Wie man die Interessen der Beschäftigten nicht vertritt, die Belegschaften stattdessen spaltet und „sehr genau beobachtet“, hat die unter dem heimeligen Dach des DGB organisierte Gewerkschaft ver.di im Frühjahr 2017 mit ihrer „Denunziations-Anleitung“ eindrucksvoll zur Schau gestellt. [2] Dass eine Gewerkschaft gezielt auf die Arbeitslosigkeit unliebsamer Kollegen hin arbeitet, war ein bis dato recht unbekanntes Phänomen. Ver.di war die spontane Aufmerksamkeit dann doch etwas unheimlich und die Bastelanleitung verschwand klammheimlich, doch das Internet vergisst bekanntlich nichts. [3]
“ ‚Dass einige Ideologen mit törichten Parolen die Betriebsratswahlen für sich instrumentalisieren, ist nicht weiter überraschend‘, sagte Hoffmann. Es gehe bislang aber nur um ein Randphänomen. Die Betriebsräte der DGB-Gewerkschaften seien dem gewachsen. ‚Die anderen haben nichts im Rücken. Ihre Initiativen werden wie Seifenblasen zerplatzen – wegen Unfähigkeit‘, sagte er.“
Tja, was so ein alter Gewerkschaftszausel ist, der lässt sich sein Monopol auf Unfähigkeit nicht gerne streitig machen. Die Aussage, dass die anderen „nichts im Rücken“ hätten, ist natürlich etwas befremdlich — immerhin lauert mittlerweile hinter jedem unbequemen Arbeiter mit ziemlicher Sicherheit mindestens ein DGB-Denunziant. Ideologie ist Reiner Hoffmann dabei natürlich fremd, aber damit die Pointe besser zündet, lassen wir ihn zuvor noch etwas Hate-Speech verbreiten:
„Von Mitte Februar bis Mai werden 180.000 Betriebsräte in Deutschland neu gewählt. Dem Bericht zufolge werben auch Initiativen um Stimmen, die personell und inhaltlich eng mit der AfD und anderen rechten Gruppierungen verbunden sind. ‚Die rechten Dünnbrettbohrer am Rande wissen nicht, was eine richtige Gewerkschaft ist […]‘, sagte Hoffmann.“
Ich halte mal dagegen und behaupte das Gegenteil. Sie wissen ziemlich genau, was eine „richtige“ Gewerkschaft ist und haben genug davon gesehen. Da hilft auch die politische Neutralität von DGB-Chef Hoffmann (seit 1972 in der SPD) oder seines ver.di-Genossen Frank Bsirske (GRÜNE, Vater war KPD-Mitglied) nichts. Das ungute Gefühl bleibt: Am Ende finanziert dort ein argloses Mitglied mangels Alternativen seine eigene Observation, Ausgrenzung und Kündigung. Den Rest erledigen nach Feierabend, wie formulierte ver.di das, ach ja, „aktive Antifaschisten“.
Bevor wir zum wichtigen Teil kommen, darf der selbsternannte Dickbrettbohrer Hoffmann noch mal mit Faktenwissen glänzen: „Bei Arbeitnehmern in Unternehmen mit Tarifverträgen und Betriebsrat sei die Zustimmung zur AfD deutlich geringer als anderswo.“ — Da fragt man sich natürlich… woher kann er das wissen? Es gibt doch ein Wahlgeheimnis. Und hat er da „nachgeholfen“? Spannend, oder? Aber genug der Vergangenheit, kommen wir zur Zukunft; einer Zukunft, vor der sich Hoffman, Bsirske und Genossen völlig zurecht fürchten.
Da jede Fehlentwicklung irgendwann zwangsläufig zu einer Gegenbewegung führt, regt sich natürlich in den Betrieben mittlerweile so deutlicher Unmut, dass es den DGB-Chef trotz allem zur Schau gestellten Selbstbewusstsein zu einem Jammer-Artikel im SPIEGEL getrieben hat. Bei den Betriebsratswahlen im Frühjahr 2018 dürfte es zu einigen, für die roten Bonzen überaus unangenehmen, Überraschungen kommen, nicht zuletzt durch die neue „patriotische Gewerkschaft“. Ich hatte darüber bereits an anderer Stelle berichtet. [4]
Machen wir uns nichts vor. Die Interessenvertretung der Arbeitnehmer ist seit Jahrzehnten fest im Würgegriff extrem linker Kräfte. Das ist kein Geheimnis. Sie besetzen damit allerdings auch eine den gesellschaftlichen Frieden und die Demokratie gefährdende Position, da sie über den sozialen Hebel politischen Druck auf die Schwächsten ausüben: die von ihnen vermeintlich vertretenen Arbeiter. Dieses Monopol muss und wird gebrochen werden.
Wer an dieser Revolution teilhaben will oder gar selbst aktiv werden möchte, dem sei die Seite https://werdebetriebsrat.de ans Herz gelegt, einem Projekt der Bürgerinitiative „Ein Prozent“. Dort heißt es u.a.: „Wer sich als Kandidat zur Betriebsratswahl registriert, wird von erfahrenen Betriebsräten für die Wahl fit gemacht und nimmt an exklusiven Seminar-Veranstaltungen teil.“
Habt Mut und tretet vor! Wenn ihr keinen Mut habt, unterstützt eure Kollegen oder spendet. Egal was ihr macht, vor allem wählt. Es gibt wieder Alternativen, die sich lohnen.
[1] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/betriebsratswahlen-dgb-beobachtet-mobilisierung-durch-rechte-gruppierungen-a-1185191.html
[2] http://www.pi-news.net/2017/03/ver-di-stasimethoden-im-kampf-gegen-rechts/
[3] https://sciencefiles.org/wp-content/uploads/2017/03/fb_handlungshilfe_gg_afd_2ka.pdf
[4] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/2017/11/29/die-zivilgesellschaft-erwacht-eine-patriotische-gewerkschaft/