Vermisster Junge ertrunken in Beit Hanina aufgefunden – Retweets von Hanan Ashrawi, Rashida Tlaib behaupten, „Siedler entführten und exekutierten“ Jungen
Seth J. Frantzman, David Brinn, 25.1.2020, Jerusalem Post
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Bevor er am frühen Samstagmorgen tot aufgefunden wurde, war das Verschwinden eines achtjährigen Jungen aus dem Jerusalemer Stadtteil Beit Hanina ein Spielball für politische Ränkespiele, der die zarte Ruhe zwischen Juden und Arabern in der Hauptstadt bedrohte.
Die Leiche von Qais Abu Ramila wurde am Samstag nach stundenlangen Suchaktionen in einem Regenwasserauffangbecken entdeckt, nachdem man ihn zuletzt am Freitag um 16.00 Uhr auf dem Weg zu einem lokalen Markt gesehen hatte, um Pita zu kaufen. Der Junge rutschte offenbar in den Pool, der nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Woche voll war, und ertrank darin, wie die Polizei berichtet.
Bewohner von Beit Hanina, darunter Knessetmitglied Ahmad Tibi, schlossen sich in der Nacht den Suchtrupps in der Gegend an.
Verwandte von Abu Ramila gaben an, Aufnahmen von Überwachungskameras zu haben, die den Jungen am Freitagnachmittag beim Einsteigen in ein Auto zeigen, was den Verdacht auf eine Entführung erweckte.
Da die Entführung und Ermordung des Teenagers Mohammed Abu Khdeir im Jahr 2014 durch jüdische Terroristen in den Köpfen vieler Einwohner noch frisch in Erinnerung ist, gab die Familie eine Erklärung ab, in der sie sagte: „Wir fordern, dass die Polizei das Material der Überwachungskameras [von der Straße] überprüft. Sollte sich herausstellen, dass er von Siedlern entführt wurde, würde das ganze Viertel Brennen“, berichtete die Schwesterpublikation der Jerusalem Post, Maariv.
Der Vater des Jungen stellte später klar, dass das Video kein Material seines Sohnes enthielt, aber einige Bewohner marschierten in das nahe gelegene jüdische Viertel Neveh Ya’acov. Es kam zu Steinwürfen, als die Polizei sie am Betreten des Viertels hinderte, und 12 Demonstranten wurden leicht verletzt und drei verhaftet.
Das Feuer schürend, twitterte die palästinensische Politikerin Hanan Ashrawi einen Tweet von einem Konto mit dem Namen „Real Seif Bitar“, der „israelische Siedler“ der Entführung und Exekution von Abu Ramila beschuldigte und auch IDF-Soldaten des Angriffs auf Suchtrupps beschuldigte. Ashrawi fügte ihrem Tweet hinzu: „Das Herz zerbricht einfach, der Schmerz ist unerträglich, keine Worte.“
Die US-Kongressabgeordnete Rashida Tlaib retweetete daraufhin Ashrawi und schloss sich allen Anschuldigungen an.
Ashrawi entschuldigte sich später für ihren Tweet. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich etwas retweetet habe, das nicht vollständig überprüft wurde. Es scheint, dass die Nachricht von seiner Entführung nicht sicher ist.“ Tlaib, Parlamentsvertreterin der Demokraten aus Michigan, retweetete ebenfalls und der Tweet wurde danach gelöscht, aber sie entschuldigte sich nicht für die Verbreitung der falschen Informationen.
Die Tweets führten zu einem Ausbruch von Hetze gegen Israel und zu Reaktionen in Form von Blutsverleumdungen gegen Israel.
Der Geschäftsführer des Israelisch-Jüdischen Kongresses, Arsen Ostrovsky, schrieb „ernsthaft Rashida Tlaib? Dies war der tragische Fall eines Kindes, das vermisst wurde und in ein Becken mit Regenwasser fiel. Schämen Sie sich nicht, diese Lügen zu verbreiten?“
Am Samstag zeigten Videoclips, wie Ersthelfer mit Abu Ramilas leblosem Körper durch den hüfttiefen Teich wateten und das Drama zu seinem tragischen Ende brachten.
Bei der Beerdigung von Abu Ramila am Samstag kritisierten die Familie und die Einwohner von Beit Hanina die Jerusalemer Stadtverwaltung, weil sie das Auffangbecken vernachlässigt und keinen Zaun darum gebaut habe.
„Das ist kein Auffangbecken, sondern eine Todesfalle“, sagte ein Familienmitglied.
Trotz der besten Bemühungen einiger, die die Tragödie gerne zu einem weiteren Kapitel des israelisch-palästinensischen Konflikts hochgepusht hätten, gab es diesmal nur einen kleinen Jungen, dessen Leben viel zu früh endete, und eine zerbrochene Familie, die in ihrer Trauer zurückgelassen wurde.
Trotz aller Bemühungen, die Tragödie in ein weiteres Kapitel des israelisch-palästinensischen Konflikts zu verwandeln, gab es diesmal nur einen kleinen Jungen, dessen Leben viel zu früh zu Ende ging, und eine zerbrochene Familie, die übrig blieb, um zu trauern.