den ständigen Streitereien mit den Falestinensern, die unter seines Grossvaters König Abdullah gescheitertem Versuch, das Gebiet zu annektieren begonnen hatten, und um Versuch der Anerkennung von 1948 bis 1967, beschloss König Hussein von Jordanien seine Hände von der „Westbank reinzuwaschen“. Daher verkündete er im Jahr 1988 die administrative und rechtliche Trennung der Westbank von Jordanien, wodurch ein ernsthaftes rechtliches Vakuum entstand für die Falestinenser bezüglich des Eigentums am Mandatsgebiet, das von den Juden als Judäa und Samaria beansprucht wurde.

Die Reaktionen der israelischen Regierungen auf die falestinensische Weigerung, einen Frieden zu verhandeln, führte zu verstärktem israelischem Bau von Wohnsiedlungen, die von denen, die nichts vom wahren Zustand der Gegend verstehen, „Siedlungen“ genannt werden. Das Gebiet von Judäa und Samaria, die „Westbank“, wurde von Jordanien 1947 illegal erobert und annektiert. Und nach Völkerrecht, da es erobert und von 1947 bis 1967 von Jordanien besetzt gehalten wurde, war es terra nullius oder „Land, das niemandem gehört“. Daher hatten die „Palästinenser“ nie die Souveränität über die „Westbank“ oder Ost-Jerusalem. Was ebenfalls vernachlässigt wird, ist, dass die Region als cestui sue trust für die jüdische Heimstätte im April 1922 im Vertrag von Sèvres (Abschnitt VII, Art 94-97) von 52 Ländern an der San Remo Konferenz anerkannt worden war, welcher das Palästina-Mandat an Grossbritannien übergab. Der Völkerbund erteilte Grossbritannien das Mandat offiziell am 24. Juli 1922. Jüdische Gemeinden, die in der Westbank und im Gazastreifen vor 1919 existierten, wurden als legitim anerkannt gemäss der Resolution des Völkerbunds für die Errichtung des Mandats für Palästina. Angesichts des Rückzugs von Jordanien im Jahr 1988 hat sich die jüdische „Siedler“-Bevölkerung in der Westbank fast allein von 35’000 im Jahr 1984 auf 64’000 im Jahr 1988 verdoppelt und erreichte 130.000 in der Mitte der neunziger Jahre. Ein früherer israelischer Minister für Wirtschaft und Finanzen, Gad Ya’acobi, hat einmal festgestellt, dass „ein schleichender Prozess der De-facto-Annexion“ zur wachsenden Militanz in der palästinensischen Gesellschaft beitrug.

Die geheimen Kanäle wurden nun von grosser Bedeutung für die zukünftigen Forderungen der Falestinenser auf ihren Teil der „Mandatsgebiete“ über die Grüne Linie des Rhodes-Waffenstillstands 1949 und den Waffenstillstandslinien vom Juni 1967 hinaus. Diese diplomatischen Linien wurden verwendet, um akzeptable Sprache definieren, die die PLO verwenden konnte, um die Vereinigten Staaten zufrieden zu stellen. Arafats nächster Versuch, öffentlich die Bedingungen der USA zu erfüllen, war in der Erklärung von Algier des palästinensischen Nationalrats im November 1988, ein Dokument auf der Grundlage der Politikänderungen in der Kairoer Erklärung vom 7. November 1985. Nach dem Studium der Erklärung von Algier folgerte die US-Regierung, dass sie die Erfordernisse verfehlte, da das Dokument nicht ausdrücklich Israels Existenzrecht anerkennt und auch nicht eindeutig war bezüglich der Annahme der beiden UNO-Resolutionen und des Terrorismus. Am 26. November 1988 lehnte Shultz Arafats Antrag auf ein Visum ab, um sich an die UNO in New York zu wenden, wegen des fortgesetzten Engagements der PLO in Terrorismus gegen Amerikaner.

