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SPD zwischen Schulz und GEZ-Pornos

Unheilbar: Martin Schulz.

„Die personelle Neuaufstellung der SPD nach dem Wahldesaster nimmt knapp vier Wochen vor dem Parteitag konkretere Formen an. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Aydan Özoguz will sich beim Parteitag Anfang Dezember in Berlin nicht erneut für das Amt bewerben – aber mit dafür sorgen, dass der Posten wieder an eine Frau geht“, berichtet die WELT. [1] Keine Sorge, der Artikel kommt noch in Schwung. Im Gegensatz zur SPD.

Ich bin erleichtert, muss ich gestehen. Die SPD ist medial wieder anwesend und hat nichts, aber auch gar nichts gelernt. Klar, sonst wäre sie ja nicht die SPD. Da kommen als Aufwärmer schon mal so grandiose Vorschläge wie „nehmen wir doch eine Frau für den Posten“. Da es hier offenbar mehr nach Östrogenspiegel als nach Qualifikation geht, stehen die Chancen gut, dass die Nächste wieder so eine Niete wird wie ihre Vorgängerin.

Interessant ist die Begründung: „Wir brauchen mehr Unterstützung für starke Frauen in unserer Partei“. Macht Sinn. Weil starke Frauen, im Gegensatz zu schwachen Frauen, kaum in der Lage sein dürften, sich bei den Sozis selbständig durchzusetzen. Ist ja schließlich nicht die AfD. Immerhin, es gibt auch gute Neuigkeiten: „Mit Kohnens Kandidatur dürften die Chancen von Noch-Juso-Chefin Johanna Uekermann auf einen der sechs Stellvertreterposten in der SPD deutlich sinken.“

Falls sich niemand mehr erinnert: Ueckermann ist die Provinztröte, die mit so genialen Vorschlägen wie „das Wahlalter auf Null Jahre absenken“ dem Schulz systematisch die Gleise zersägt hat. [2] Ich habe mich im Wahlkampf stets auf ihre Interviews gefreut, weil man die eigentlich 1:1 in Prozentpunkte umrechnen konnte. Was die jetzt machen soll, wenn sie nicht Stellvertreterin wird, ist indes unklar. Die Jusos haben sich zwischenzeitlich immerhin auch weiterentwickelt und sind jetzt bei „GEZ-Gebühren für Feministen-Pornos“ angelangt. [3]

Für Frau Özoguz immerhin ist derweil gut gesorgt, erfahren wir in der WELT: „Sie will sich künftig weiterhin in der SPD-Führung einbringen und deshalb für den Parteivorstand kandidieren. Dort wolle sie sich weiter um die Themen Migration und Integration kümmern, vor allem mit Blick auf die Bekämpfung von Fluchtursachen.“ Ich rate mal: Weil sie eine Frau ist? Mit ihrer Eignung für dieses Themengebiet kann es unmöglich zu tun haben. Noch witziger wäre Kulturbeauftragte gewesen, aber mich fragt ja keiner.

Den Vogel allerdings schießt unser unglücklicher Lokführer höchstpersönlich ab, knappe zwei Monate nach dem desaströsen Wahldebakel von Martin Schulz: „Sollte Jamaika wider Erwarten doch nicht zustande kommen, wird die SPD organisatorisch und personell jeder Zeit in der Lage sein, sich dem Wähler zu stellen.“

Ernsthaft? Wer soll denn da antreten? Martin Schulz? Sigmar Gabriel? Manuela Schwesig? Heiko Maas? Oder wie wär’s mit… Johanna Ueckermann? Damit zur Abwechslung mal eine Frau Kanzler wird. Das wäre doch mal was! Also ich habe eher den Eindruck, dass der Wähler jederzeit Willens und in Lage ist, die SPD organisatorisch und personell zu stellen. An die politische Wand. Können wir gern mal testen, ich bin eh grad in Neuwahlstimmung.

Diese Partei hat so dermaßen fertig. Ein Glück, dass Herbert Wehner, Willy Brandt oder Helmut Schmidt das nicht mehr mit ansehen müssen…

[1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article170553583/Partei-Vize-Oezoguz-hoert-auf-SPD-ist-bereit-fuer-Neuwahl.html
[2] http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/johanna-uekermann-jusos-wahlrecht-ab-geburt-wahlalter-bundestagswahl
[3] http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/jusos/gez-gebuehren-fuer-feministen-pornos-53834720

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