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Der Fall der Linken

Paula R. Stern, 13. 10. 2015, Times of Israel Blogs

Paula R. Stern ist CEO von WritePoint Ltd., eine führenden Firma für technische Schriftstücke in Israel. Ihr persönlicher Blog läuft schon über fünf Jahre. Sie lebt in Maale Adumim mit ihrem Ehemann und Kindern, einem Hund, zuvielen Vögeln, und dem Wunsch, ihre Gedanken und Träume von einer Reise nach Italien, Schottland und darüber hinaus niederzuschreiben.

Die Linke in Israel fällt. Nein, nicht die Politiker. Sie verstehen, dass wenn sie zugeben, dass sie falsch liegen, dass sie dann ihren Daseinsgrund verlieren, und deshalb speien sie nach wie vor ihre Lügen aus in der Hoffnung, dass es keiner bemerkt. Die Linke fällt an der Basis.

Zu träumen den unmöglichen Traum
Zu kämpfen gegen den unschlagbaren Feind
Zu ertragen mit unerträglicher Sorge
Zu gehen wohin der Mutigste sich nicht traut

Ich arbeite regelmässig im Herzen des Linkentums, in einem Unternehmen, in dem nur eine weitere religiöse Person arbeitet; niemand aus Jerusalem, und falls jemand vom rechten Flügel hier ist, so behält er es sehr schlau für sich. Die zwei, die vom religiösen und / oder rechten Flügel waren, überlebten dort nicht lange, so wie fast alle der wenigen (vielleicht 4) religiösen Menschen, die in den letzten 14 Jahren, während der ich hier Beraterin bin, für dieses Unternehmen  gearbeitet haben, die auch relativ schnell gegangen sind.

Nette, wunderbare Menschen. Sehr Links. Grösstenteils reden wir nicht über Politik und alle verstehen sich sehr gut. Ich bin ein Novum für sie – religiös, aus Jerusalem, Amerikanerin, rechter Flügel.

Ich arbeitete hier während des Gaza „Disengagements.“ Jemand erzählte mir ganz glücklich, dass er Urlaubstage nehme, damit er es im Fernsehen sehen könne, dass er kaum erwarten könne, zu sehen, wie es geschieht. Wir sprachen darüber, wie Israel danach aussehen werde. Er sagte, dann werde Frieden sein.

Ich lachte und sagte, nein, es wird mehr Raketen geben – auf Tel Aviv, Ashkelon, auch Jerusalem. Er sagte: „Sicher nicht.“ Und ich lachte wieder.

Zu richten das unrichtbare Falsch
Zu lieben das reine, keusche aus der Ferne
Zu versuchen, wenn deine Arme zu müde sind
Zu erreichen den unerreichbaren Stern

“Wenn das passiert,” sagte er zu mir, “werden wir sie vernichten.”

Er war in der Armee gewesen. Und er versprach, wenn sie es wagten … wagten … Raketen auf Israel zu schiessen, nachdem wir ihnen Gaza gegeben hatten, dass wir dann uns das Recht verdient hätten, sie platt zu machen. Er sprach in militanteren Begriffen, als ich sie benutzt hätte.

“Wir werden sie wie eine normale Nation behandeln, wenn wir mal weg sind und sie ihr eigenes Land haben,” sagte er. “Wenn sie uns angreifen, werden wir sie vernichten.”

Das war, bevor er sich die Vertreibung von 9000 Juden ansah, bevor er akzeptierte, dass alles umsonst war. Er blieb zu Hause, um zu feiern; Ich blieb zu Hause, um zu weinen. Wir beide schauten aus verschiedenen Teilen des Landes zu – physisch und metaphorisch. Ich vermied es drei Wochen lang, arbeiten zu gehen. Konnte den Gedanken an die anstehenden Diskussionen nicht ertragen, von denen ich wusste, dass sie beginnen würden. Schliesslich einige Wochen später, als ich wieder zur Arbeit musste, entschied ich mich, nicht mit ihm über Politik zu sprechen und entschied mich, das Unternehmen nach vier Jahren zu verlassen, statt an seiner Freude zu leiden.

Am späten Nachmittag begann er die Diskussion, die ich fürchtete. An diesem Tag, sagte er mir, habe er zugeschaut … und geweint. Viele Monate zuvor hatte er zu mir gesagt, er habe nichts mit “den Siedlern” gemein. Ich sagte zu ihm, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben von einigen Juden abgeschnitten sei, dass ich nichts mit einem Juden gemein habe, der solche Szenen beobachten konnte, ohne zu weinen.

