Website-Icon Politisches & Wissenswertes

Gideon Levy ist machttrunken

Fred Maroun, 9.9.2018, Times of Israel Blog
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Ha’aretz-Kolumnist Gideon Levy wirft Israel „Machttrunkenheit“ vor, die das, was er „seine Verbrechen und Launen“ nennt, antreibe. Er behauptet, wenn Israel „nicht so stark – zu stark“ wäre, „wäre sein Verhalten moralischer und rücksichtsvoller“. Doch wenn irgend jemand in Israel machttrunken ist, dann ist es Levy selbst. Levys Editorial ist eine Ansammlung von leicht widerlegbaren Lügen und Halbwahrheiten, die anscheinend dazu gedacht sind, denen zu gefallen, die Israel hassen.

Levy schreibt: „Wenn Israel schwächer wäre, würde es härter arbeiten, um in der Region akzeptiert zu werden“. Es ist buchstäblich unmöglich, dass Israel sich mehr Mühe gibt, in der Region akzeptiert zu werden, ohne Selbstmord zu begehen, was praktisch alle seine Nachbarn seit 70 Jahren fordern. Israel hat in den letzten Jahren mehrere Teilungspläne und Friedensabkommen akzeptiert, die zu Ungunsten Israels waren, die aber von den Arabern abgelehnt wurden. Noch heute arbeitet Israel mit ihnen zusammen und unterstützt Länder, die sich offiziell noch im Krieg mit ihm befinden. Es ist kein Geheimnis, dass Israel eine umfangreiche Charmeoffensive unternimmt, um Verbündete unter den arabischen Ländern zu gewinnen, aber anscheinend hat Levy das nicht bemerkt.

Levy schreibt: „Wäre es weniger stark, hätte Israel den Fluch der Besatzung beenden müssen“. In dieser Hinsicht hat er Recht. Wenn Israel schwächer wäre, hätte es in Judäa und Samaria das getan, was es in Gaza getan hat, mit den gleichen Ergebnissen. Es hätte seine Truppen bedingungslos abgezogen und Juden gewaltsam aus ihren Häusern gezerrt, und sein Lohn wären endlose Angriffe gewesen, außer in diesem Fall ohne die Möglichkeit, eine zuverlässige Waffenblockade in die terroristische Enklave zu verhängen.

Levy prangert die „Belagerung von Gaza“ an, aber wie ich bereits früher geschrieben habe, ist eine Belagerung definiert als die Umzingelung und der Angriff auf einen befestigten Ort, um ihn von Hilfe und Versorgung abzuschneiden, mit dem Ziel, den Widerstand der Verteidiger zu reduzieren und so eine Gefangennahme zu ermöglichen. Dieses Konzept gilt nicht für die israelische Blockade des Gazastreifens, da Israel den regelmäßigen Transfer nichtmilitärischer Güter aus Israel und durch Israel in den Gazastreifen vorsieht, selbst während Israel vom Gazastreifen her angegriffen wird. Täglich „fahren durchschnittlich 800 Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischer Ausrüstung, Treibstoff, Baumaterialien, landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, Textilprodukten und mehr in den Gazastreifen“.

Levy verurteilt „tägliche Bombenanschläge in Syrien und anderen Ländern und regelmäßige Überflüge über den Libanon, als gäbe es keine Grenze und kein Morgen“ und ignoriert die Tatsache, dass Israel rechtmäßig an präventiven Angriffen auf Waffen beteiligt ist, die wahrscheinlich von der Hisbollah und dem iranischen Regime (die beide häufig Israel bedrohen) gegen den jüdischen Staat eingesetzt werden würden. Wenn ich, ein Libanese mit syrischen Wurzeln, die Notwendigkeit Israels nachvollziehen kann, den Libanon und Syrien zu überfliegen, um Waffen zu zerstören, kann Levy das sicherlich auch.

Levy prangert „arrogante, kriminelle, hemmungslose internationale Tötungen“ an, eine einfache Behauptung, da man alles beliebige annehmen kann. Ich stelle jedoch fest, dass die bekanntesten Feinde Israels noch immer aufrecht dastehen, darunter der arrogante, kriminelle und unbändige Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah, der mein Land, den Libanon, zu seinem Lehen und Syrien zu seinem Übungsgelände gemacht hat.

Levy lamentiert, dass Israel „die Welt anführt, um das iranische Atomprogramm zu bekämpfen“. Er sollte Israel dafür danken, dass es sich einer existenziellen Bedrohung gestellt hat, vor der Europa und die frühere US-Regierung zu große Angst hatten.

