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Großer Raketenangriff auf Israel nachdem Katar die Hamas sponserte

Bassam Tawil, 13.11.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

In der Nähe von Kfar Aza, Israel, brennt am 12. November 2018 ein Bus, nachdem er von einer Panzerabwehrrakete getroffen wurde, die von Hamas-Terroristen im Gazastreifen abgefeuert wurde. (Bildquelle: Hamas Video Screenshot)

Ein echter Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas kann erst erreicht werden, wenn die palästinensischen Dschihadterroristen von der Macht entfernt werden und nicht für Gewalt und Drohungen belohnt werden. Die Hamas selbst hat den Beweis erbracht, warum man ihr bei keinem Geschäft, einschließlich eines Waffenstillstands, vertrauen kann.

Seit gestern feuern die Hamas und ihre Verbündeten im Gazastreifen Hunderte von Raketen nach Israel. Das aktuelle Sperrfeuer begann Stunden nachdem Hamas-Terroristen israelische Kommandos im Gazastreifen angegriffen, einen israelischen Offizier getötet und einen Soldaten mittelschwer verletzt hatten. Als Reaktion darauf tötete die israelische Armee sieben Terroristen, darunter einen Top-Militärkommandanten der Hamas – Sheikh Nur Baraka.

Die israelische Kommandoeinheit war nicht im Gazastreifen, um jemanden zu töten oder zu entführen. Sie waren dort im Rahmen einer routinemäßigen verdeckten Operation zur Verhinderung von Terroranschlägen der Hamas und anderer palästinensischer Terrorgruppen. Die Kommandos wurden dennoch von Hamas-Terroristen angegriffen, die versuchten, einige von ihnen zu töten oder zu entführen. Den Soldaten der israelischen Eliteeinheit gelang es, unter der Deckung israelischer Luftangriffe, die sie bei ihrer Exfiltration unterstützten, nach Israel zurückzukehren.

Klar ist, dass es die Hamas war und nicht Israel, die den bewaffneten Zusammenstoß mit der israelischen Armee initiiert hat. Es war die Hamas, die die israelischen Soldaten angriff, den Offizier tötete und dann rasch Israel beschuldigte, eine „neue Aggression“ gegen den Gazastreifen gestartet zu haben. Als die israelischen Soldaten versuchten, sich zu verteidigen und sieben Terroristen mit Gegenfeuer töteten, warf die Hamas Israel vor, ein „abscheuliches Verbrechen“ gegen Palästinenser zu begehen.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Angriff der Hamas auf die israelischen Kommandos nur wenige Stunden, nachdem ein katarischer Gesandter den Gazastreifen verlassen hatte, erfolgte. Der katarische Gesandte, Mohammed El-Amadi, hatte letzte Woche den Gazastreifen besucht und brachte Koffer mit sich, die mit 15 Millionen Dollar in bar gefüllt waren. Das Geld wurde an die Führer der Hamas verteilt, damit sie Tausenden ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen Gehälter zahlen konnten. Die katarische Finanzhilfe wurde mit Zustimmung Israels in den Gazastreifen geliefert. Der katarische Gesandte betrat sogar den Gazastreifen über den israelischen Grenzübergang Erez.

Warum hat Israel den Transfer der katarischen Gelder in den Gazastreifen zugelassen? Israel hat versucht – und tut das immer noch -, einen totalen Krieg mit der Hamas zu vermeiden.

Israel hat keine Angst vor der Hamas. Israel will einfach nicht, dass die palästinensischen Zivilisten, die unter der Hamas-Herrschaft im Gazastreifen leben, einen weiteren hohen Preis für die törichten Taten ihrer Führer zahlen. Israel hat in der Tat wiederholt den Wunsch geäußert, das Leiden der Palästinenser dort zu lindern.

In den letzten Jahren hat sich Israel aktiv für den Wiederaufbau im Gazastreifen eingesetzt. Zu den israelischen Maßnahmen gehören die Modernisierung der Grenzübergänge zwischen Israel und Gaza, damit mehr als 800 LKW-Ladungen mit Baumaterial und anderen Gütern täglich in den Gazastreifen gelangen können, und die Ermöglichung des Transports von mehr als 3,4 Millionen Tonnen Material seit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas 2014.

Anfang dieses Jahres präsentierte Israel der EU, den USA, den Vereinten Nationen und der Weltbank verschiedene Projekte, die von der israelischen Regierung genehmigt wurden, um die Infrastruktur im Gazastreifen zu entwickeln, Energielösungen zu fördern und Arbeitsplätze für die Palästinenser dort zu schaffen.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu verteidigte das Abkommen mit Katar von letzter Woche, indem er sagte, es ziele darauf ab, eine „humanitäre Krise“ im Gazastreifen zu verhindern. Netanyahu sagte, er werde „alles tun, was ich kann“, um die Israelis in Gemeinden an der Grenze zu Gaza sicher leben zu lassen und gleichzeitig eine humanitäre Krise zu verhindern.

