Bassam Tawil, 17.12.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Nach der Logik des Informationsministeriums des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, ist die Suche nach Terroristen durch die israelische Armee ein „Akt des Terrorismus“, nicht aber die Erschießung einer schwangeren Frau und sechs weiterer israelischer Zivilisten an einer Bushaltestelle.
- Die Botschaft, die Abbas an die Welt richtet, lautet: Wie können es diese Israelis wagen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um Terroranschläge gegen ihre Soldaten und Zivilisten zu unterbinden!
- Abschließend sei noch auf ein wichtiges Detail hingewiesen, über das Abbas und seine Vertreter den Mund halten: Die israelische Niederschlagung der Hamas im Westjordanland dient in Tat und Wahrheit den Interessen der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ohne dieses anhaltende Durchgreifen hätte die Hamas das Regime von Abbas längst gestürzt und die Kontrolle über das Westjordanland übernommen.
Bei der jüngsten Welle des palästinensischen Terrorismus im Westjordanland in der vergangenen Woche wurden drei Israelis getötet. Die Opfer sind zwei Soldaten und ein vier Tage altes Baby, das vorzeitig geboren wurde, nachdem seine Mutter angeschossen und bei einem Schusswaffenangriff palästinensischer Terroristen aus einem vorbeifahrenden Auto heraus verletzt wurde.
Die Terroranschläge fanden in der Nähe der Stadt Ramallah im Westjordanland statt, der faktischen Hauptstadt der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), in der Präsident Mahmoud Abbas und die meisten seiner leitenden Beamten leben und arbeiten. Das Auto, das für den Schusswaffenangriff im Vorbeifahren verwendet wurde, der außerhalb der Siedlung Ofra stattfand, wurde später von der israelischen Armee im Stadtteil Ain Musbah in Ramallah entdeckt, nur wenige hundert Meter von der Privatresidenz und dem Hauptsitz von Abbas entfernt.
Niemand behauptet, dass Abbas schon vor den Terroranschlägen davon wusste. Die Reaktion von Abbas und seinen Spitzenbeamten auf die Anschläge wirft jedoch ernsthafte Zweifel an ihrem angeblichen Engagement für den Frieden mit Israel auf.
Stunden vor dem Angriff von Ofra sagte Abbas in einer Rede vor den Führern seiner Fatah-Fraktion, dass er sich weiterhin dem „friedlichen Volkswiderstand“ und der Diplomatie verpflichtet fühle. „Wir glauben nicht an Waffen, und wir glauben nicht an Raketen“, sagte Abbas mit Bezug auf die Raketen, die von der Hamas und anderen Terrorgruppen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert werden.
Derselbe Abbas, der sich gegen den Einsatz von Waffen und Raketen ausspricht, hat es dennoch versäumt, die Terroranschläge zu verurteilen, bei denen diese drei Israelis getötet wurden. Stattdessen verurteilen seine Beamten und er Israel täglich, weil es gegen die Terroristen vorgegangen ist.
Die anti-israelische Aufstachelung begann fast unmittelbar nach dem Angriff von Ofra, als Abbas und seine Beamten der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde begannen, Israel zu verurteilen, weil es Soldaten nach Ramallah geschickt hatte, um nach den Terroristen zu suchen.
Anstatt die Morde bei Ofra zu verurteilen, verurteilte das Informationsministerium von Abbas die israelische Armee scharf, weil sie die Büros der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa betreten hatte. Das Ministerium bezeichnete den Zugriff der Soldaten als „Akt des Terrorismus“ und forderte die internationale Gemeinschaft auf, Israel für seine „Aggression“ gegen die Palästinenser zur Rechenschaft zu ziehen.
Nach der Logik des Ministeriums von Abbas sind israelische Soldaten, die nach Terroristen suchen, ein „Akt des Terrorismus“, nicht aber der Beschuss einer schwangeren Frau und sechs weiterer israelischer Zivilisten, die an einer Bushaltestelle stehen.
