Offenbar stößt hier das „Friedensprojekt Europa“ (so sieht sich die EU selbst gern) an seine nicht vorhandenen Grenzen. Und es sind diesmal keine expansionsfreudigen Nationalisten oder der Klang marschierender Stiefel oder rasselnder Panzerketten, die unseren Nachbarn eine Scheißangst einflößen: Es ist ausgerechnet das humanitätsbesoffene Deutschland der Selbstaufgabe. Wir werden wieder als Bedrohung wahrgenommen. Völlig zurecht übrigens.
Für Brüssel natürlich ein unhaltbarer Zustand: „Die EU-Kommission drängt schon lange darauf, die wegen der Flüchtlingskrise eingeführten Kontrollen auslaufen zu lassen.“, heißt es dazu weiter im Spiegel. Wo es keine nations geben soll, stören diese lästigen borders freilich nur. Am Ende kommen die Leute noch auf die Idee, dass ihnen ihre eigenen Länder gehören!
Da der Schutz der eigenen Grenzen „legal“ kaum noch machbar ist, ohne von der EU dafür abgestraft zu werden, hat sich daraus ein groteskes Katz-und-Maus-Spiel entwickelt. Man ändert einfach die Begründung, obwohl die Gründe unverändert geblieben sind. Schengen funktioniert nicht. Unsere Außengrenzen sind bestensfalls da geschützt, wo das entnervte „Randstaaten“ selbst in die Hand genommen haben. Gegen den Willen Brüssels und trotz Androhung von Sanktionen, wohlgemerkt.
Das ist ungefähr so, wenn man blumige Metaphern mag, als säße mitten in einer No-Go-Area eine nackte Frau auf einem Haufen Geldscheine und würde jeden Polizisten verklagen, der es wagte, sie schützen zu wollen. Ziemlich bekloppt, oder? A propos Dachschaden, woran erinnert mich das? Ach ja, richtig:
„Die Linken-Innenpolitikerin Ulla Jelpke sprach von einem ‚Schmierentheater auf Kosten der EU-Freizügigkeit‘. Demnach konnte die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage hin ‚keinerlei Auskunft dazu geben, wie viele Terrorverdächtige bisher durch Binnengrenzkontrollen festgestellt werden konnten.‘ Jelpkes Schluss: ‚Offenbar gibt es solche Fälle schlicht nicht.‘ “
Mein Schluss: Offenbar sind die alle schon hier. Offenbar sind wir nicht in der Lage, sie von all den anderen zu unterscheiden, die jetzt auch hier sind. Offenbar sind unsere Grenzkontrollen ein Witz (Spoiler: sie sind es!) Offenbar würde eine Scheibe Toast Ulla Jelpke bei jedem Intelligenztest in der ersten Runde vom Parkett fegen. Für diese Schlussfolgerungen brauche ich nicht mal eine parlamentarische Anfrage. Ich rieche Dummheit einen Kilometer gegen den Wind und in diesem speziellen Fall fault mir vor Schreck beinahe der Rüssel ab.
Nur der Vollständigkeit haber: Ja, auch Deutschland möchte seine „Grenzkontrollen“ weiter aufrecht erhalten. Ich erwähne es nur, damit mir keiner unterstellt, ich würde diese Information unterschlagen wollen. Von praktischer Relevanz ist sie ohnehin nicht. Man kann problemlos und ungehindert nach Deutschland rein und raus spazieren, solange einen nicht andere Länder daran hindern. Nur zu, probiert es aus!
Selbst das geht aber der EU zu weit: „Die EU-Innenminister beraten am Freitag über die Grenzkontrollen, nachdem Deutschland, Frankreich und weitere Länder gefordert hatten, die Maximaldauer wegen Terrorgefahr von zwei auf vier Jahre zu erhöhen. Die EU-Kommission will höchstens drei Jahre erlauben und gleichzeitig die Hürden erhöhen.“
Während gleichzeitig die Hürden für illegale Einwandererung gesenkt werden bzw. nach Möglichkeiten gesucht wird, diese zu legalisieren (Stichwort „Resettlement“). Was ist eigentlich aus den guten alten Zeiten geworden, als man zur Erklärung solcher Vorgänge noch Verschwörungstheorien benötigte? Man könnte doch wenigstens anstandshalber so tun, als ob…
Egal. Ich habe genug von dem Mummenschanz! Solange wir keine „Festung Europa“ haben (wem das zu martialisch klingt: einen funktionierenden Schengen-Raum), solange wir die illegale Migration nicht gestoppt bekommen, solange die Islamisierung des Kontinents nicht aufgehalten wird und ernsthafte Schritte zur Remigration eingeleitet werden, solange rufe ich unseren Nachbarn zu:
Ja, es ist peinlich, aber um Himmels willen, mauert uns ein! Ihr habt ein schlechtes Gefühl bei der Sache und ihr habt Recht. Irgendwer muss uns vor uns selbst beschützen, bis wir den Laden wieder im Griff haben.