Eine Freundin von mir hat mir erzählt, dass sie am Empfangstresen des Kinderspitals Zürich schon mehrmals eine junge Frau mit islamischem Kopftuch hat arbeiten sehen. Sie findet es sehr unangenehm, dass in einem säkularen Land in einer säkularen Institution jemand seine Religion dermassen in den Vordergrund drückt und hat sich deshalb an die zuständige Stelle gewandt, nämlich an den Vorsteher des Gesundheitsdepartements des Kantons Zürich. Der gute Mann heisst Thomas Heiniger, aber ich darf darauf hinweisen, dass ich auf keine Art und Weise mit ihm verwandt bin. 🙂 Jedenfalls finde ich es toll, dass sie sich die Mühe gemacht hat und versucht hat, die zuständigen Leute über die Bedeutung des islamischen Kopftuchs aufzuklären und ihnen klarzumachen, dass diese stringente Art der Respektlosigkeit gegenüber Nichtmuslimen nicht an einen solchen Ort gehört. Es reift auch in mir die Erkenntnis, dass wir uns alle stärker engagieren müssen, um unsere Freiheit zu verteidigen.
Aber jetzt will ich den Emailwechsel für sich selbst sprechen lassen:
Guten Tag Herr Heiniger **
Ich hatte mich vor ca. einem Jahr mit meinem Anliegen bereits einmal direkt ans Kinderspital gewandt, nun melde ich mich aus aktuellem Anlass auch bei Ihnen, denn was ich vor einem Jahr bereits kritisierte, habe ich vor zwei Tagen unverändert vorgefunden.
Wenn ich mit meinem Kind ins Kinderspital muss, habe ich meistens keine Wahl, so zum Beispiel, wenn ich ein Aufgebot für eine wichtige jährliche Kontrolle bekomme.
Ich habe nun schon zum dritten Mal erlebt, dass an einem der beiden Arbeitsplätze beim Empfang (Anmeldung obligatorisch/sic!) eine junge Frau sitzt mit islamischem Kopftuch. Das stört mich ungemein. Ich bestehe auf mein Recht, religionsunbehelligt bedient zu werden. Wenn ich mich einer Frau mit islamischem Kopftuch aussetzen muss, ist dies entschieden nicht der Fall, denn der politische Scharia-Islam, der optisch aufdringlich nach aussen tritt, ist eine aggressive Eroberungs-Politreligion. Es ist nicht in Ordnung, dass das Kinderspital das Tragen von derlei religiösen Symbolen erlaubt, und ich will schon gar nicht meinem Kind erklären müssen, dass dies halt zur hochgejubelten vorgelebten „Toleranz“ gehört…, denn im Gegenteil, indem das Kinderspital Angestellten zugesteht, politdominante religiöse Symbole zu tragen, ist es tolerant gegenüber der Intoleranz. Wenn ich schon dabei bin: Vor Monaten ist mir etwas Ähnliches im Zentrum für Zahnmedizin des Universitätsspitals Zürich passiert, wo eine junge Frau mit zur weissen Uniform passendem islamischem Kopftuch assistierte.
Bitte unterbinden Sie jegliche Form von solchen politreligionseroberungssymbolischen Aufdringlichkeiten im Gesundheitswesen. Ich ziele nicht auf Menschen, sondern auf das, was sie mit ihrer Ankleidung aussagen.
Ich danke Ihnen im Voraus.
Freundliche Grüsse
Bettina Meyer *, Humanistin
Sehr geehrte Frau Meyer *
Ich beziehe mich auf Ihr E-Mail vom 7. September 2018 an unseren Direktionsvorsteher, Herrn Regierungspräsident Thomas Heiniger **, in dessen Auftrag ich Ihnen gerne folgende Antwort zukommen lasse:
Das Kinderspital Zürich ist ein Spital mit einer privaten Trägerschaft. Es steht nur bezüglich Einhaltung der Leistungsaufträge, die es vom Kanton Zürich hat, der Aufsicht des Kantons. Ihre Beschwerde hat nichts mit der medizinischen Behandlung zu tun, sondern betrifft das administrative Personal. Die Gesundheitsdirektion verzichtet daher auf eine Stellungnahme zu Ihren Vorbringen.
