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Der Brief an die Welt von Jerusalem, der sie erstaunen wird

EIN BRIEF AN DIE WELT … VON JERUSALEM

von Eliezer Ben Yisrael ( StanleyGoldfoot), 16.6.2015, JewsNews

Ich bin kein Wesen von einem anderen Planeten, wie Sie zu glauben scheinen. Ich bin ein Jerusalemer, wie ihr, ein Mann aus Fleisch und Blut. Ich bin ein Bürger meiner Stadt, die ein integraler Teil meines Volkes ist.

Ich muss mir ein paar Dinge von der Brust reden. Denn ich bin kein Diplomat, will kein Blatt vor den Mund nehmen. Ich muss Ihnen nicht gefallen und Sie zu nichts überreden. Ich schulde Ihnen nichts.

Sie haben diese Stadt nicht gebaut, Sie haben nicht in ihr gelebt, noch haben Sie sie verteidigt, als sie kamen, um sie zu zerstören. Und wir sollen verdammt sein, wenn wir zulassen, dass Sie sie uns wieder wegnehmen.

Es gab ein Jerusalem vor New York. Als Berlin, Moskau, London und Paris noch krankmachende Wälder und Sümpfe waren, gab es bereits eine aufstrebende jüdische Gemeinde hier. Sie gab der Welt etwas, was ihr anderen Nationen abgelehnt habt seit ihr euch selbst konstituiert habt – einen humanen Moralkodex.

Hier gingen die Propheten, ihre Worte glitzerten wie Blitze am Himmel. Hier ein Volk, das nichts anderes als in Ruhe gelassen werden wollte, das Wellen von heidnischen möchtegern-Eroberern abwehrte, das in den Schlachten blutete und starb, sich in die Flammen ihres brennenden Tempels stürzte, statt sich zu ergeben, und wenn schliesslich überwältigt durch schiere Übermacht und weggeführt in die Gefangenschaft, schwor, dass, bevor sie Jerusalem vergessen, würden sie eher ihre Zunge am Gaumen abschneiden, den rechten Arm verdorren lassen. (siehe Psalmen 137)

Zwei schmerzerfüllte Jahrtausende lang, während wir Ihre unwillkommene Gäste waren, beteten wir täglich darum, in diese Stadt zurückzukehren.

Dreimal täglich baten wir den Allmächtigen: „bringe uns zusammen aus den vier Ecken der Welt, bringe uns aufrecht in unser Land, kehre in Gnade zu Jerusalem zurück, deiner Stadt, und schwelle darin wie Du versprochen.“

An jedem Jom Kippur und Pessach äusserten wir inbrünstig die Hoffnung, dass wir uns im nächsten Jahr in Jerusalem wiederfinden würden.

Ihre Inquisition, Pogrome, Vertreibungen, die Ghettos, in die Sie uns gesteckt haben, Ihre Zwangstaufen, Ihre Quotensysteme, Ihr vornehmer Antisemitismus, und der endgültige, unaussprechliche Schrecken, der Holocaust (und schlimmer noch, Ihr erschreckendes Desinteresse daran) – all dies hat uns nicht gebrochen. Es mag das wenige an moralischer Kraft, das Sie noch besassen, aufgezehrt haben, aber uns hat es im Stahlbad geschmiedet .

Glauben Sie, dass Sie uns brechen können, nach allem, was wir durchgemacht haben?

Glauben Sie wirklich, dass, nach Dachau und Auschwitz wir Angst haben vor Ihrer Androhung von Blockaden und Sanktionen?

Wir waren schon in der Hölle und zurück – einer Hölle Ihrer Machart. Was könnten Sie noch mehr in Ihrem Arsenal haben, das uns Angst machen könnte?