Raketen wurden abgefeuert von dem, was einmal Gusch Katif gewesen war, und es wurden drei Kriege, seit wir Gaza verlassen hatten. Israel hat Gaza nie “geplättet”, wie er versprochen hatte; hat nie mehr getan, als ihre Fähigkeit, gegen uns Krieg zu führen, für ein oder zwei Jahre auszuschalten.

Und gestern, als ich zur Arbeit herkam und den ganzen Tag hier sass, fand ich wütende Menschen vor, die schockiert waren über die Terroranschläge. Ich hörte den ganzen Tag Stimmen, “zwei erstochen” und “ein anderer” und “er ist in kritischem Zustand” und “den haben sie auch gekriegt.”

Und jemand kam zu mir und sagte mir, wir sollten den Tempelberg aufgeben, dass es nur eine Immobilie sei und alle Probleme verursache. Ich sagte ihm, haben wir Gaza aufgegeben und seine Antwort war ja, aber wenn wir den Tempelberg aufgeben, und sie uns angreifen, “werden wir sie auslöschen … Haus um Haus … wir werden sie alle töten.”

Es gibt kein Grau, sagte er zu mir, nur Schwarz und Weiss. Wir werden sie alle aus dem Land werfen. Alle. “Glaubst du, die ‘israelischen’ Araber sind anders?” fragte er mich, und fuhr dann in seiner Wut fort, während ich schweigend dastand, “sie sind alle gleich. Sie wollen uns töten.”

Ich ignorierte das meiste von dem, was er sagte, aber beschloss, auf einen Hauptpunkt anzugehen. Sie hatten den Tempelberg im Jahr 1966, sagte ich zu ihm. Sie hatten alle so genannten Siedlungen. Sie schufen die Palästinensische Befreiungsorganisation (der böse Vater des Bastards Palästinensische Autonomiebehörde) im Jahr 1964. Warum? fragte ich diesen Freund. Warum haben sie die PLO geschaffen im Jahr 1964, wenn alles, was sie wollen, der Tempelberg oder Judäa und Samaria war …, das sie schon hatten? Er antwortete nicht. Die Linke hat nie eine Antwort auf diese Frage.

Sie wollen uns zerstören, wiederholte er und ich sah ihn an. Ja, das wollen sie, erklärte ich mich schliesslich einverstanden. “Warum willst du ihnen dann den Tempelberg geben?”

Die Linke weiss nicht, wie man mit dieser Situation umgehen soll, weil sie jeder Logik entbehrt. Aber weiter erkennen sie nicht, dass die Logik, die sie anzuwenden versuchen, westliche Logik ist, nicht östliche, nicht nahöstliche, nicht islamische.

“Selbst wenn ihr ihnen Jerusalem gebt”, so Ayaan Hirsi Ali (ehemalige in Somalia geborene Muslimin), “SELBST wenn ihr ihnen Jerusalem gebt, wird es keinen Frieden geben,” sagte sie auf der Präsidentenkonferenz in Jerusalem vor ein paar Jahren.

“Würdest du ihnen Jerusalem geben?”, fragte ich meinen linken Freund, als ich spürte, wie sich Wut und Schmerzen aus ihm ergossen.

“Nein”, antwortete er im Zorn mit erhobener Stimme, so dass andere uns bemerkten: “Warum sollten wir ihnen Jerusalem geben?”

Und so fällt die Linke, weil sie letztlich mit dem Unvorstellbaren konfrontiert sind – einem 13-jährigen Terroristen, der einen 13-jährigen Jungen auf einem Fahrrad niedersticht; eine 16-jährige Terroristin, die auf zwei Menschen einsticht, bevor sie neutralisiert wird.

Die Nachrichten nennen es die „Messer-Terrorismus“-Welle; oder die „Jugend“-Welle. Wir sitzen hier und versuchen zu arbeiten, während wir unsere Telefone Signaltöne von sich geben hören. Wir überprüfen die Nachrichten und lesen von einem neuen Angriff.

Der rechte Flügel lehnt sich zurück – das ist das, was wir erwartet hatten. Es gab nie einen Versuch, den Status quo auf dem Tempelberg (Har Habayit) zu ändern – das ist eine Lüge, geboren aus der palästinensischen Notwendigkeit, einen Grund für ihre Gewalt zu produzieren. Der Status quo war nie einer, der Palästinenser erlaubte Waffen (Steine, Brandbomben, Feuerwerk, etc.) in den Moscheen zu lagern und gegen jüdische Besucher und Sicherheitskräfte zu verwenden.