Die Gespräche gingen über die geheimen Kanäle weiter während diesem November 1988. Eine Botschaft mit einem präsidentiellen Versprechen, einen Dialog zu starten, sollte die PLO die Voraussetzungen von 1975 erfüllen, wurde vom Nationalen Sicherheitsberater Colin Powell in Stockholm durch eine Privatperson bei einem Treffen mit PLO Beamten übermittelt. Bei einem dortigen Treffen mit amerikanisch-jüdischen Aktivisten, deutete Arafat die Bereitschaft an, diese Norm zu erfüllen.
Anfang Dezember äusserte Staatssekretär George P. Shultz in New York, beim Besuch von Michail S. Gorbatschow, die amerikanische Unzufriedenheit aus und sagte, dass die Stockholmer Erklärung nicht ausreichend war, sagte aber erneut, es gäbe einen unmittelbaren Dialog, wenn Arafat es täte…

„Die Vereinigten Staaten, sagte er, hatten „vor langer Zeit bestimmte Dinge definiert, von denen wir sagten, dass sie von der PLO gesagt werden müssen.“ Er habe nur einen kurzen Bericht über die Tagung in Stockholm vorliegen, sagte er, aber „so weit mir berichtet wurde, haben sie diese Bedingungen nicht erfüllt.

Auf der Tagung in Algier wollte Arafat nicht sagen, ob die Erklärung des palästinensischen Rates die Anerkennung Israels darstelle oder nicht. Arafat sagte: „Seine Bedeutung ist, dass es eine genaue Lesung und Interpretation der Erklärung des Falestinensischen Nationalrats in Algier ist,“ erklärte, dass sie „klar und eindeutig“ sei, obwohl einige falestinensische Hardliner sagten, dass sie das nicht sei. Es gab keine öffentliche Erklärung, warum Arafat bereit war, in Stockholm zu sagen, was er in Algier zu sagen abgelehnt hatte. Es gab auch keinen Hinweis darauf, wie seine Stockholmer Bemerkungen in den arabischen Ländern aufgenommen werden würden.

Als Aussenminister Shultz sich weigerte, Jassir Arafat ein Einreisevisum für die Vereinigten Staaten zu erteilen, mit der Begründung, als Vorsitzender der PLO sei er ein Förderer des Terrorismus, stimmte die UNO-Generalversammlung dafür, sich in Genf, Schweiz, zu treffen. Arafat sagte heimlich den Vereinigten Staaten zu, dass er die Bedingungen in seiner Rede vom 13. Dezember 1988 erfüllen würde. Wie üblich brach Arafat dieses Versprechen und die USA fanden seine Erklärung unbefriedigend. Arafat ging auf einer Pressekonferenz am nächsten Tag weiter, um die Gelegenheit nicht zu verpassen, und sagte: „Unser Wunsch nach Frieden ist strategisch und keine vorübergehende Taktik.“ Er ging dann eine Checkliste durch mit jenen Punkten, auf die sich die falestinensische Führung geeinigt hatte:

Arafat schloss:

“Wir wollen Frieden … wir sind dem Frieden verpflichtet, und wir wollen in unserem palästinensischen Staat leben und andere leben lassen.”

Arafat sagte dies, weil es die Regierung der Vereinigten Staaten davon überzeugen musste, dass sie wirklich einem Kurs der Mässigung eingeschlagen hatten, und Verhandlungen vorziehen gegenüber Gewalttaten, um zu allen bedeutenden Friedensgesprächen eingeladen zu werden.

Nach Arafats Lüge über öffentliche Versprechen einer Änderung der Politik der PLO, gab Aussenminister George Shultz rasch bekannt, dass die Bedingungen der USA damit erfüllt worden waren, was den Beginn eines USA-PLO-Dialogs in Tunis erlaube. Diese Gespräche führten letztendlich zur Konferenz von Madrid 1991.

Die Anerkennungsbriefe der Osloer Verträge

Die Israel-Palästinensische Befreiungsorganisation und die Briefe der Anerkennung:

Diese drei Briefe bilden die Bühne für das, was in Wirklichkeit die „Präambel“ zu den Oslo-Abkommen vom 13. September 1993 war. Die Osloer Abkommen waren eine „Prinzipienerklärung über vorübergehende Selbstverwaltung-Arrangements“.

Warum also hat der Führer der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, Arafat plötzlich beschlossen, diese Briefe auszustellen?

Die Antwort ist, dass diese Briefe Teil des „Plans zur Negation von Israel„, von Arafat im Jahr 1974 entwickelt, waren und ein weiteres perfektes Beispiel für die islamische Methode der Täuschung, oft als „Taquiya“ bezeichnet, oder die Taktik, zu lügen, um „die Wahrheit zu verstecken“.

