Boycott the BDS, 24.8.2015, Facebook
Der brillante Brief von Dr. Denis MacEoin als Reaktion auf die feige Verbannung des israelischen Films über behinderte Kinder am Filmfestival in Norwegen.
Werter Herr Magnussen,
Ich habe soeben von ihrer Entscheidung gelesen, das Abspielen eines israelischen Films über behinderte Kinder in Israel zu verbannen.
Soweit ich das verstehe haben Sie angedeutet, dass sie keinen Film aus Israel akzeptieren, ausser er dreht sich um „illegale Besetzung“ oder die israelische Blockade von Gaza oder Diskriminierung gegen Palästinenser.
Das ist eine der bigottesten, fanatischsten und diskriminierendsten Äusserungen, die ich je gelesen habe. Es ist auch, ehrlich gesagt, völlig falsch. Die israelische Besetzung des Westjordanlandes (das zuvor von Jordanien besetzt war nach einem Angriffskrieg im Jahr 1948) ist nach internationalem Recht völlig legal.
Sie müssen unbedingt ein paar völkerrechtliche Vereinbarungen lesen, insbesondere die UNO-Resolution 242 von 1967, die die israelische Besatzung erlaubt, bis die Palästinenser mit sicheren Grenzen einverstanden sind, den Terrorismus gegen Israel beenden, und einen Friedensvertrag unterzeichnen. Bis heute haben die Palästinenser nichts von alledem getan.
Schauen Sie auch das Oslo-Abkommen an, das von der Palästinensischen Autonomiebehörde wieder und wieder gebrochen worden ist. Wären Sie bereit, eine Dokumentation zu akzeptieren über den israelischen Rückzug aus Gaza im Jahr 2005 und die anschliessende Übernahme des Streifens durch eine fanatische Terrororganisation namens Hamas, deren Charta von 1989 die totale Zerstörung Israels fordert, die Friedensgespräche, Konferenzen etc. als „Zeitverschwendung“ bezeichnet, und erklärt, dass „die Lösung der palästinensischen Frage nur durch Jihad“ (la hall li’l-qadiyya al-filatasiniyya il bi’l-Jihad) zu erreichen ist.
Haben Sie die Charta gelesen? Können Sie arabisch lesen? Befürworten Sie die Unnachgiebigkeit und völlige Ablehnung des Völkerrechts der Hamas, oder ihre abscheuliche Behandlung von Zivilisten in Gaza? Sie sprechen von einer „Blockade“ des Gazastreifens. Das ist totaler Unsinn und das wissen Sie. Israel schickt jeden Tag etwa 1000 LKW-Ladungen in den Gazastreifen und bietet alles, was die Menschen in Gaza brauchen und verhindert ausschliesslich Waffen und Materialien, die verwendet werden können, um Sprengstoff zu produzieren, Terrortunnels oder Raketen zu bauen. Ägypten hat derzeit den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen geschlossen, aber Sie ziehen nicht die ägyptische Regierung zur Verantwortung dafür. Israels Seeblockade ist unter Seerecht 100% legal, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie irgendwelches Expertenwissen haben auf diesem Gebiet.
Was meinen Sie mit „Diskriminierung gegen die Palästinenser“? Zweifelsohne existiert Diskriminierung dieser Art, einschliesslich der Diskriminierung der israelischen Araber. Aber es gibt Diskriminierung in Norwegen, hier in Grossbritannien, in Europa, in den Vereinigten Staaten und in allen muslimischen Ländern, wo alle Nicht-Muslime echte Härte durchleiden müssen (man denke an die verfolgte Bahá’í-Minderheit im Iran).
Und Israel steht einen Kopf und Schulterhöhe über dieser Art von Diskriminierung. Palästinenser werden in grosser Zahl in israelischen Krankenhäusern behandelt, palästinensische Kinder sind Empfänger von Herztransplantationen von „Save a Child’s Heart“, einer israelischen Organisation, die Palästinenser in der Westbank, die für israelische Unternehmen arbeiten, erhalten mindestens drei Mal das Gehalt, das sie bekämen, wenn sie für PA-Unternehmen arbeiten würden. Das erscheint mir als positive Diskriminierung, die vorteilhaft ist und nicht schadet. In Israel dienen Araber im Parlament, als Oberste Richter und Richter an Landgerichten, als Wissenschaftler, als erfolgreiche Geschäftsmänner und Frauen, Stars im Entertainment, und haben mehr als einmal den Titel der Miss Israel gewonnen.
Ich bin in Nordirland aufgewachsen, und ich kann Ihnen versichern, nichts dergleichen geschah damals mit Katholiken. In einer Weise, die Sie nie zu verstehen hoffen können, ist Israel eines der offensten, ehrlichsten und vorurteilsfreisten Länder. Nirgendwo sonst im Nahen Osten geniessen homosexuelle Männer und Frauen volle Rechtmässigkeit und sind in der Lage, homosexuelle Pride-Paraden abzuhalten, nirgendwo sonst im Nahen Osten sind die Bahá’í frei, ihre Religion zu praktizieren: in Israel haben sie ihre beiden heiligsten Schreine, alle ihre internationalen Hauptsitze, und Gärten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören (alle ihre heiligen Stätten im Iran sind zerstört worden).
Wenn Sie die Verfolgung der Bahai und anderer religiösen Minderheiten gutheissen (Christen werden im gesamten Nahen Osten abgeschlachtet und vertrieben, die israelische christliche Gemeinschaft ist die einzige, deren Zahl sich seit 1948 erhöht hat), wenn Sie denken, Homosexuelle sollten von hohen Gebäude gestürzt werden, wenn Sie denken, Frauen sollten verschleiert werden und an ihrem Platz gehalten werden, wenn Sie denken, Juden verdienen es, zu Bürgern zweiter Klasse gemacht oder getötet zu werden, wenn Sie denken, palästinensische Terroranschläge, die Tausende von Israelis töten, seien gerechtfertigt und dass Israel nicht das Recht hat, sie zu stoppen oder zurückschlagen, dann haben Sie ganz klar mehr gemein mit der Fatah, Hamas und ihren Verbündeten in der Region.
Wenn Sie es nicht aushalten, wenn ein Augenblick lang Lob ausgesprochen wird für das weltweit erfolgreichste, lebendigste und progressivste Land, sondern es vorziehen, Leuten zuzujubeln, die 67 Jahre lang die Augen verschlossen vor Frieden, Kompromiss und Dialog, dann haben Sie sich exponiert als engstirniger und unwissender Eiferer. Ich erwarte mehr von einem Norweger, der in einem progressiven und liberalen Land aufgewachsen ist.
Wenn Sie nicht bereit sind, etwas zu lesen, ihre Standpunkte zu überdenken und das Gute in einem Volk, den Juden, zu sehen, die Jahrhundertelang um ihr Überleben kämpfen mussten und die immer noch in ihrer Heimat von schwer bewaffneten Terroristen, denen menschliches Leben egal ist, bedroht werden, dann sind Sie weit über die Grenzen dessen, was ich für menschlichen Anstand, Offenheit und Fairness halte. Blinde Vorurteile sind kein Ersatz für harte Information und eine Weigerung, sich auf eine Seite des Streits ziehen zu lassen.
Wenn Sie bereit sind, zu antworten, bin ich bereit, Sie Schritt für Schritt durch diese und viele andere Dinge hindurchzuführen, über die Sie anscheinend so schlecht oder gar nicht informiert sind.
Hochachtungsvoll
Dr. Denis MacEoin