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Google bastelt fröhlich dem Weltuntergang entgegen

„Es klingt wie aus dem Drehbuch eines schlimmen Science-Fiction-Films. Google baut Roboter, die in der Lage sind, kleinere Ableger zu züchten. Diese Baby-Roboter sind deutlich schlauer, arbeiten effizienter und können das Leben der Menschen radikal verändern“, berichtet CHIP [1] und das ist eigentlich die Untertreibung des Jahres. Auch wenn der Artikel das Missbrauchspotential bereits andeutet, zu Ende gedacht hat er es nicht. Es ist schlimmer. Sehr viel schlimmer.

„Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. Roboter können bereits selbstständig aus Daten Schlüsse ziehen und etwa rassistische Bemerkungen filtern“, heißt es weiter im CHIP-Artikel und man fragt sich natürlich, ob die Menschheit keine echten Probleme hat, wenn sie Roboter für solche Zwecke baut. Zumal diese Technologie (oder ihre Erbauer) noch nicht ausgereift scheint, angesichts der völlig plan- und maßlosen Löscherei auf Googles hauseingener Video-Plattform YouTube. Gegen antiweißen Rassismus scheinen die Algorithmen sogar gänzlich machtlos zu sein. Letzteres könnte allerdings auch einfach daran liegen, dass dieser vom Betreiber selbst gesponsert wird.

So ganz wohl ist selbst der Computerzeitschrift nicht, wenn sie durchaus richtig zu bedenken gibt: „Anderseits verliert der Mensch die Kontrolle über seine eigene Schaffung.“ (das Wort heißt übrigens „Schöpfung“!) „Roboter könnten die Oberhand gewinnen und einen Kontrollstaat etablieren. Menschen würden in solch einem Umfeld eine deutlich kleinere Rolle spielen.“ — In der Tat. Dafür werden bereits die sozialen Netzwerke missbraucht. Selbstredend wird auch dieser Aspekt von den Globalisten mitgedacht und dürfte eher Motivation als Nebenwirkung darstellen. Soweit, so nachvollziehbar. Die Sache hat allerdings mehr als nur einen Haken:

„Google Brain arbeitet derzeit am Projekt AutoML. Dabei stellen Roboter ein völlig automatisiertes eigenes KI-System her – ohne menschliche Hilfe. Der Roboter übernimmt Entwicklung, Auswertung und Optimierung in einem. Das brisante dabei ist, dass dieses erstellte System deutlich effizienter funktioniert als der durch den Menschen geschaffene Roboter. In einem Beispiel baute der Computer etwa eigenständig ein KI-System, das in Echtzeit einzelne Objekte erkennt und auswertet. […] Er teilte seinen Fortschritt und Erfahrungen kontinuierlich mit seinen Eltern. Diese wiederum befüllten ihn mit weiteren Informationen, Wissen und Funktionen. Dadurch konnte der Roboter sich ständig weiterentwickeln.“

Klingt nach einer richtig blöden Idee? Stimmt. Ist es auch. Das mag außerhalb militärischer Forschung derzeit alles noch in einem vergleichsweise spielerischen und unbeholfenen Maßstab stattfinden — es wird also nicht gleich ein Terminator aus der Garage humpeln — aber das Ende der Fahnenstange ist bereits überdeutlich in Sicht. Da sich solche Systeme exponentiell entwickeln, wird damit eine Evolution in Gang gesetzt, für die der Mensch Millionen von Jahren gebraucht hat. Ab einem bestimmten Grad an „Intelligenz“, der dem Menschen auch nur ansatzweise ebenbürtig ist, werden wir nach 2-3 „Roboter-Generationen“ nicht mal verstehen, was die Maschinen da eigentlich gebaut haben und warum es funktioniert.

„Generationen“ sollte hier nicht in der Größenordnung von Jahrzehnten gedacht werden, eher in Smartphone-Lebenszyklen. Nur nochmals deutlich schneller. Die Idee, diese Büchse der Pandora wieder zu schließen, wenn sie einmal geöffnet wurde, ist bestenfalls tollkühn und ehrlich gesagt einfach nur Wunschdenken. Wir würden wahrscheinlich nicht mal bemerken, dass wir ein Problem haben und wie es aussieht, bis uns das Problem beseitigt. Nicht zwangsläufig absichtlich; einfach nur, weil wir zufällig im Weg stehen. Das wird vermutlich auch weniger spektakulär ausfallen als in diversen Science Fiction-Filmen und -Serien:

Die Kombination aus künstlicher Intelligenz, sich selbst optimierenden und vermehrenden „Lebensformen“, menschlicher Hybris und der beispielsweise nicht nur im medizinischen Bereich stark vorangetriebenen Nanotechnologie trägt geradezu ein blinkendes Warnschild auf der Stirn. Solche Systeme wären in der Lage, als milliardenfache unsichtbare Schwarmintelligenz ihren „Reparaturauftrag“ in die Umprogrammierung von Menschen zu ändern. Klingt abwegig? Vielleicht. Es bräuchte dafür weder fundierte Kenntnisse der menschlichen Physiologie, noch einen bösen Willen. Die meisten tödlichen Krankheiten denken sich auch nichts dabei. Es könnte das Resultat einer Fehlentwicklung, sozusagen digitaler Krebs sein. Oder eine cyberbiologische Waffe in den falschen Händen. Die Möglichkeiten sind endlos.

Wirklich verblüffend an dieser Entwicklung ist, dass sie von privaten Akteuren vorangetrieben wird, die keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck machen. Zudem völlig unreguliert und unbelastet von ethischen Beschränkungen. Das ist so, als gäbe es Nuklear- und Biowaffen-Bastelsätze in der Spielzeugabteilung zu kaufen, gleich neben dem Gentechnik-Heimwerkerbedarf. Mit dem gravierenden Unterschied: Das Zeug wäre gegen die Möglichkeit eines kybernetischen Holocaust noch vergleichsweise harmlos.

Bevor mir jemand Technikfeindlichkeit unterstellt: Nein, keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Ich bin fasziniert von dem Kram und verstehe durchaus, was da passiert. Genau da liegt mein Problem. Damit wird das Ende der Menschheit, wie wir sie kennen, eingeläutet; so oder so. Wenn wir diese Entwicklung nicht komplett gestoppt bekommen (was völlig unrealistisch ist, wie die Erfahrung mit anderen Technologien zeigt), dann bleibt uns als einzige Überlebensoption eigentlich nur die Ko-Evolution. Im Klartext: Genetisch und technologisch modifizierte Menschen, Cyborgs.

Theoretisch sollte dieser Beitrag mit einem optimistischen Fazit enden. Mir ist leider keins eingefallen. Falls jemand eine Idee hat, nur zu!

[1] http://www.chip.de/news/Experten-machen-sich-grosse-Sorgen-Google-hat-Roboter-Babys-gezuechtet_128860357.html

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