Über die Realität hinaus, dass rechtlich Juden den Tempelberg besuchen dürfen, haben die Araber nichts zu protestieren. Wir haben nicht versucht, das Gebiet zu übernehmen – obwohl, vielleicht, ehrlich gesagt, sollten wir das. Im Jahr 1967 tat Moshe Dayan etwas, was kein arabisches Land getan hätte. Er nahm den “Sieg” von “Har Habayit ist in unseren Händen” – und gab ihn den Muslimen. So dumm, dieser Schritt – kein arabischer Führer hätte das erwartet, weil kein arabischer Führer dasselbe getan hätte.

Wer in diesem Land sich wie ein Europäer oder Amerikaner verhalten will, wird nicht überleben. Wir kämpfen nicht gegen einen westlichen Feind, sondern gegen einen Nahöstlichen. Ehrenmorde sind ein Symbol der Ehre in dieser Gesellschaft; Schwäche, wie Ayaan Hirsi Ali dem Publikum zu sagen versuchte, kann nicht zugelassen werden. Keine Kompromisse, sagte sie. Keine Kapitulation. Nicht schlapp machen.

Zu verhandeln bedeutet, ihnen zu zeigen, dass du zu Kompromissen bereit bist. Die palästinensische Führung (Ich werde nicht versuchen, für die Menschen zu sprechen) hat immer wieder die Mörder gelobt und verlangt, dass die Welt Israel verurteilt für die Tötung der Terroristen, die unbewaffnete Menschen in den Rücken gestochen haben.

Die Welt, die vielleicht die Absurdität dieser Aufforderung realisiert (oder eher, weil sie lieber einfach nur die ganze Situation ignorieren möchte), bleibt erstaunlich leise und wenn sie spricht, benutzt sie lächerlich neutrale Begriffe, wie etwa dass Gewalt auf allen Seiten verurteilt werde.

Was die Linke betrifft, so stirbt die Hoffnung vor ihren Augen. In den Rücken gestochen, blutend und schmerzend darnieder liegend. Die Partner, die sie auf sicher gehabt zu haben dachten, tanzen in den Strassen vor Freude bei dem Gedanken an die Waisen, die sie geschaffen haben, das Blut, das in Israel fliesst.

Wir haben keinen Friedenspartner. Wir haben keinen Frieden und wenn die Linke nicht aufwacht und erkennt, dass wir keine andere Wahl haben, als den Feind zu bekämpfen – den Feind innerhalb unserer Grenzen so sehr wie die Feinde auf der anderen Seite, werden wir kein Land haben.

Es gab nie eine Möglichkeit, zusammen zu leben. Das ist die Realität, die die Araber durchweg erkannt haben – im Jahr 1947, als sie den Teilungsplan zurückwiesen, der ihnen einen Staat auf mehr Land gegeben hätte, als sie angeblich jetzt zu akzeptieren bereit sind; im Jahr 1948, als fünf arabische Armeen versuchten, die Juden ins Meer zu schieben, und in jedem Krieg und in jedem Terroranschlag seit damals.

Für die letzten 67 Jahre war ihre Botschaft konsequent und unerschütterlich. Raus, sagen sie uns, oder wir werden euch zerstören. Das ging nie um den Tempelberg; das ging nie um Jerusalem; und das ging nie um die “Besatzung.”.

Wie jener Moment in Man of La Mancha, wo der Spiegel hochgehalten wird und die Linke gezwungen wird, sich selbst zu betrachten. Sie können den unschlagbaren Feind nicht besiegen …, wenn Sie könnten, wäre er nicht unschlagbar, oder?

Alles, was Sie tun können, was wir tun können, ist das, was wir getan haben – für unser Recht kämpfen, in unserem Land zu sein. Was die Araber immer wieder gezeigt haben, ist Respekt für Stärke … Wir müssen stark sein, müssen ihnen zeigen, dass Terrorismus uns nicht besiegen wird.

Jedes Mal, wenn wir Gesten für den Frieden angeboten haben, ernteten wir eine weitere Intifada, eine weitere Welle von Terror. Die Linke wird fallen, weil sie festhält an dem Glauben, wenn wir nur noch einen Zoll geben, nur noch ein weiteres Stück Land, nur eine weitere Freilassung von Gefangenen, dann wird diesmal Don Quixote plötzlich einen tapferen Ritter im Spiegel sehen und nicht einen alten Mann, der mit einer Seifenschale auf dem Kopf kämpft.

Dies ist mein Streben
Zu folgen jenem Stern
Egal wie aussichtslos
Egal wie weit

Euer Streben ist zum Scheitern verurteilt. Hört auf, jendem Ding zu folgen, von dem er denkt, es sei ein Stern. Wahrscheinlich ist es nur ein Satellit.

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