Yves Mamou, 7.5.2017, Gatestone Institute
- Emmanuel Macron, ein „nützlicher Ungläubiger“, ist kein Unterstützer von Terrorismus oder Islamismus. Es ist schlimmer: Er sieht nicht einmal die Bedrohung.
- Louizis Artikel lieferte Namen und Daten und erklärte, wie die politische Bewegung von Macron weitgehend von Militanten der Muslimbruderschaft infiltriert worden ist.
- Ist Macron ein offener Förderer des Islamismus in Frankreich? Es ist politisch korrekter, zu sagen, dass er ein „Globalist“ und ein „offener Förderer des Multikulturalismus“ ist. Als solches betrachtet er den Islamismus nicht als eine nationale Bedrohung, weil die französische Nation oder, wie er gesagt hat, die französische Kultur, gar nicht wirklich existiert.
Während des kalten Krieges mit der Sowjetunion wurden sie „Nützliche Idioten“ genannt. Diese Leute waren nicht Mitglieder der Kommunistischen Partei, aber sie arbeiteten für, sprachen für und unterstützten die Ideen von Lenin und Stalin. Im 21. Jahrhundert ist der Kommunismus endlich tot, aber der Islamismus ist an seiner Stelle aufgestiegen und ersetzt ihn als globale Bedrohung.
Wie der Kommunismus hat der Islamismus – oder der islamische Totalitarismus – seine „nützlichen Ungläubigen“ gesammelt, genauso wie der Kommunismus seine nützlichen Idioten sammelte. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Unter der Sowjetunion waren nützliche Idioten Intellektuelle. Nun sind nützliche Ungläubige Politiker, und einer von ihnen wird heute wahrscheinlich zum französischen Präsidenten gewählt werden.
Emmanuel Macron, Nützlicher Ungläubiger, ist kein Anhänger des Terrorismus oder des Islamismus. Es ist schlimmer: er sieht nicht einmal die Bedrohung. Im Zuge der grausamen Angriffe vom 13. November 2015 in Paris sagte Macron, dass die französische Gesellschaft einen „Anteil der Verantwortung für den Boden, auf dem der Dschihadismus gedeiht“, übernehmen müsse.
„Jemand, unter dem Vorwand, dass er einen Bart oder einen Namen trägt, von dem wir glauben könnten, dass er moslemisch ist, ist mit viermal grösserer Wahrscheinlichkeit arbeitslos als ein anderer, der nicht-muslimisch ist“, fügte er hinzu. Aus der Richtung Syriens herzukommen und mit einer Kalaschnikow und einem Sprengstoffgürtel bewaffnet zu sein, wäre demnach eine Trotzgeste eines Langzeitarbeitslosen?
Macron kommt nahe daran heran, den Franzosen vorzuwerfen, Rassisten und „Islamophob“ zu sein. „Wir haben einen Teil der Verantwortung“, warnte er, „denn dieser Totalitarismus nährt sich von dem Misstrauen, das wir in der Gesellschaft sich einnisten liessen … und wenn wir uns morgen nicht darum kümmern, wird es sie noch mehr spalten.“
Konsequenterweise sagte Macron, dass die französische Gesellschaft „sich ändern und offener sein muss“. Offener wofür? Für den Islam, natürlich.
Am 20. April 2017, nachdem ein islamistischer Terrorist in Paris einen Polizeibeamten getötet und zwei weitere verwundet hatte, sagte Macron: „Ich werde nicht in einer Nacht ein Anti-Terror-Programm erfinden“. Nach zwei Jahren ununterbrochener Terroranschläge auf französischem Territorium sagte der Präsidentschaftskandidat, er habe die Sicherheitsprobleme des Landes nicht berücksichtigt?
Darüber hinaus enthüllte Professorin Barbara Lefebvre, die Bücher über den Islamismus verfasst hat, vor dem Publikum der Sendung L’Emission Politique von France2 am 6. April während der Präsidentschaftskampagne die Präsenz von Mohamed Saou in Macrons Kampagnenteam. Es war Saou, anscheinend ein Abteilungsleiter von Macrons politischer Bewegung „En Marche“ („Vorwärts“), der auf Twitter die klassische islamistische Aussage promotete: „Ich bin nicht Charlie“.
