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Wer gewinnt bei der europäischen Appeasement-Olympiade?

Bruce Bawer, 26.5.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

Tommy Robinson. Seine Sorge um den Islam hat ihn zum Ziel britischer Behörden gemacht. Foto: Tommyrobinson.online.

In Ordnung, der Wettbewerb ist vorbei. Großbritannien gewinnt.

Jahrelang dachte ich, dass Großbritanniens lange Tradition der offenen Debatte und der Freiheit des Individuums es ihm ermöglichen würde, den Übergriffen des Islam stärker standzuhalten als andere westeuropäische Länder. Ich machte mir mehr Sorgen um die Niederlande, wo Pim Fortuyn und Theo van Gogh ermordet wurden, Ayaan Hirsi Ali ins Exil gejagt wurde und Geert Wilders, ein Mitglied des Parlaments, vor Gericht gestellt wurde – und diese Woche immer noch vor Gericht steht -, weil er den Islam öffentlich kritisiert hat. Ich machte mir mehr Sorgen um Dänemark, wo Lars Hedegaard, ein seriöser Historiker, verurteilt wurde wegen Kritik am Islam in seiner eigenen Wohnung und wo die Karikaturenkrise in Jyllands-Posten zu Unruhen führte. Ich machte mir Sorgen um Norwegen, wo sich Leute auf höchster Regierungsebene verschworen hatten, dem Herausgeber einer kleinen christlichen Zeitschrift, die es gewagt hatte, die dänischen Karikaturen abzudrucken, eine Entschuldigung aufzuzwingen. Ich machte mir Sorgen um Frankreich, wo die Vororte der Großstädte immer mehr zu Scharia-Enklaven wurden, und um Schweden, wo ein Cordon Sanitaire um die eine Partei gelegt wurde, die es wagte, die stetige Islamisierung dieses Landes zu kritisieren.

Doch ich lag falsch. Es ist Großbritannien, das am schnellsten dem Islam anheim fällt. Es ist Großbritannien, unser Mutterland, die Heimat der Magna Carta, das seine eigene Geschichte und Werte am stärksten verrät. Es hat bereits Robert Spencer, einen ernsten und überzeugten amerikanischen Islamkritiker, von seinen Ufern verbannt, selbst wenn es die überdrehtesten Scharia-Prediger hereinlässt. Vor kurzem wurden drei weitere Islamkritiker – die Amerikanerin Brittany Pettibone, der Österreicher Martin Sellner und die Kanadierin Lauren Southern – von den britischen Grenzbehörden abgewiesen.

Jetzt ist Tommy Robinson verhaftet worden – nicht zum ersten Mal. Der gebürtige Stephen Bellon ist ein lebenslanger Einwohner von Luton, der an der Gründung der English Defence League mitgewirkt hat, die er 2013 verließ, weil er deren Fokus auf Rasse statt Ideologie missbilligte; seitdem ist er mit Quilliam, einem reformistischen muslimischen Think Tank; mit der kanadischen Alternative-Media-Gruppe Rebel Media; und mit Pegida UK, der britischen Sektion einer deutschen Anti-Islam-Organisation, verbunden. Robinson war ein unverblümter Kritiker des Islam und wurde mehrmals inhaftiert, manchmal wegen relativ geringfügiger physischer Misshandlungen und anderer Vergehen – er hat zugegeben, dass er kein Heiliger ist – und manchmal einfach, weil er seine Meinung gesagt hat. Ich habe den Mann nie getroffen, aber ich habe stundenlange Interviews mit ihm und andere Videos gesehen, in denen er seine Meinung äußert, andere interviewt und über verschiedene Ereignisse berichtet, und ich muss sagen, dass er konsequent als anständiger Mann auftritt, der frei von Vorurteilen ist, sich aber legitim um den Islam sorgt.

Es ist seine Sorge um den Islam, die Robinson zum Ziel der britischen Behörden gemacht hat. Vor einigen Jahren, als sie sein öffentliches Profil als Islamkritiker kannten, steckten sie ihn in eine Strafanstalt, das Woodhill-Gefängnis, wo sie wussten, dass er von muslimischen Verurteilten umgeben sein würde und anfällig für körperlichen Missbrauch, wenn nicht gar Gefängnismord. Tatsächlich wurde er dort angegriffen, und es war offenbar nur dank der Intervention von Maajid Nawaz, dem Gründer von Quilliam und einem prominenten Politiker der Liberaldemokratischen Partei, dass er in eine sicherere Anstalt gebracht wurde. Seit seiner Freilassung wurde er wiederholt von der britischen Polizei schikaniert. Im Mai letzten Jahres, nachdem er als Korrespondent von Rebel Media eingestellt worden war, wurde er verhaftet, während er von außerhalb eines Gerichts in Canterbury berichtete, wo ein muslimischer Vergewaltigungsprozess im Gange war.

