Das Bundesverfassungsgericht beschäftigt sich aktuell vor lauter Langeweile allen Ernstes dringlich mit der Frage, ob die SPD-Mitglieder über die Teilnahme ihrer eigenen Partei an einer Koalition überhaupt abstimmen dürfen (wer denn sonst?) — ganz so, als gäbe es das verfassungsfeindliche NetzDG und die eklatanten Rechtsbrüche der Kanzlerin mitsamt deren Folgen gar nicht.
Beinahe täglich werden mittlerweile Vorfälle bekannt, in denen größere „Männergruppen“ die Schmerzgrenze unseres angeschlagenen Rechtsstaates und seiner Repräsentanten auf der Straße austesten. Sie haben schnell gelernt, dass das keine ernsthaften Konsequenzen nach sich zieht. Die Polizei könnte freilich schon — wenn sie denn dürfte, wie sie wollte.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man auch hierzulande laut darüber nachdenken wird, dem bröckelnden Gewaltmonopol mit Hilfe der Bundeswehr den Anstrich von Handlungsfähigkeit zu verleihen. An sich keine ganz verkehrte Idee. Wäre sie nur einsatzfähig — mit etwas Glück ist aber zumindest die neue Umstandsmode demnächst startklar.
Die Presse ist derweil emsig damit beschäftigt, unbequeme Bürgerinitiativen und den überraschend heftig wieder aufflackernden Protest auf den Straßen dieser Republik gleichzeitig kleinzuschreiben und zu dämonisieren. Wenn ich da einen kostenlosen Tipp geben darf: So funktioniert das nicht. Entweder ist es ganz schrecklich oder ganz wenig — beides geht nicht, ein „klein bisschen furchtbar“ macht keinen Sinn!
Was in all diesen Beispielen auffällt, ist jene merkwürdig gelähmt anmutende Abkopplung von der Realität. Sie erschöpft sich in lustlosen Abwehrreaktionen, dem routinierten Herunterleiern der ewig gleichen Deutungsmuster, in beinahe rituellen Ersatzhandlungen — wer eine Wohnungskatze nach der Verrichtung ihres Geschäftes beobachtet, bekommt eine ungefähre Vorstellung davon, was damit gemeint ist.
Zwölfkommairgendwas Jahre Merkelregime haben dieser seltsamen Zeit wahrlich ihren Stempel aufgedrückt. Während die, die hier schon länger regieren, gewohnheitsmäßig über eine Mietpreiserhöhung nachdenken, ist das Volk gedanklich längst ausgezogen. Es hält sich nicht mal mehr an die Hausordnung. Cottbus mag wie Dresden in Dunkeldeutschland liegen, aber Kandel, Hamburg und „Westberlin“ tun es nicht. Ich bin bereits sehr auf die Erklärung gespannt. Vermutlich sind dort ausländische Provokateure, also „Exil-Ossis“ am Werke? (Gesteuert von russischen Hackern)
Auf der anderen Seite erlebe ich auch „in den eigenen Reihen“ ein seltsame Mischung aus Aufbruch und Lethargie. Man muss unbedingt etwas tun, am besten gestern. Ach was, vor zehn Jahren. Es ist nämlich ohnehin alles zu spät, verloren und nie mehr rückgängig zu machen. Ja, was denn nun? Entscheidet euch mal. Ich glaube, da haben sich einige Zeitgenossen schon sehr ans Verlieren gewöhnt und sich recht behaglich in ihrer Unzufriedenheit eingerichtet. Es gibt keine bessere Zukunft, wenn man sich weigert, sich eine vorzustellen!
Der ominöse „Tag X“, dem viele so erwartungsfroh entgegenfiebern (bei manchen steigert sich das bis zu schaurig-schönen Bürgerkriegs-Phantasien, weil sie nie einen aus der Nähe gesehen haben), dieser Tag, an dem die Leute endgültig die Faxen dicke haben und den Aufstand proben, bei dem man dann bequemerweise mit aufstehen kann — er kommt nicht. Er ist längst da. Ihr müsst halt nur hingehen.
Wenn es nichts zum Hingehen gibt, dann seid die Ersten. Wenn ihr nicht mehr laufen könnt, dann bekennt euch. Hängt blaue Laken aus dem Fenster. Dreht der GEZ-Propanda den Saft ab. Spendet anonym. Streut genüsslich Sand ins Getriebe. Irgendwas. Widerstand war noch nie so billig zu haben. Gefoltert wird dafür in diesem Land keiner. Noch nicht. 2018 hat das Potential zum „Wendejahr“. Anbei drei Anregungen zum Mitmachen, Nachmachen, Selbermachen:
https://www.facebook.com/events/1957870114532919/
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