Als er einen potenziellen Skandal spürte, entließ Macron Saou, aber am 14. April, eingeladen bei Beur FM, einem französisch-muslimischen Radiosender, liess sich Macron dabei erwischen, wie er (im Glauben, er sei nicht Live) in ein „heißes Mikrofon“ sagte: „Er [Saou] hat ein Paar Dinge ein bisschen radikal gemacht. Aber trotzdem ist Mohamed ein feiner Kerl, ein sehr feiner Kerl.“
„Sehr fein“ vermutlich deshalb, weil Mohamed Saou daran arbeitete, muslimische Wähler für Macron zu gewinnen.
Ist Saou ein Einzelfall? Natürlich nicht. Am 28. April veröffentlichte Mohamed Louizi, Autor des Buches Warum ich die Muslimbruderschaft verließ („Pourquoi j’ai quitté les frères musulmans„) einen ausführlichen Artikel auf Facebook, der Macron als „Geisel der islamistischen Stimme“ beschuldigte. Wiederveröffentlicht von Dreuz, einer christlichen anti-islamistischen Website, lieferte Louizis Artikel Namen und Daten und erklärte, wie die politische Bewegung von Macron weitgehend von Militanten der Muslimbruderschaft infiltriert worden sei. Es wird interessant sein, zu sehen, wie viele von ihrer Bewegung bei den nächsten Parlamentswahlen als Kandidaten auf Macrons Liste stehen werden.
Am 24. April forderte die Union der islamischen Organisationen Frankreichs (UOIF), allgemein bekannt als der französische Arm der Muslimbruderschaft, die Muslime öffentlich dazu auf, „gegen die fremdenfeindlichen, antisemitischen und rassistischen Ideen des Front National zu stimmen und [wir] rufen Sie auf, massiv für Herrn Macron abzustimmen.“
Warum?
Ist Macron ein offener Promoter des Islamismus in Frankreich? Es ist politisch korrekter, zu sagen, dass er ein „Globalist“ und ein „offener Förderer des Multikulturalismus“ ist. Als solches betrachtet er den Islamismus anscheinend nicht als eine nationale Bedrohung, denn für ihn ist die französische Nation oder, wie er gesagt hat, die französische Kultur sowieso nicht wirklich existent. Macron hat in der Tat bestritten, dass Frankreich ein Land mit einer eigenen Kultur, einer eigenen Geschichte und einer eigenen Literatur oder Kunst ist. Am 22. Februar, zu Besuch bei französischen Expatriés in London, sagte Macron: „Französische Kultur existiert nicht, es gibt eine Kultur in Frankreich und sie ist vielfältig“. Mit anderen Worten, auf französischem Territorium haben französische Kultur und französische Traditionen keine Prominenz oder Bedeutung vor importierten Migrantenkulturen. Am selben Tag, in London, wiederholte er die Beleidigung: „Französische Kunst? Habe ich nie gesehen!“
Dagegen sagte er in einem Interview mit dem anti-islamistischen Magazin Causeur: „Frankreich war und ist niemals ein multikulturelles Land“.
Weil er ein Politiker ist, spricht Macron nicht das französische Volk als Ganzes an. Er spricht verschiedene politische Kundensegmente an. Beim Besuch in Algerien sagte Macron, dass die Kolonisierung ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ gewesen sei. Er hoffte offenbar, daß diese Bemerkung ihm helfen würde, die Stimmen der französischen Bürger algerischen Ursprungs zu gewinnen.
Während der Präsidentschaftskampagne sagte Macron den Leuten immer, was sie hören wollten. Franzosen sind vielleicht auf dem besten Weg, zu entdecken, dass für Macron die Zugehörigkeit zu einem Heimatland, Grenzen zu schützen und sich selbst als einer Muttersprache zugehörig zu fühlen oder einer bestimmten Literatur oder Kunst, nicht mehr ist als als Ramsch.
Yves Mamou ist Journalist und lebt in Frankreich. Er arbeitete vor seiner Pensionierung zwei Jahrzehnte lang für die Tageszeitung Le Monde.
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Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.