Erst vor wenigen Wochen war Robinson Hauptredner bei einer „Day of Freedom“-Demonstration in London. Weitere Redner waren der UKIP-Chef Gerard Batten, die YouTube-Prominenz Gavin McInnes und Carl Benjamin (der den Namen „Sargon of Akkad“ trägt), Anne Marie Waters von der politischen Partei For Britain und Milo Yiannopoulos. Ich habe es auf YouTube gesehen. Es war beeindruckend. Es gab mir ein wenig Hoffnung für diese gezepterte (aber geprügelte) Insel.

Jetzt ist Robinson wieder verhaftet worden. Am Freitag wurde er während eines Livestreamings auf Facebook von außerhalb eines Gerichts in Leeds, wo ein weiterer Prozess gegen muslimische Kindervergewaltiger stattfand, von einer Phalanx von Polizisten in Gewahrsam genommen. Die Anklage? „Den Frieden brechen.“ Tatsächlich kann jeder, der sich das Video seiner Verhaftung anschaut, ganz klar sehen, dass er nur das getan hat, was jeder Reporter der BBC getan hätte – vor einem Gerichtssaal zu stehen, in ein Mikrofon zu sprechen und von einer Kamera gefilmt zu werden. Der Unterschied ist, dass die BBC und andere Mainstream-Medien entschlossen sind, so wenig wie möglich über die Massenvergewaltigung von ungläubigen Mädchen zu berichten. Was die Polizei betrifft, so wussten sie seit vielen Jahren über diese „Grooming Gangs“ Bescheid (ebenso wie Armeen der Sozialarbeiter), taten aber nichts aus Angst, als rassistisch bezeichnet zu werden oder islamische Aufstände auszulösen. Dieselben Polizisten verhafteten Tommy Robinson am Freitag nicht, weil er etwas falsch gemacht hatte, sondern weil er die Aufmerksamkeit auf muslimische Verbrechen lenkte, die sie lieber ignoriert sehen würden – und damit auch auf ihr eigenes echt kriminelles Versagen, unschuldige Kinder vor der im Wesentlichen jihadistischen Folter zu schützen.

Es wird noch schlimmer. Innerhalb weniger Stunden wurde Robinson laut mancher Quellen zu dreizehn Monaten Gefängnis verurteilt. Ihn in ein britisches Gefängnis zu schicken, wo ein sehr hoher Prozentsatz der Insassen wahrscheinlich Muslime sind, bedeutet, ihn zu einem Leben mit brutalen Schikanen und, sehr wahrscheinlich, eines gewaltsamen Todes zu verurteilen. Selbst im islamisch geprägten Großbritannien erscheint dies undenkbar. Es klingt nach sowjetischer oder nationalsozialistischer „Gerechtigkeit“, nicht nach britischer Rechtsprechung.

Lassen Sie sich nicht täuschen: Wie auch immer Tommy Robinson im Laufe der Jahre von der Straße abgekommen sein mag, er ist ein Vorkämpfer für diese schikanierten Kinder, eine Stimme für die Freiheit und eine lebendige Rüge für die Feigheit der britischen Medien, der Polizei, der Sozialarbeiter und anderer Beamter und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die wussten, was in Wohnungen in Rotherham, Newcastle und anderswo vor sich ging, aber schwiegen. Wer in Großbritannien an die Freiheit glaubt, die Gefahr des Islam erkennt und Selbstachtung hat, sollte sich für Robinsons Sache einsetzen.

Bruce Bawer ist der Autor des neuen Romans The Alhambra (Swamp Fox Editions). Sein Buch While Europe Slept (2006) war ein Bestseller der New York Times und Finalist des National Book Critics Circle Award. Zu seinen weiteren Büchern gehören A Place at the Table (1993), Stealing Jesus (1997), Surrender (2009) und The Victims‘ Revolution (2012). Der gebürtige New Yorker lebt seit 1998 in Europa.


Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.

 

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