Ich habe diese Stadt zweimal von Nationen, die sich selbst zivilisiert nennen, bombardiert gesehen. Im Jahr 1948, während Sie apathisch wegsahen, sah ich Frauen und Kinder in Stücke geblasen, nachdem wir auf Ihren Wunsch damit einverstanden waren, die Stadt zu internationalisieren. Es war eine tödliche Kombination, die den Job erledigte – britische Offiziere, arabische Kanoniere und amerikanische Kanonen.

Und dann die wilde Zerstörung der Altstadt – die vorsätzliche Tötung, die mutwillige Zerstörung von allen Synagogen und religiösen Schulen, die Schändung jüdischer Friedhöfe, der Verkauf von Grabsteinen durch eine gruselige Regierung, für Baustoffe, für Geflügelhöfe, Kasernen, sogar Latrinen.

Und Sie haben nie ein Wort gesagt.

Sie haben nie den leisesten Protest ausgeatmet, als die Jordanier den heiligsten unserer Orte, die Klagemauer, absperrten, unter Verletzung der Zusagen, die sie nach dem Krieg gemacht hatten – einen Krieg, den sie, nebenbei bemerkt, gegen die Entscheidung der UNO geführt haben.

Nicht ein Murmeln kam von Ihnen, als die Legionäre in ihren Pickelhauben lässig das Feuer auf unsere Bürger eröffneten aus dem Schutz der Mauern heraus. Euer Herz blutete, als Berlin belagert wurde. Sie stürzte sich in Ihre Luftbrücke, „um die tapferen Berliner zu retten“. Doch Sie haben keine Unze Nahrung geschickt, als die Juden in Jerusalem belagert wurden und beinahe verhungerten. Sie donnerten gegen die Wand, die die Ostdeutschen in der Mitte der deutschen Hauptstadt hochzogen – aber nicht ein Pieps von Ihnen über die andere Wand, die, die durch das Herz von Jerusalem riss.

Und als das gleiche 20 Jahre später geschah, und die Araber wieder einen wilden, unprovozierten Beschuss der Heiligen Stadt auslösten, hat jemand von euch irgend etwas getan?

Die einzige Zeit, als Sie zum Leben erwachten, war, als die Stadt endlich wiedervereinigt wurde. Da rangen Sie Ihre Hände und sprachen stolz von „Gerechtigkeit“ und der Notwendigkeit der „christlichen“ Qualität, die andere Wange hinzuhalten.

Die Wahrheit – und Sie wissen es, tief in Ihrem Bauch – ist, dass Sie es vorziehen würden, wenn die Stadt zerstört wird, statt dass sie von Juden regiert wird. Egal, wie diplomatisch Sie es ausdrücken, die uralten Vorurteile sickern durch jedes Wort.

Wenn unsere Rückkehr in die Stadt Ihre Theologie in Knoten gebunden hat, dann sollten Sie vielleicht besser Ihre Katechismen überprüfen.

Nach dem, was wir durchgemacht haben, werden wir uns nicht passiv an die verdrehte Idee anpassen, dass wir unter ewiger Heimatlosigkeit zu leiden hätten, bis wir Euren Heiland akzeptieren.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 70 herrscht in Jerusalem nun vollständige Religionsfreiheit für alle.

Zum ersten Mal seit die Römer eine Fackel an den Tempel legten haben alle gleiche Rechte (Sie ziehen es vor, einige seien gleicher als andere).

Wir verabscheuen das Schwert – aber Sie waren es, die uns gezwungen haben, es in die Hand zu nehmen.

Wir sehnen uns nach Frieden, aber wir werden nicht wieder zum Frieden von 1948 zurückkehren, wie Sie es von uns verlangen.

Wir sind zu Hause. Das hat einen schönen Klang für eine Nation, die Sie über das ganze Angesicht der Erde zu wandern zwangen. Wir gehen nicht weg.

Wir lösen das Versprechen unserer Vorväter ein:

Jerusalem wird wieder aufgebaut.

“Nächstes Jahr” und im Jahr danach, und danach, und danch, bis zum Ende der Zeit – “in Jerusalem “!

 

Stanley Goldfoot

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