1: Brief von Jassir Arafat an Premierminister Rabin

9. September 1993

Yitzhak Rabin
Premierminister von Israel

Herr Premierminister,

Die Unterzeichnung der Grundsatzerklärung markiert eine neue Ära … Ich möchte die folgenden PLO-Verpflichtungen bestätigen: Die PLO anerkennt das Recht des Staates Israel, in Frieden und Sicherheit zu existieren. Die PLO akzeptiert die Resolutionen 242 und 338 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Die PLO verpflichtet sich … zu einer friedlichen Lösung des Konflikts zwischen den beiden Seiten und erklärt, dass alle noch offenen Fragen im Zusammenhang mit dem permanenten Status durch Verhandlungen gelöst werden … die PLO verzichtet auf den Einsatz von Terrorismus und anderen Gewalttaten und übernimmt die Verantwortung über alle PLO-Elemente und -Personal, um die Einhaltung zu gewährleisten, Verstösse zu verhindern und Übertretungen zu disziplinieren… die PLO bekräftigt, dass diese Artikel des palästinensischen Paktes, die das Existenzrecht Israels bestreiten, und die Bestimmungen des Paktes, die im Widerspruch zu den Verpflichtungen dieses Schreibens sind, nun ausser Funktion und nicht mehr gültig sind. Folglich verpflichtet sich die PLO, dem Palästinensischen Nationalrat die förmliche Genehmigung der notwendigen Änderungen im Hinblick auf den palästinensischen Pakt zu beantragen.

Hochachtungsvoll,

Jassir Arafat.

Vorsitzender der palästinensischen Befreiungsorganisation.

2: Brief des Vorsitzenden Arafat an den norwegischen Aussenminister

9. September 1993

Ihre Exzellenz: Johan Jorgen Holst
Aussenminister von Norwegen.

Werter Minister Holst,

Ich möchte Ihnen bestätigen, dass nach der Unterzeichnung der Grundsatzerklärung die PLO die palästinensische Bevölkerung im Westjordanland und im Gazastreifen ermutigen und dazu aufrufen wird, mitzumachen bei den Schritten zur Normalisierung des Lebens, Gewalt und Terrorismus abzulehnen, einen Beitrag zu Frieden und Stabilität zu leisten und aktiv an der Gestaltung von Wiederaufbau, wirtschaftlicher Entwicklung und Zusammenarbeit teilzunehmen.

Hochachtungsvoll,

Jassir Arafat.

Vorsitzender der palästinensischen Befreiungsorganisation.

3: Brief von Premierminister Rabin an den Vorsitzenden Jassir Arafat

9. September 1993

Jassir Arafat
Vorsitzender der palästinensischen Befreiungsorganisation.

Herr Vorsitzender,

Als Antwort auf Ihr Schreiben vom 9. September 1993 möchte ich Ihnen bestätigen, dass, angesichts der in Ihrem Schreiben enthaltenen PLO-Verpflichtungen, die israelische Regierung beschlossen hat, die PLO als Vertreterin des palästinensischen Volkes anzuerkennen und mit der PLO Verhandlungen zu beginnen im Rahmen des Nahost-Friedensprozesses.

Yitzhak Rabin.

Premierminister von Israel.

 

Es hatte eine Arbeitshypothese in den Vereinigten Staaten gegeben, dass Arafats Erklärung vom Dezember 1988, in dem er widerwillig Israel anerkannte und auf den Terrorismus verzichtete, eine langfristige Veränderung der PLO-Politik, und nicht nur eine taktische, bedeuten würde. Doch die flammende Rhetorik und gewaltsamen Aktivitäten der PLO wurden fortgesetzt, während Arafat vom Frieden sprach. Die US-Regierung war sehr zurückhaltend in der öffentlichen Verurteilung der PLO für diese Doppelzüngigkeit, damit der hart erkämpfte Friedensprozess nicht entgleise.

Diese Unwilligkeit der USA, nicht nur die Lügen und Täuschungen der palästinensischen Führung zu konfrontieren, deren Vorsitzender behauptete; „… die PLO verzichtet auf den Einsatz von Terrorismus und anderen Gewalttaten„, sondern dass sie „… die Verantwortung über alle PLO-Elemente und Personal übernimmt, um die Einhaltung zu gewährleisten, Verstösse zu verhindern und Übertretungen zu disziplinieren,“ hatte die Wirkung, dass Israel in die Defensive versetzt wurde.

