Khaled Mashaal sagt, dass palästinensische Araber die Balfour-Erklärung von 1917 mit Nachdruck nichtig erklären werden.
Dalit Halevi, 3.11.2017, Arutz Sheva, aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Der ehemalige Hamas-Chef Khaled Mashaal gelobte am Donnerstag, dass die palästinensischen Araber die Balfour-Erklärung von 1917, die die Unterstützung Großbritanniens für die Errichtung einer jüdischen nationalen Heimstätte im damaligen Palästina verkündete, mit Nachdruck für nichtig erklären werden.
Auf einer Konferenz in Gaza attackierte Mashaal Großbritannien, weil es sich mit des „Verbrechens“ der Balfour-Erklärung rühmte, anstatt sich für diesen „Fehler“ zu entschuldigen und ihn zu korrigieren.
„Wir erwarten nicht, dass sie die Geschichte korrigieren“, sagte er und fügte hinzu: „Wir werden die Initiative in unsere eigenen Hände nehmen und die Geschichte korrigieren, und das palästinensische Volk und die Kämpfer werden die Erklärung von Balfour mit den Füßen zertrampeln.“
In einem herausfordernden Tonfall sagte Mashaal dann, dass die Palästinenser keine britische Entschuldigung brauchten und dass dieses „Verbrechen“ für immer ein Kainsmal auf Großbritanniens Stirn sein würde.
Der ehemalige Hamas-Chef wies außerdem darauf hin, dass das palästinensische Volk ein Recht auf Widerstand in all seinen Formen, einschließlich des bewaffneten Widerstands, habe, obwohl die Hamas zum jetzigen Zeitpunkt bereit sei, in Judäa und Samaria „Volkswiderstand“ zu leisten.
Palästinensisch-arabische Organisationen führen seit Monaten eine Kampagne, um Großbritannien zu zwingen, sich für das Dokument zu entschuldigen. Am Mittwoch forderte die Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah nicht nur eine britische Entschuldigung für das Dokument, sondern auch eine Entschädigung.
Am Sonntag sagte der britische Außenminister Boris Johnson, er sei stolz auf die Balfour-Erklärung und auf die Rolle Großbritanniens bei der Schaffung des Staates Israel.
Und am Donnerstag, während eines offiziellen Abendessens anlässlich des 100. Jahrestages der Erklärung, wies die britische Premierministerin Theresa May die Aufforderung an Großbritannien zurück, sich zu entschuldigen.
„Balfour schrieb ausdrücklich, dass ’nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nichtjüdischen Gemeinden in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in jedem anderen Land beeinträchtigen könnte'“, sagte sie.
„Wenn also einige Leute meinen, dass wir uns für diesen Brief entschuldigen sollten, so sage ich: absolut nicht,“ fuhr sie fort.