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Grüne Aktivisten geben endlich zu, dass Ökostrom umweltschädlich und ineffizient ist

David Staples, 7.5.2020, Edmonton Journal
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Standbild aus Michael Moores neuem Dokumentarfilm „Planet of the Humans“.

Die grüne Bewegung hat einen dringend benötigten Weckruf erhalten.

Einige ihrer prominentesten Mitglieder sind zu Whistleblowern und Ketzern geworden. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die schmutzige Realität, die nur wenige Umweltschützer anerkennen wollen, dass grüne Energien wie Sonne und Wind ineffizient und unzuverlässig sind, wenn es um die Erzeugung von Energie geht, und dass sie zudem stark umweltverschmutzend, ressourcen- und landintensiv sind und dass aggressive und raffende Milliardäre dahinterstehen.

Vor zwei Wochen veröffentlichte der aktivistische Dokumentarfilmer Michael Moore — ein Held der politischen Linken für seine Angriffe auf alles, vom ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush bis hin zu den Übeln der Globalisierung und des Kapitalismus — auf YouTube seinen neuen Dokumentarfilm „Planet of the Humans“ („Planet der Menschen“). Der Film zeigt die Kehrseite der Wind- und Sonnenenergie und der Biokraftstoffe auf.

Seither haben Lobbyisten der grünen Energie im Protest geheult. Vor einer Woche ging der Mitarbeiter von Justin Trudeau und Ökostrom-Strommakler Gerald Butts zu Twitter, um den Dokumentarfilm zu verunglimpfen: „Hoffentlich geht Michael Moores Planet of the Humans als letzter keuchender Atemzug der Klimaverleugnung unter. Es ist eine trauriges Ende für Moores Karriere.“

Doch hat der Film bis Heute schon über sechs Millionen Views. Das ist wohl kaum ein röchelndes Keuchen. Stattdessen ist es eine Predigt, die von rechtschaffenem Zorn getragen wird, und die umso glaubwürdiger und überzeugender ist, als sie von Moore und dem Regisseur Jeff Gibbs stammt, die einst fest an das mystische Versprechen glaubten, die Kraft von Wind und Sonne zur Heilung des Planeten zu nutzen.

„Ich glaube, er hat eine enorme Wirkung“, sagt Nordamerikas führender öffentlicher Intellektueller für saubere Energie, Michael Shellenberger, über den Film.

Die Lobbyisten der grünen Industrie sind zu Recht beunruhigt, sagt Shellenberger. „Er kommt zu einer Zeit, in der die Regierungen sich entscheiden müssen, ob sie weiterhin Steuergelder für Subventionen für erneuerbare Energien verschwenden wollen oder nicht, und ich glaube einfach, dass es viele Regierungen dazu bringen wird, diese Subventionen zu beenden.

Ich werde nicht hingehen und behaupten, dass jedes Detail in diesem neuesten Moore-Film völlig fair und korrekt ist. Das ist es nicht. Nichtsdestotrotz wird der Film von fairen Beobachtern der Weltenergieszene, vom Kalifornier Shellenberger, einem ehemaligen Berater von Präsident Barack Obama für saubere Energie, bis hin zum Energieanalytiker Peter Tertzakian aus Calgary, bejubelt.

Der Film versäumt es, die Vorteile der Solarenergie auf den Dächern einer Stadt aufzuzeigen, sagt Tertzakian in seinem Podcast von ARC Energy, aber dieses Manko ist Ok für ihn.

Der Film schockiert mit Bildern von rücksichtsloser Abholzung für Biobrennstoffe, Streifenbergbau für seltene Metalle, die für die Solarenergie verwendet werden, und großen Landstrichen, die für solare Großanlagen benötigt werden. „Es steht außer Frage, dass der Film sich das Schlimmste herauspickte, aber manchmal muss man das tun, um die Leute aufzuwecken“, sagt Tertzakian.

„Er sagt wirklich das, was ich schon seit langem sage, dass nichts in der Welt der Energie umsonst daher kommt, ohne irgendeine ökologische Konsequenz… Ich denke, dass man den Leuten manchmal auf den Kopf hauen muss, um ihnen dieses Konzept nahe zu bringen… Ich denke, die Umweltbewegung hat wirklich das Bild von grüner Energie als ein Allheilmittel für endlose Mengen billiger, kostenloser, sauberer Energie präsentiert. Aber ich denke, der Film bringt das recht gut zum Ausdruck, dass es kein Allheilmittel gibt.

Eine häufig geäußerte Kritik ist, dass der Dokumentarfilm nicht alle neuen und verbesserten Solar-, Wind- und Batterietechnologien berücksichtigt. Shellenberger weist jedoch darauf hin, dass diese neue Technologie nur unwesentlich besser ist als die alte. Beispielsweise hat sich der Wirkungsgrad der am häufigsten verwendeten kristallinen Silizium-Solarzellenpaneele in den letzten 10 Jahren nur um zwei Prozent verbessert. Solar- und Windparks verschlingen immer noch riesige Mengen an Land und Produktionsressourcen.

Der Dokumentarfilm ist zutiefst und unnötig pessimistisch. Er argumentiert, dass die Menschheit ihre Zahl und ihren Energieverbrauch radikal reduzieren muss. Shellenberger, dessen neues Buch „Apocalpyse Never“ am 30. Juni erscheint, glaubt nicht, dass der Untergang naht. Stattdessen drängt er zur Kernenergie, eine zuverlässige, leistungsstarke und kohlenstoffarme Energiequelle.

Die Kernenergie wird im Film nicht erwähnt, aber Shellenberger sagt, er sei mit dem Dokumentarfilm weitgehend zufrieden. „Wenigstens einer erkennt endlich den Elefanten im Raum an, nämlich dass erneuerbare Energien energieschwach sind und enorme Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Einige Grüne haben darauf gedrängt, dass Moore, Gibbs und ihre Produktionspartner den Film zurückziehen und sich dafür entschuldigen. „Es ist aufschlussreich, dass der Impuls in Richtung Zensur ging“, sagt Shellenberger über diese grünen Aktivisten. „Warum nicht einfach debattieren? Weil sie offensichtlich Angst davor haben.“

Doch die Bewegung der grünen Energie ist in der Tat zu Recht beunruhigt. Wie nichts anderes vor ihr enthüllt Moores Dokumentation ihr schmutziges Geheimnis denen, die es am dringendsten hören müssen.

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