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12 Regeln für Radikale

Saul Alinsky, 1971, A practical primer for Realistic Radicals

Hier die vollständige Liste von Alinsky:

REGEL 1: „Macht ist nicht nur, was du hast, sondern was der Feind denkst, was du hast.“ Macht kommt von zwei Hauptquellen – Geld und Menschen. „Habenichtse“ müssen Macht aus Fleisch und Blut aufbauen. (Das sind zwei Dinge, von denen es genügend gibt. Regierungen und Firmen habe immer Mühe, Menschen zu gefallen, und tun dies fast immer ausschliesslich mit ökonomischen Argumenten.)

REGEL 2: „Gehe nie über die Fähigkeiten deiner Leute hinaus.“ Das endet in Konfusion, Furcht und Rückzug. Sich sicher zu fühlen verleiht jedem ein starkes Rückgrat. (Angegriffene Organisationen wundern sich, warum Radikale nicht die „wahren“ Probleme adressieren. Deshalb. Sie vermeiden Dinge, über die sie nichts wissen.)

REGEL 3: „Wann immer möglich, gehen Sie über die Fähigkeiten ihrer Feinde hinaus.“ Suchen Sie Wege, Unsicherheit, Angst und Unsicherheit zu erhöhen. (Das geschieht dauernd. Sehen Sie nur, wieviele angegriffene Organisationen geblendet werden von anscheinend irrelevanten Argumenten, die zu adressieren sie dann gezwungen sind.)

REGEL 4: „Sorgen Sie dafür, dass der Feind sich an seine eigenen Regeln hält.“ Wenn die Regel lautet, dass jeder Brief beantwortet werden muss, dann schickt ihnen 30.000 Briefe. Damit könnt ihr sie umbringen, weil niemand sich an alle seine eigenen Regeln halten kann. (Dies ist eine sehr ernsthafte Regel. Die Glaubwürdigkeit und der Ruf des unter Belagerung stehenden Gegners ist in Gefahr, weil wenn Aktivisten ihn dabei erwischen, wie er sich nicht an alle seine Regeln hält, dann können sie noch weiter auf ihn einprügeln.)

REGEL 5: „Lächerlichkeit ist des Menschen schärfste Waffe.“ Dagegen gibt es keine Verteidigung. Sie ist irrational. Sie ist ärgerlich. Sie dient auch Schlüssel-Druckpunkt, den Feind zu Konzessionen zu zwingen. (ziemlich roh, unhöflich und gemein, nicht? Sie wollen Wut und Furcht erzeugen.)

REGEL 6: „Eine gute Taktik ist eine, die deine Leute geniessen.“ Sie werden sie weiterführen ohne Zwang und kommen wieder, um mehr davon zu tun. Sie tun ihr Ding, und schlagen sogar Verbesserungen vor. (Radikale Aktivisten, in diesem Sinne, sind nicht anders als viele andere Menschen. Wir vermeiden alle „unlustige“ Aktivitäten, doch wir blühen auf und geniessen jene, die funktionieren und die Resultate zeitigen.)

REGEL 7: „Eine Taktik, die sich zu lange hinzieht, wird zur Belastung.“ Werde nicht zum Schnee von gestern. (Selbst radikalen Aktivisten wird langweilig. Um sie also erregt und involviert zu halten, müssen Organisatoren dauernd neue Taktiken erfinden.)

REGEL 8: „Halte den Druck aufrecht. Nie loslassen.“ Probiere neue Sachen aus, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Während sich der Gegner an einen Ansatz gewöhnt, schlag ihn auf der Flanke mit etwas neuem. (Angriff, Angriff, Angriff von allen Seiten, gib der sich windenden Organisation keine Gelegenheit, sich zu sammeln, neu zu formieren, erholen und neue Strategien zu entwickeln.)

REGEL 9: „Die Drohung ist normalerweise furchterregender die Sache selbst.“ Vorstellungskraft und Ego können sich viel mehr Konsequenzen ausmalen als jeder Aktivist. (Vorstellung ist Realität. Grosse Organisationen bereiten sich immer auf den schlechtesten Fall vor etwas, was vielleicht weit weg ist von den Gedanken der Aktivisten. Das Ergebnis ist, dass die Organisation enorme Zeit und Energie aufwenden wird und in seinem eigenen kollektiven Verstnd die schlimmsten Schlussfolgerungen ziehen wird. Die Möglichkeiten können leicht den Verstand vergiften und in Demoralisation resultieren.)

REGEL 10: „Wenn Du ein Negativum massiv genug einschlägst, dann schlägt es hintenrum und wird ein Positivum.“ Gewalt von der anderen Seite kann die Öffentlichkeit auf deine Seite ziehen, weil das Publikum sich mit dem Unterlegenen solidarisiert. (Gewerkschaften benutzen diese Taktik. Friedliche [wenn auch laute] Demonstrationen während der Blütezeit der Gewerkschaften im frühen bis mittleren 20sten Jahrhundert hat die Wut des Managements herausgefordert, oft in Form von Gewalt, die letztendlich die Sympathie der Öffentlichkeit auf ihre Seite zog.)

REGEL 11: „Der Preis eines erfolgreichen Angriffs ist eine konstruktive Alternative.“ Lass nie zu, dass der Feind punktet, weil du dabei erwischt wirst dass du keine Lösung für das Problem an der Hand hast. (Alte Weisheit: Wenn du nicht Teil der Lösung bist, dann bist du Teil des Problems. Aktivistenorganisationen haben eine Agenda, und ihre Strategie ist, einen Platz am Tisch zu halten, um ein Forum zu bekommen, um ihre Macht auszuspielen. Deshalb brauchen sie eine Kompromisslösung.)

REGEL 12: „Wähle das Ziel, lähme es, mach es persönlich, und polarisiere es.“ Schneide es ab von seinem Support-Netzwerk und isoliere das Ziel von seinen Sympatien. Verfolge Leute, nicht Institutionen; Menschen schmerzen schneller als Institutionen. (Das ist grausam, aber sehr wirkungsvoll. Direkte, persönliche Kritik und Lächerlichkeit funktionieren.)

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