Benjamin Kerstein, 1.10.2017, the algemeiner
Rowan Dean, Kolumnist der australischen Zeitung Courier-Mail, rief am Sonntag seine australischen Mitbürger und Nichtjuden überall auf, sich bei den Juden für mangelndes Mitgefühl und Verständnis zu entschuldigen.
Wenn du einen jüdischen Menschen triffst, sagt Dean, sollten Sie sich ihm zuwenden, ihm die Hand schütteln und sagen: „Es tut mir leid.“
Dass „es tut mir leid“, schreibt Dean, sollte für eine lange Liste von Mängeln stehen: Zuwenig für die israelischen Athleten, die 1972 bei den Olympischen Spielen getötet wurden, getrauert zu haben, palästinensische Terroranschläge abzutun, den Mangel an Frieden im Nahen Osten allein auf Israel zu schieben, die BDS-Bewegung zu ignorieren und sich zu weigern, den Zusammenhang zwischen dem radikalen islamischen Terrorismus gegen Israel und seinen Angriffen auf den Rest der Welt zu sehen.
Heute jedoch beginnen sich die Dinge zu ändern, sagt Dean:
Neulich verband die norwegische Ministerin für Migration und Integration, Sylvi Listhaug – eine der populärsten Politikerinnen des Landes – den Terror in Europa mit dem, was Israel durchmacht.
Mit einem israelischen Medium sprechend sagte sie: „Wir erleben jetzt die Angst, die Sie seit Jahrzehnten erlebt haben. Viele Menschen verstehen jetzt die Situation, in der Sie leben. Wir sehen, was in Schweden, Großbritannien und Frankreich geschieht.“
Frau Listhaug fügte hinzu, dass die Europäer „die Situation in Israel besser verstehen müssten“. Was sich wie gesunder Menschenverstand anhören mag, steht in völligem Widerspruch zum einseitigen Ansatz, den die meisten europäischen Politiker und andere Nationen instinktiv gegen Israel verfolgen.
Ein Zeichen für diesen Wandel sei die jüngste Rede von Mosab Hassan Yousef, einem ehemaligen Hamas-Mitglied, vor dem UNO-Menschenrechtsrat gewesen.
„Ich wende mich an die Palästinensische Autonomiebehörde“, sagte Yousef. „Ich frage: Woher kommt Ihre Legitimität? Das palästinensische Volk hat Sie nicht gewählt, und sie haben Sie auch nicht zu ihrem Vertreter ernannt. …. Das Leiden des palästinensischen Volkes ist das Ergebnis Ihrer egoistischen politischen Interessen. Sie sind der größte Feind des palästinensischen Volkes.“
Dean hält fest, dass „die palästinensische Delegation in fassungslosem, wütendem Schweigen da saß. Im riesigen Auditorium hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Die Wahrheit kann diese Wirkung haben.“
Wenn der Westen die Juden fair behandeln will, schlussfolgerte er, dann „muss er aufhören, vorzutäuschen, dass es im israelisch-palästinensischen Konflikt eine moralische Gleichwertigkeit gibt“. Wir müssen von der Palästinensischen Autonomiebehörde verlangen, dass sie den Terror einstellt, Wahlen durchführt und Friedensverhandlungen führt.“