Ganz allgemein darf ich aber darauf hinweisen, dass das Tragen einer Kopfbedeckung aus unserer Sicht nicht mit dem Ausdrücken einer politischen Haltung gleichzusetzen ist und durchaus auch in christlich oder jüdisch geprägten Kreisen unserer Gesellschaft vorkommt.
Freundliche Grüsse
Ignaz Abplanap *
Kanton Zürich
Gesundheitsdirektion
Generalsekretariat
Politik & Aufsicht
Guten Tag Herr Abplanalp *
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort, die mich leider in keinster Art und Weise befriedigt, höchstens noch mehr beunruhigt. Auch der Faschismus war nicht von heute auf morgen da: Zuvor gab es Naive, Nicht -wahr-haben-wollende und Menschen, die davon profitiert hatten.
Ich lasse mich gerne belehren, dass Herrn Thomas Heinigers Gesundheitsdirektion nichts mit den Anstellungskonditionen des Personals zu tun hat, ich wusste das nicht. Ich hätte allerdings erwartet, dass Sie mir die administrative Stelle nennen, an die ich mich mit meinem Anliegen wenden kann oder gar meine Mail weitergeleitet hätten.
Folgendes stelle ich mit grosser Bestürzung fest – ich finde, dass Sie noch keinerlei Einsicht in die gegebenen Zusammenhänge haben. Sie sind bestimmt ein flotter Mann, der es wohl auch gut meint, doch die seicht-naive Art, wie viele Verantwortungstragende mit diesem freiheitsbedrohenden Thema umgehen ist genau das, was dazu führen wird, dass wir noch alle unsere Freiheit verlieren.
Ich befasse mich seit Jahren mit den Auswüchsen des schrifttreuen, prophetischen, politischen Islams. Dabei ziele ich nie auf Menschen, sondern auf die menschenverachtende Ideologie dahinter. KulturmuslimInnen wie z.B. meine mir sehr lieben Nachbarn aus dem Kosovo sind dabei die ersten Opfer, also jene die zuerst drunter kommen, wenn sich eben dieser politische Islam zu entfalten beginnt (derzeit in fast allen westeuropäischen und westlichen Ländern sowie in vielen islamischen Staaten vom nahen Osten bis Bangladesh) und durchsetzt (Iran, Pakistan, Somalia…). Als Lehrerin habe ich es selbst erlebt, wie Kinder von SchariamuslimInnen auf Schulausflügen Kinder von KulturmuslimInnen zusammentrommelten, sie drangsalierten, Schariakinder also Druck ausübten, es sei nun Zeit zu beten, so wolle es der Prophet… Dazu sehen sich KulturmuslimInnen weiblichen Geschlechts plötzlich auch dem sogenannten «Slutshaming» ausgesetzt: kurze Hosen, luftige Sommerröckchen, Bikini geht gar nicht, eine ehrbare Frau hat sich zu bedecken und auf keinen Fall ihr Haar zu zeigen! Wer sich nicht daran hält, ist halt selbst Schuld, wenn… Dabei wird von den Mädchen oft der Vergleich mit dem Schleckstengel gebracht: ein eingewickelter Schleckstengel sei sauber, ein ausgepackter werde gleich abgelutscht, ist dann feucht und abstossend und voller Fliegen…. Einheimische Mädchen und Mädchen aus lebensbejahenden Kulturen werden als Nutten abgestempelt. Die ganze Einstellung zur Geschlechterrolle und -beziehung ist entsetzlich: Danach sind Mädchen/Frauen mittels ihrer Kleidung zuständig dafür, dass die Männer nicht entgleisen. Männer hingegen sind vergleichbar mit wilden Tieren, denen man ihre Unbeherrschtheit nicht verübeln kann. Ja, Herr Abplanalp, so lernen es bereits kleine Buben und Mädchen! Man denke auch an die Ereignisse an der Kölner Silvesternacht 2015/16: feiernde Frauen = Freiwild. Im Alltag zeigt sich diese Entwicklung fortschreitend schleichend, ich weiss es von vielen jungen Frauen, die meine Schülerinnen waren oder die ich auf andere Weise betreut hatte oder noch betreue.