Die Hamas nahm den 15 Millionen Dollar Bargeldzuschuss von Katar, bezahlte seine Mitarbeiter und hat Tage später seine Terroranschläge gegen Israel wieder aufgenommen.

Auf diese Weise dankt die Hamas den Katarern und Israelis, die hart daran gearbeitet haben, einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und einen weiteren Krieg zu vermeiden – der den zwei Millionen dort lebenden Palästinensern wahrscheinlich mehr Leid zufügen wird.

Die Hamas hat die Geste des guten Willens von Israel und Katar offensichtlich als Zeichen der Schwäche interpretiert. Die Führer der Hamas haben sogar zu Protokoll gegeben, dass der Zuschuss von 15 Millionen Dollar die „Frucht“ der wöchentlichen gewalttätigen Ausschreitungen sei, die sie seit März an der Grenze zu Israel organisiert. Kurz nachdem der katarische Gesandte den Zuschuss in den Gazastreifen gebracht hatte, benutzte der Sprecher der Hamas, Fawzi Barhoum, genau diese Worte: Er prahlte damit, dass die Palästinenser endlich die Früchte ihrer gewalttätigen Proteste an der Grenze zwischen Gaza und Israel ernten würden.

Die Haltung der Hamas erinnert an ihre Reaktion auf den israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005. Auch damals interpretierten die Hamas und andere Palästinenser den israelischen „Rückzug“ aus dem Gazastreifen – der Gaza die Chance geben sollte, ein Singapur am Mittelmeer zu werden – als Zeichen der Schwäche und des Rückzugs Israels.

Ein paar Monate später gewann die Hamas sogar die palästinensischen Parlamentswahlen 2006 – vor allem, weil sie behauptete, Israel durch Selbstmordattentate und Raketenangriffe gezwungen zu haben, sich aus dem Gazastreifen zurückzuziehen. Hamas warb damals bei den Palästinensern mit dem Wahlspruch: Stimmen Sie für uns, weil wir die Juden durch den bewaffneten Kampf aus dem Gazastreifen vertrieben haben.

Die erneuten Hamas-Angriffe auf Israel erinnern daran, dass die Terrorgruppe kein Interesse an einem echten Waffenstillstand hat. Die Hamas will, dass Millionen von Dollar an ihre Mitarbeiter gezahlt werden, damit sie sich weiterhin auf den Krieg mit Israel vorbereiten kann, ohne sich um das Wohlergehen ihres Volkes kümmern zu müssen.

Der Bargeldzuschuss von 15 Millionen Dollar aus Katar hat die Hamas nicht nur nicht davon abgehalten, Hunderte von Raketen nach Israel abzufeuern, im Gegenteil, das Geld hat die Hamas nur ermutigt und ihren Appetit erhöht, ihren Dschihad fortzusetzen, um Israel zu eliminieren. Das ganze Geld der Welt wird die Hamas nicht davon überzeugen, ihre Ideologie aufzugeben oder ihre Position gegenüber Israel abzuschwächen.

Wenn die Hamas tatsächlich an einem Waffenstillstand interessiert ist, dann nicht, weil sie Frieden mit Israel will. Vielmehr liegt es daran, dass die Hamas eine „Atempause“ braucht, die es ihr ermöglicht, weitere Waffen zu entwickeln und zu sammeln und sich auf weitere Angriffe auf Israel vorzubereiten. Jeder, der darauf vertraut, dass die Hamas ihre Ziele abschwächt, lebt in einer Illusion.

Die Hamas hat eine lange Tradition der Verletzung von Waffenstillständen mit Israel.

Selbst wenn es den Ägyptern, Katarern und der UNO gelingt, die jüngsten Angriffe auf Israel zu beenden, wird die Hamas ihren Plan, Israel zu zerstören und so viele Juden wie möglich zu töten, nie aufgeben. Die Hamas wird weiterhin gegen den Waffenstillstand verstoßen. Wenn Katar sein Versprechen einlöst, mehr Koffer mit Millionen von Dollar in den Gazastreifen zu schicken, wird die Hamas weiterhin auf dem ganzen Weg zur Bank lachen.

Was die internationalen Vermittler verstehen müssen, ist, dass es für die Krise im Gazastreifen nur eine Lösung gibt: die Entmachtung der Hamas und die Zerstörung ihrer militärischen Fähigkeiten. Sie müssen auch verstehen, dass es nur eine Sprache gibt, die die Hamas versteht: die Sprache der Gewalt. Bis die Vermittler diese Realität verinnerlichen, wird die Hamas weiterhin jeden verspotten, einschließlich ihrer eigenen Bevölkerung und derjenigen, die versuchen, eine humanitäre Katastrophe dort zu verhindern. Die Annahme, dass, wenn Sie Terroristen Millionen von Dollar zahlen, diese aufhören werden, Sie anzugreifen – statt die Mittel dazu benutzen, ihre Kräfte aufzubauen – hat sich als falsch erwiesen.

Bassam Tawil ist ein muslimischer Araber mit Sitz im Nahen Osten.


Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.

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