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Vereinigte Arabische Emirate und Israel erzielen historisches Friedensabkommen

Israel friert Souveränitätspläne ein, nachdem Trump-Regierung ein Friedensabkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt und die Beziehungen normalisiert hat

David Rosenberg, 13.8.2020, Israel National News
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Trump trifft sich mit VAE-Präsident Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan (Bildquelle: Wikimedia Commons)

Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich darauf geeinigt, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zum ersten Mal seit der Gründung des jüdischen Staates im Jahr 1948 zu normalisieren, so ein Bericht von Reuters vom Donnerstagnachmittag.

Das historische Friedensabkommen sei von der Trump-Regierung vermittelt worden, sagten hohe Beamte des Weißen Hauses gegenüber Reuters.

Es wird erwartet, dass Premierminister Binyamin Netanjahu um 19.00 Uhr Jerusalemer Zeit eine formelle Erklärung zu der Entwicklung abgeben wird.

Als Teil des Abkommens hat Israel zugestimmt, seinen Plan zur Anwendung der Souveränität über Teile von Judäa und Samaria auszusetzen.

„Israel wird die Erklärung der Souveränität über Gebiete aussetzen, die in der Friedensvision des Präsidenten umrissen wurden, und seine Bemühungen jetzt auf den Ausbau der Beziehungen zu anderen Ländern der arabischen und muslimischen Welt konzentrieren“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der USA, Israels und der VAE, die Präsident Trump twitterte.

„Riesiger Durchbruch“, twitterte Trump.

„Alle sagten, dass dies unmöglich sein würde“, sagte Trump am Donnerstag. „Nach 49 Jahren werden Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre diplomatischen Beziehungen vollständig normalisieren. Sie tauschen Botschaften und Botschafter aus und beginnen eine Zusammenarbeit über die Grenze hinweg.“

Der Präsident deutete später an, dass wahrscheinlich weitere diplomatische Durchbrüche zwischen Israel und den arabischen Staaten angekündigt werden.

„Es geschehen Dinge, über die ich nicht sprechen kann.“

„Dieser historische diplomatische Durchbruch wird den Frieden in der Region des Nahen Ostens voranbringen und zeugt von der kühnen Diplomatie und Vision der drei Führer sowie vom Mut der Vereinigten Arabischen Emirate und Israels, einen neuen Weg einzuschlagen, der großes Potenzial in der Region freisetzen wird“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

Die Beamten des Weißen Hauses, die mit Reuters sprachen, sagten, dass die Einigung das Ergebnis langwieriger Gespräche zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sei, und fügten hinzu, dass die Gespräche vor kurzem beschleunigt worden seien.

Doch das Abkommen, das den Namen „Abraham-Abkommen“ tragen wird, wurde erst am Donnerstag in einem Telefongespräch zwischen Präsident Trump, Premierminister Netanjahu und Scheich Mohammed Bin Zayed, Kronprinz von Abu Dhabi und Präsident der VAE, endgültig besiegelt.

Das Abraham-Abkommen, Israels erstes Friedensabkommen mit einem arabischen Staat seit dem Vertrag mit dem Haschemitischen Königreich Jordanien 1994, wurde zum großen Teil von Präsident Trumps Schwiegersohn und Seniorberater Jared Kushner zusammen mit dem Nahost-Gesandten Avi Berkowitz, Außenminister Mike Pompeo und dem Nationalen Sicherheitsberater Robert O’Brein ausgehandelt.

Vor Donnerstag waren Ägypten und Jordanien die einzigen arabischen Länder, die den jüdischen Staat anerkannten.

Das neue Abkommen sieht die Einrichtung von Botschaften oder anderen formellen diplomatischen Büros in den jeweiligen Ländern vor.

Darüber hinaus wird eine Direktfluglinie zwischen dem israelischen internationalen Flughafen Ben Gurion und Abu Dhabi eröffnet.

Es wird erwartet, dass sich israelische und VAE-Delegationen in den kommenden Wochen treffen werden, um bilaterale Abkommen über Investitionen, Tourismus, Direktflüge, Sicherheit und Telekommunikation zu unterzeichnen.

Am frühen Donnerstag verließ Premierminister Netanjahu abrupt eine Sitzung des Coronavirus-Kabinetts und sagte den Ministern, er werde für eine Angelegenheit „von nationaler Bedeutung“ gebraucht.

Netanjahu fügte hinzu, man werde „später herausfinden, warum ich gegangen bin“.

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