Indem es offenbar überhaupt nicht interessiert, dass selbst Spitäler Personal beschäftigen, welches ostentativ seine Nähe zum Schariaislam zur Schau stellt, wird u.a. zur Islamisierung der ganzen Gesellschaft beigetragen. Dabei muss man wissen: Der politische Islam strebt nach der Scharia/Gottesrecht und respektiert kein weltliches menschgemachtes Recht (Verfassung). Seit dem 5.8.1990 gilt in 47 von 52 islamisch geprägten Ländern die Kairoer Erklärung der «Menschenrechte», was nichts anderes bedeutet, als dass bei Widerspruch die Scharia über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte angewendet wird. Im schrifttreuen, prophetischen, politischen Islam wird man «in den Glauben geboren» und darf diesen nie mehr verlassen, in 13 Ländern mit Schariarecht bei Todesstrafe. Ausserdem besteht er aus dem Dualismus «Wir-die Gläubigen/Unterworfenen» gegen «Die – die Ungläubigen». Islam bedeutet auch keineswegs «Friede» (wie politisch motivierte IslamanhängerInnen immer wieder beliebt machen wollen) sondern «Unterwerfung». Der islamische «Friede» kehrt dann ein, wenn die ganze Welt unterworfen ist! Es ist einfach nicht richtig, teilnahmslos zuzuschauen, wie sich islamische Grunddogmen ausbreiten, welche nicht mit demokratischer Rechtsstaatlichkeit vereinbar sind. Ich jedenfalls will meinen Enkelkindern noch in die Augen schauen können.
Indem dieser jungen Frau am Empfang des Kinderspitals erlaubt wird, komplett eingewickelt ihrer Arbeit nachzugehen, sind die vorgesetzten Stellen auch mitverantwortlich dafür, dass erstens ein Präzedenzfall geschaffen wurde und zweitens KulturmuslimInnen retraumatisiert werden, die aus Scharia-Verhältnissen (z.B. dem Iran) geflohen sind.
Ich habe Ihnen einen Reader und Viewer zusammengestellt (Namen alphabetisch geordnet). Bitte nehmen Sie sich die Zeit, sich kundig zu machen. Dieses Wissen wird Ihnen auch in Ihrer Tätigkeit als Jurist von Nutzen sein. Über die Hälfte der Gelisteten kenne ich von Freundschaften der sozialen Medien, mit etwa einem Drittel bin ich persönlich befreundet. Abgesehen von Alice Schwarzer und Michael Schmidt-Solomon sind alles direkt Betroffene = man darf ihnen getrost glauben. Meine Freundin Worood Zuhair ist aus dem Irak. Nachdem sie Opfer eines Ehrenmordes wurde und seither halbseitig gelähmt ist, konnte sie nach Deutschland fliehen. Worood ist entsetzt darüber, wie Europa es zulässt, dass der Schariaislam sie bis in den Westen verfolgt.
Nehmen Sie mir meine Unverblümtheit nicht übel, ich meine es wirklich aus grosser Betroffenheit heraus.
