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Verboten: In Deutschland wird es immer gefährlicher, den Islam zu kritisieren

Im modernen Deutschland gibt es keine Tabus, außer den Islam zu kritisieren – was zu Kündigung, Cancelung oder Schlimmerem führt. Ein Kommentar.

Giulio Meotti, 31. März 2022, israelnationalnews.com
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Giulio Meotti


Was in den letzten Tagen an der Goethe-Universität Frankfurt zum Vorschein gekommen ist, zeigt uns, dass Europa keine echte Demokratie mehr ist, sondern eine ideologische Oligarchie. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, habe Professorin Susanne Schröter, Direktorin der Forschungsstelle Frankfurt und Professorin am Institut für Ethnologie, berichtet, dass die politische Haltung eines jungen Forschers gegenüber dem Islam nun eine wichtige Rolle für seine berufliche Zukunft spiele. Wenn er gut über den Islam spricht, wird er Karriere machen, sonst nicht.

Schröter prangerte die „Cancel-Kultur“ an, die politisch oder moralisch unangenehme Positionen aus den Universitäten verbannen wolle. Sie verwies auf Doktoranden, deren Dissertationen nicht angenommen wurden, weil sie „falsche“ Themen behandelten. Zum Beispiel „Ehrenmorde“ im Islam. „Wenn sich ein Ethnologe mit dem Islam beschäftigt, ist seine Karriere beendet“, sagte Schröter.

Der wegen Morddrohungen von Islamisten unter Polizeischutz stehende Politikwissenschaftler und Publizist Hamed Abdel-Samad berichtete, die Universitäten Augsburg und die Ludwig-Maximilian-Universität München hätten ihm nicht erlaubt, eine Veranstaltung zum politischen Islam durchzuführen und die Ergebnisse seiner Forschung zum Koran vorzustellen. Hamed Abdel-Samad sagte: „Die Universität Augsburg, die mich einst als vorbildlichen Muslim auszeichnete, verweigert mir nun die kritische Auseinandersetzung mit dem Koran. Die Universität München, die mich einst mit der Lehre der islamischen Geschichte an deutsche und ausländische Studierende betraute, verweigert mir nun, die Ergebnisse meiner Koranforschung in einem offenen Dialog mit Studierenden und Bürgern zu diskutieren.“ Auch Hamed Abdel-Samad sieht eine besorgniserregende Entwicklung der Meinungsfreiheit in Deutschland: „Universitäten, Intellektuelle, Funktionäre des Islam und Politiker der zentralen Parteien lehnen eine ehrliche und offene Debatte über den Islam ab“.

„Islamkritiker müssen um ihr Leben fürchten: Morddrohungen und Anschläge“, heißt es in der Zeitschrift Tichys Einblick. „Wer den Islamismus kritisiert, muss damit rechnen, hierzulande gewaltsam angegriffen zu werden, und das ohne dass jemand beleidigt worden wäre“, sagte der Journalist Jan Aleksander Karon. „In Deutschland wird es immer gefährlicher, den Islam zu kritisieren.“

Vor zwei Jahren stand die Universität Frankfurt im Zentrum einer Kontroverse um eine Konferenz zum islamischen Schleier. Die Studenten warfen der Universität vor, „Islamophobie“ zu fördern, und forderten die Entlassung der Anthropologin Schröter, Organisatorin der Konferenz. Von den zehn Rednern wurden vier von Leibwächtern eskortiert. „Weil sie auf der Liste aller Radikalen stehen“, verriet Schröter. Dann stand ein weiterer Vortrag von Professorin Schröter zum Thema „Politischer Islam“ in der Universitätsbibliothek Marburg im Mittelpunkt einer Boykottaktion.

Die Universität Mainz entzog der Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung den universitären Status, weil sie Hamed-Abdel Samad zu einem Vortrag eingeladen hatte. Und als der ägyptische Soziologe die Josef-Neuberger-Medaille erhielt, griff ihn die Antifa an der Universität München an. Einer versuchte ihn zu schlagen und nannte ihn einen „Faschisten“, weil Samad ein Buch geschrieben hatte, in dem er Mohammed kritisierte.

Der Rechtswissenschaftler Reinhard Merkel sprach von einer „latenten Androhung einer formlosen Sanktion“. Wer wie er islam- oder einwanderungskritische Positionen vertritt, wird nun ohne weitere Begründung als „Rassist“ abgetan. „Das ist eine sehr ernsthafte emotionale Bedrohung. Sie sind als moralische Person vernichtet. Davor kann man Angst haben“, sagte Merkel. Der Historiker Andreas Rödder hat die subtilen Methoden der Ausgrenzung betont. „Sie kann darin bestehen, dass Veröffentlichungen oder Forschungsgelder zu Themen abgelehnt werden, die nicht mehr Teil des akzeptierten ‚moralischen Korridors‘ sind.“

Wir sind in dem Land, das für sich beansprucht, alle Tabus überwunden zu haben. Außer einem, das mit Demografie und Religion diesem Land alle anderen wieder aufzwingen wird.

Giulio Meotti ist ein italienischer Journalist bei Il Foglio und schreibt zweimal wöchentlich eine Kolumne für Arutz Sheva. Er ist außerdem der Autor des Buches „A New Shoah“, das die persönlichen Geschichten von Israels Terroropfern recherchierte und von Encounter veröffentlicht wurde, und von „J’Accuse: the Vatican Against Israel“, das von Mantua Books veröffentlicht wurde, zusätzlich zu Büchern auf italienisch. Seine Texte sind in Publikationen wie dem Wall Street Journal, Gatestone, Frontpage und Commentary erschienen.

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