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‚Verflucht seien die Juden‘, Slogan jemenitischer Houthi-Rebellen, der an der Universität verteilt wurde

Houthi-Rebellen verwenden seit langem antisemitische Slogans, die heute in Social Media und an einer Universität verbreitet werden.

Seth J. Frantzmann, 10.10.2018, Jerusalem Post
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

HOUTHI verbrennen amerikanische und israelische Flaggen während einer Demonstration in Sanaa, Jemen 2017. (Bildnachweis: REUTERS)

„Tod für Amerika, Tod für Israel, Verflucht die Juden, Sieg für den Islam“, so lautet der Slogan, der auf kleinen Karten gedruckt ist, die an der Universität Sana’a im Jemen verteilt wurden. Nadwa Dawsari, eine Spezialistin für Konflikte und Stämme im Jemen, hat am 9. Oktober auf Twitter ein Foto eines laminierten „Studenten- und Mitarbeiterausweises“ veröffentlicht.

Der Slogan wird seit Jahren verwendet, so Dave McAvoy, ein Sicherheits- und Risikoanalytiker, der die Entwicklungen in der Region verfolgt.

„Es handelt sich um einen integralen Bestandteil ihrer Propaganda und ihrer Gesänge. Es ist der Houthi-Slogan“, sagt McAvoy.

Die Houthis sind eine jemenitische Rebellengruppe, die Sana’a eroberte und 2015 fast die Kontrolle über Aden übernahm, womit sie die wichtigsten Städte des Landes bedrohten. Ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis kämpft seither gegen die Rebellen. Die Houthis werden vom Iran unterstützt und haben ballistische Raketen auf Riyadh abgefeuert. In den letzten Jahren haben sie zunehmend anti-israelische Rhetorik in ihre Reden aufgenommen, als Teil des wachsenden Netzwerks von iranisch unterstützten Gruppen in der Region, wie der Hisbollah, die vom Kampf gegen Israel besessen sind.

Die Houthis haben auch den antisemitischen Slogan „Verflucht die Juden“ in ihre Gesänge aufgenommen.

„Sie singen es bei ihren Märschen. Sie schreien es in ihren Kampfvideos und halten Schilder in die Luft, auf denen es steht“, sagt McAvoy.

Der Hass auf Juden und die Abgrenzung von ihnen ist spezifisch für die Houthis. McAvoy weist darauf hin, dass das iranische Regime zwar oft den Gesang „Tod für Amerika, Tod für Israel“ in Kundgebungen mit einbezieht, die Houthis aber Pionierarbeit geleistet haben, wenn es um die vollständige Version für Juden geht. Sie setzen den Slogan auf ihre Fahnen. Die Website Al-Bawaba wies letztes Jahr darauf hin, „seltsamerweise haben die Houthis geleugnet, dass sie irgendwelche Probleme mit Juden haben“.

Der jemenitische Informationsminister wies jedoch 2017 darauf hin, dass das Schicksal der letzten paar Dutzend Juden in Sana’a unklar war, nachdem sich die Houthi-Offensive auf die Stadt gerichtet hatte. Juden flohen 2009 aus Saada, als die Houthi-Rebellen erstmals die Kontrolle über die Gebiete in den Bergen übernahmen.

Der Slogan erscheint online auf Arabisch, oft auf Konten, die die Houthis im Jemen unterstützen. Wir haben am 10. Oktober 47 Tweets gefunden, keine große Zahl im Vergleich zu Trends auf Twitter, aber angesichts der begrenzten Anzahl von Konten, die auf Arabisch über den Jemen twittern, ist es eindeutig ein sichtbarer Slogan auf Social Media. Zu den Tweets gehörte Propaganda, die Houthi-Kräfte zeigte, und auch hungernde Kinder im Jemen. Der Anti-Houthi-Koalition wurde vorgeworfen, Hungersnöte im Land verursacht zu haben, und den USA und anderen Ländern wird vorgeworfen, Waffen an die Koalition geliefert zu haben.

Einige der Tweets enthalten genau das gleiche Poster und die gleiche Schriftart, die auch im Universitätsausweis verwendet werden, was auf Massenproduktion als Propagandafaltblatt hinweist. Oft hat die Broschüre oder das Meme oben in grün „Gott ist groß“, gefolgt von „Tod für Amerika, Tod für Israel, Verflucht die Juden“ in rot und „Sieg für den Islam“ in grün unten. Einer der Tweets mit dem Slogan zeigt einen Houthi-Soldaten, der auf einen Saudi tritt, den Houthi, der ein Maschinengewehr aus dem Zweiten Weltkrieg hält und den Saudi, der in traditionelle Gewänder gekleidet ist. Es scheint, dass es von einem alten europäischen Militärposter kopiert wurde.

Dawsaris Tweet war weit geteilt worden und er war einer von vielen, die behaupteten, an einer jemenitischen Universität zu studieren, sagte aber, dass sein Ausweis den Slogan nicht enthielt. Er hat seinen Studentenausweis gepostet, der sich von der laminierten Karte unterscheidet. Dies zeigt an, dass die Karte an die Studenten abgegeben wurde, jedoch kein echter Ausweis ist.

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