Wer heutzutage offene Opposition wagt, lebt gefährlich. Das war im Grunde nie anders, aber die Vorzeichen der Gewalt haben sich auf merkwürdige Weise gewandelt. Der übermächtige Staat knüppelt die Unterdrückten und Entrechteten selbst nieder; hochgerüstete Polizisten in voller Schutzausrüstung mit Wasserwerfern und Hunden kesseln unbewaffnete, friedliche Demonstranten ein, verhaften willkürlich Menschen, etc. Das klassische Bild, bekannt aus weniger freien Staaten in aller Welt. In Deutschland hängt dieses Bild nicht erst seit 2018 mächtig schief.
Wie schief, das konnte man beispielsweise am Samstag in Köln bei der Kundgebung gegen das Maas’sche Zensurgesetz beobachten. Die Antifa, wie so oft schlecht informiert über das Thema des Tages (und es scheint sie im Grunde auch gar nicht zu interessieren), trillerte, krakeelte und stimmte immer wieder die üblichen ausgelutschten Sprechchöre an. Beispielsweise das bekannte „Refugees are welcome here!“ — während sich am Mikrofon Serge Menga, weder sehr blond noch sehr blauäugig und einst selbst „Refugee“, gleichermaßen kämpferisch wie versöhnlich gibt: „Wollt ihr Blut sehen? Ist es das, was ihr wollt?“ fragt er aufgewühlt in Richtung der Störer. Vermutlich eine rhetorische Frage.
Dazwischen steht, ein gewohntes Bild inzwischen, eben jene dünne blaue Linie von Alltagshelden, die mit ihrer Präsenz und all der Ausrüstung eben jene Opposition vor den Leuten schützen muss, die sich selbst einst als solche begriffen haben. Ein offen repressiver Staat hat langfristig schlechte Karten. Ganz so dumm stellt er sich diesmal allerdings nicht an, er hat sich die nützlichen Idioten mit dem Linksdrall einfach engagiert. [5] Falls diese den fast schon tragikomischen Widerspruch, gleichzeitig „gegen das System und die Globalisten“ zu kämpfen und „Merkel muss weg“-Demos zu sprengen tatsächlich als solchen erkennen, stört er sie zumindest nicht.
Angesichts der zunehmenden Radikalisierung in diesen Kreisen ist in Zukunft mit häufigeren und weitaus folgenschwereren Angriffen auf Personen und Eigentum zu rechnen. Einen Vorgeschmack darauf gab bereits das Wahljahr 2017 [6]. Darauf vertrauen, dass es bei solch „sanftem Terror“ bleibt, würde ich eher nicht. Wer mit Sprengstoff herumbastelt, ist über diesen Punkt gedanklich und praktisch schon weit hinaus. Dass es bisher keine Todesopfer zu beklagen gab, war bei zurückliegenden Angriffen oftmals nur eine Frage von Zufall, Glück oder vielleicht auch Unfähigkeit. In Kauf genommen wurde es dabei fast immer wieder.
Fest steht nur Eines: Sie werden uns tatsächlich schon umbringen müssen, wenn sie uns zum Schweigen bringen wollen. Der Weg ins Chaos führt nur über unsere Leichen. Da gibt es nichts zu verhandeln. Die friedlichen Proteste werden weitergehen, das zivilgesellschaftliche Engagement, die Parteiarbeit, der Wahlkampf, die Bürgerinitiativen, die neuen Medien, der gesamte gesellschaftliche Aufbruch. Wer den Weg des Dialogs (und gerne auch zivilisierten Streits) verlässt und seine Ansichten mit Terror durchsetzen will, sollte sich darüber klar sein, dass nützliche Idioten vor allem auch das sind. Idioten. Und die Einschätzung von Nützlichkeit kann sich schnell ändern.
[1] https://www.tagesstimme.com/2018/03/16/sprengstofffund-in-thueringen-tatverdaechtiger-ex-sprecher-von-zivilcourage-buendnis/
[2] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/2018/02/13/doppel-pack-steuerfinanzierter-terror-und-luegenpresse/
[3] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/2018/03/20/zweites-mopo-opfer-demonstrant-ins-krankenhaus-gepruegelt/
[4] https://www.tag24.de/nachrichten/dresden-angriff-antifa-wohnhaus-afd-politikerin-landtagsabgeordnete-sachsen-karin-wilke-529132
[5] https://einprozent.de/blog/linksextremismus/linke-gewalt-das-spiel-mit-dem-feuer/2277
[6] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/2017/09/11/afd-wahlkampf-unter-feuer/