Levy verurteilt „die schockierende internationale Kriminalisierungskampagne gegen die BDS-Bewegung“. Israel verteidigt sich nämlich mit völlig legalen Mitteln gegen eine Bewegung, die versucht, den jüdischen Staat durch wirtschaftlichen Druck in einen arabischen Staat zu verwandeln, der den Juden das antun würde, was die bestehenden arabischen Staaten den Juden angetan haben, nämlich sie zu töten und sie zur Flucht zu zwingen.

Levy lamentiert, dass Israel „davon absieht, internationale Verträge zu unterzeichnen, die von allen demokratischen Ländern unterzeichnet werden“. Im Gegensatz zu anderen demokratischen Ländern ist die Existenz Israels jedoch durch Feinde bedroht, die ihre Absichten nicht einmal verbergen. Israel ist eine souveräne Nation, und es wählt selbst, welche Verträge es unterzeichnen will, so sehr Levy das auch ablehnen mag.

Levy lamentiert, dass Israel „endlos die Resolutionen internationaler Gremien missachtet“. Er beziehen sich zweifellos auf die vielen voreingenommenen anti-israelischen Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen und verwandter Gremien, die alle über alle Maßen und Gründe hinweg von Israel besessen sind, während sie echte Tyranneien und Menschenrechtsverletzer ignorieren. Gott sei Dank ignoriert Israel diese einseitigen Resolutionen.

Levy lamentiert, dass Israel „versucht, sich in die inneren Angelegenheiten seiner Nachbarn einzumischen, sich in Kriege verwickelt, die nichts mit ihm zu tun haben, und sogar versucht, die Dinge in der Europäischen Union aufzurütteln und dort Uneinigkeit herbeizuführen“. Israel verteidigt sich tatsächlich gegen die Feindseligkeit seiner Nachbarn und gegen ein Europa, das darauf besteht, dass Juden, die Häuser auf Land bauen, das seit 3000 Jahren Teil der jüdischen Geschichte ist, illegal sein sollten, doch Israel mischt sich nicht in ausländische Kriege ein. Israels einziges Engagement im syrischen Bürgerkrieg war die medizinische Versorgung der Opfer und die Unterstützung Kanadas bei der Rettung von 250 syrischen Weiße-Helme-Freiwilligen. Danke, Israel!

Levy behauptet sogar, dass Israel „subversive Maßnahmen gegen den (ehemaligen) Präsidenten der Vereinigten Staaten“, vermutlich Barack Obama, ergriffen hat, was lächerlich ist. Obama war erst gestern in den Nachrichten und prügelte Präsident Donald Trump, den am meisten pro-israelischen Präsidenten in der Geschichte der USA. Wenn Israel versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen, war das offensichtlich nicht erfolgreich.

Levy wirft Israel vor, „seine Botschaft in Paraguay zu schließen, nur weil dieses einen Schritt getan hat, den Israel nicht mochte – und tut all diese Dinge, als ob es eine Supermacht wäre“. Tatsächlich rufen alle souveränen Länder, große und kleine, Botschafter zurück und schließen Botschaften, wenn sie mit den Handlungen eines Landes unzufrieden sind. Das ist völlig normal und legitim.

Levy sagt, dass andere Länder als die Vereinigten Staaten, Russland oder China es nicht wagen, so zu handeln, wie Israel es tut, doch wenn das wahr ist, dann geht Levys Macht noch weiter als die Israels, weil von diesen drei Supermächten es nur in den USA ein Journalist wagen würde, sein Land so zu verunglimpfen, wie es Levy tut.

Levy ist in der Tat machttrunken. Er lässt seiner Verachtung für Israel freien Lauf, indem er Unwahrheiten wiederholt, die für falsch informierte Menschen plausibel erscheinen, was zu noch mehr Hass gegen den winzigen jüdischen Staat führt.

Levy hat die Macht, die Wahrheit zu sagen, doch wenn er das täte, wäre er nur ein durchschnittlicher Journalist, auf den nur wenige Leute achten würden. Also beschließt er, vor der großen antisemitischen Menge aufzuspielen – schaut mich an, impliziert er, ich bin ein Israeli und Jude, und deshalb dein bester Verbündeter gegen den Staat, der es wagt, jüdisch zu sein.

Sogar Levy selbst gibt zu, dass Israels „Schwäche tatsächlich zu seiner Zerstörung führen könnte“, aber er hilft den Antisemiten trotzdem. Levy sollte sich über sich selbst schämen, doch dafür ist er viel zu sehr machttrunken.

Die mobile Version verlassen