Freundliche Grüsse
Bettina Meyer *, Lehrerin und Humanistin
* Namen geändert
** Nicht verwandt mit dem Betreiber dieses Blogs
Anhang:
READER
- Islam, Integration, Kopftuch? Stellen Sie ihm Ihre Frage – er kennt sich wirklich aus – Abdel Samad, Hamed (D, aus Ägypten)
- Wie die Saudi-Araberin Rana Ahmad ihr neues Leben in Deutschland genießt – Ahmad, Rana (Köln, aus Saudi Arabien)
- Über das islamische Kopftuch – Brunello, Giordano (Pseudonym, aus der Türkei)
- Das islamische Kopftuch ist ein Symbol des Patriarchats und nicht der Selbstbestimmung – El Ghazzali, Kacem (Zürich, aus Marokko)
- Ex-Muslima: „Männer müssten auch Kopftuch tragen – James, Sabatina (= Pseudonym, D/Au, aus Pakistan)
- Für das Recht auf Wind in den Haaren – Kelek, Necla (D, aus der Türkei)
- Die Schule sollte nicht immer nachgeben – Keller-Messahli, Saïda (Zürich, aus Tunesien)
- Ideologie der Macht – Ludin, Josef (Zürich, aus Afghanistan)
- Das Kopftuch ist das Marketing der Islamisten – Manea, Elham (Zürich, aus dem Yemen)
- Islamismus-Experte fordert Kopftuch-Verbot bei Minderjährigen – Mansour, Ahmad (D, aus Israel)
- Islamisierung ist keine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann – Mirzo, Laïla (Linz, Mutter Deutsche, Vater aus Syrien)
- Das Kopftuch ist Symbol der Geschlechter-Apartheid – Ramadani, Zana (D, aus dem Balkan)
- The Dilemma of Islamic Terrorism – Sina, Ali (Kanada, aus Iran)
- Die Grenzen der Toleranz – Schmidt-Solomon; Michael (D)
- Kopftuch ist Flagge des Islamismus – Schwarzer,Alice (D)
- Warum ich kapituliere – Tibi, Bassam (D, aus Syrien)
VIEWER
- Dahinter steckt ein Frauenbild, dass die Frau eine Ware ist. – Ahadi, Mina (Köln, aus dem Iran)
- Mina Ahadi für das Verbot von Kopftuch und Vollverschleierung im Landtag BaWü – Ahadi, Mina
- Rebellische Frauen im Islam – Ahadi, Mina
- before sharia spoiled everything – Erken, Emrah (Zürich, aus der Türkei) und andere:
Diese Facebook-Gruppe zeigt, wie säkular islamische Länder waren, wie entspannt die Geschlechterbeziehungen waren, bevor sie reislamisiert wurden. - Der Prophet Mohammed und die Frauen – Dr. Wafa Sultan (Kanada, Psychiaterin aus Syrien)
- Rebellische Frauen im Islam – Zuhair , Worood (Köln, aus dem Irak)
- Islamic School Science Education Fail – über das Versagen in der islamischen Schule in Birmingham (sic! Das ist Europa!)
Viele der erwähnten IslamkritikerInnen stehen unter Personenschutz: Die Religion «des Friedens» lässt besonders friedvoll grüssen…
Erklärung von TERRE DES FEMMES zur Debatte um die Burka:
„Das Kopftuch ist ein Symbol der Vorherrschaft des Mannes über die Frau. Bereits in unserem Positionspapier zum Kopftuch sowie in unserer Pressemitteilung zum Kopftuch-Bericht von Human Rights Watch haben wir diese Haltung klar zum Ausdruck gebracht. Alle Formen des Körperschleiers und des Gesichtsschleiers, sind Ausdruck religiösen Fundamentalismus, der Missachtung und Erniedrigung der Frau und ihrer Degradierung zu einem Objekt. Der Schleier, wie auch das Kopftuch, unterteilt Frauen in so genannte „ehrbare“ und „nicht ehrbare“ Frauen und ist somit eng mit dem Themenkomplex der Gewalt im Namen der Ehre verbunden.
Unsere Unterstützung gilt vor allem denjenigen Frauen und ihren Familien, die die Verschleierung ablehnen, sich emanzipieren von religiösen Dogmen und Patriarchat. Frauen, die freiwillig volle Verschleierung tragen, akzeptieren und unterstützen die Vorstellung der Unterordnung der Frau unter den Mann, seine Vormundschaft. Sie akzeptieren und unterstützen auch die patriarchalische und religiöse Vorstellung der sündigen Frau, die, falls unverschleiert oder nicht ordentlich bekleidet, verantwortlich für die „Versuchung“ des Mannes ist und entschuldigen Männer, statt diese in die Verantwortung zu nehmen, falls es zu einem Übergriff kommen sollte.“
PS: Hier können Sie die Petition von Terre des Femmes Deutschland gegen das Kinderkopftuch unterschreiben: Petition den Kopf frei haben