Israelischen Aktionen nicht nur gegen PLO Terror, sondern gegen Terror der Hamas in Gaza sind nicht im richtigen Zusammenhang gesehen worden, weil die USA und die Europäer konsequent die Anerkennung der falestinensischen Verpflichtungen ablehnen; „verzichtet auf den Einsatz von Terrorismus und anderen Gewalttaten,“ wie im Brief skizziert. Die von den Falestinensern und der Hamas durchgeführten Akte des Terrorismus sind direkt den von Israel geforderten Verpflichtungen gegenübergestellt, und sie sind der wichtigste Punkt für den Mangel an Vertrauen in jede künftigen Friedensinitiative.

„Die internationale Gemeinschaft und die Medien übersehen oft die Tatsache, dass die Fatah eine Reihe von bewaffneten Gruppen hat, die sich nach wie vor offen dem „bewaffneten Kampf“ und dem Terrorismus widmen als eine Möglichkeit für „die Befreiung Palästinas.“ Sie ignorieren auch, dass „moderate“ Fatah-Führer, die sich für den Frieden und die Zweistaatenlösung aussprechen, sich nicht von diesen Gruppen distanzieren. Mehrere Fatah-Führer reden in der Tat oft in englischer Sprache von der Notwendigkeit für die Wiederbelebung des Friedensprozesses, während sie auf Arabisch die Bewaffneten Kämpfer der Fatah loben und unterstützen. Die Anwesenheit bewaffneter Fatah-Banden in der Westbank und im Gazastreifen ist ein Zeichen für die grossen Herausforderungen, mit der jeder Palästinenserführer konfrontiert ist, falls und wenn die Palästinenser und Israel ein Friedensabkommen erreichen. Offensichtlich sind diese Fatah-Gruppen die ersten, die jedes Friedensabkommen ablehnen werden, das die geringsten Zugeständnisse an Israel macht. Einige dieser Gruppen sind grundsätzlich gegen Frieden mit Israel, weil sie schlicht das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Das ist etwas, was die internationale Gemeinschaft – allen voran die USA – berücksichtigen muss, wenn sie sich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt beschäftigen. Entscheidungsträger müssen wissen, dass Opposition gegen Frieden mit Israel nicht nur von der Hamas kommt, sondern auch von vielen Gruppen innerhalb der Fatah. Wie die bewaffneten Gruppen selber andeuten, ist ihr Kampf der, den „zionistischen Feind“ zu beseitigen und das „Rückkehrrecht“ für Millionen von Nachkommen der Flüchtlinge in ihre ehemaligen Häuser innerhalb Israels zu erreichen. Einstweilen unternehmen Abbas und andere Fatah-Führer, die sich der Handlungen und Bedrohungen ihrer Loyalisten voll und ganz bewusst sind, ihr Möglichstes, um zu verhindern, dass die Welt hört, was die Bewaffneten der Fatah über den Frieden und die Zweistaatenlösung zu sagen haben. Es bleibt die Frage: Wie lange wird die internationale Gemeinschaft weiterhin den Kopf in den Sand stecken und so tun, als ob die Fatah eine einheitliche, moderate und pragmatische Gruppe sei, die Frieden und Koexistenz mit Israel im Namen aller Palästinenser sucht?“ Khaled Abu Toameh

Wenn die Falestinenser etwas möchten, dann sollen sie sich selbst und ihren Führern die Schuld geben, da sie nun andere unter Druck dazu zwingen wollen, ihnen zu geben, was sie in Frieden im November 1947 und im Jahr 1993 hätten haben können. Vor allem ist es Zeit für all jene, die Israel in einen schlechten Frieden mit den Falestinians drängen wollen, zu erkennen, dass ein wahrer Frieden keine Einbahnstrasse ist, sondern durch faire Verhandlungen zwischen den beiden Partnern erreicht wird. Und wie in der Vergangenheit gesehen, müssen die Araber den Drang nach „Taqiya“ ignorieren und eine Wahrheit leben.

Wie Abba Eban einmal nach der Genfer Friedenskonferenz mit den arabischen Ländern (21. Dezember 1973) erklärte; „Die Araber verpassen nie eine Gelegenheit, eine Gelegenheit zu verpassen.“ Dies wird oft falsch zitiert als „Die Palästinenser verpassen nie eine Gelegenheit, eine Gelegenheit zu verpassen.“

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