Die israelische Armee kam nicht nach Ramallah, weil Israel die Stadt „wieder besetzen“ und die israelische Militärregierung wieder einsetzen will. Dies war eine begrenzte Operation, die einige Stunden dauerte und im Zusammenhang mit der Suche nach den palästinensischen Terroristen stand. Abbas und seine Beamten führen jedoch seither eine heftige Kampagne der Aufstachelung gegen Israel und verbreiten Lügen und lächerliche Verschwörungstheorien.
Betrachten wir zum Beispiel, was PLO-Generalsekretär Saeb Erekat, der sich selbst als „palästinensischer Verhandlungsführer“ bezeichnet, über die Verfolgung der Terroristen durch die israelischen Behörden zu sagen hatte. Erekat behauptete in einer bizarren Erklärung, dass der israelische „Einbruch in Ramallah mit Unterstützung von US-Präsident Donald Trump durchgeführt wurde“. Auch Erekat forderte die internationale Gemeinschaft auf, Israel für seine „Verbrechen“ zur Verantwortung zu ziehen und den Palästinensern internationalen Schutz zu gewähren.
Was an Erekats Aussage seltsam anmutet, ist, dass er annimmt, dass Israel die Erlaubnis von Trump braucht, um eigene Truppen nach Ramallah zu schicken, um die Terroristen zu fassen, die drei Menschen ermordet haben. Seltsam ist auch, dass Erekat glaubt, dass der israelische Versuch, Terroristen zu verhaften, ein „Verbrechen“ ist, für das Israel in der globalen Arena zur Verantwortung gezogen werden sollte.
Doch die bizarren PA-Erklärungen haben noch kein Ende. Nehmen wir die Bemerkung von Osama Qawassmeh, einem hochrangigen Fatah-Beamten und -Sprecher, der behauptete, dass die israelische Militäroperation in Ramallah tatsächlich gegen Abbas selbst gerichtet gewesen sei. Für Qawassmeh „stürmte“ die israelische Armee Ramallah, weil Abbas den noch nicht angekündigten Plan für den Frieden im Nahen Osten von Trump ablehnte. Als ob das nicht genug wäre, argumentierte der Fatah-Beamte weiter, dass der Versuch der israelischen Armee, die Terroristen zu erwischen, auch mit der Ablehnung Abbas‘ gegen eine kürzlich in der UNO-Vollversammlung verabschiedete US-Resolution zusammenhängt, die die Hamas verurteilt, weil sie wiederholt Raketen auf Israel abgefeuert und zur Gewalt aufgerufen hat.
Dieser absurde Vorwurf spiegelt die verdrehte Logik von Abbas und seinen Vertretern in Ramallah wider. Für sie ist das eigentliche Problem nicht der Schusswaffenangriff auf eine schwangere Frau oder die Ermordung von zwei Soldaten. Stattdessen zeigen die palästinensischen Führer, darunter Abbas, mit dem Finger auf Israel, weil es die Dreistigkeit hat, seine Soldaten zu schicken, um palästinensische Terroristen zu verhaften und weitere Angriffe auf israelische Bürger zu verhindern. Unnötig zu sagen, dass die israelischen Soldaten, die in Ramallah eingetroffen sind, nie in die Nähe von Abbas‘ Büro oder Haus gegangen sind und sicherlich nicht die Absicht hatten, ihn oder einen seiner Beamten ins Visier zu nehmen. Tatsächlich wurde kein einziger Beamter der Palästinensischen Autonomiebehörde oder der Fatah von den israelischen Truppen verhaftet oder verletzt.
Hält dieser Fatah-Beamte den Rest der Welt für so dumm, zu glauben, dass Israel das Leben seiner Soldaten gefährden würde, indem es sie nach Ramallah schickt, nur weil Abbas einen Friedensplan abgelehnt hat, von dem niemand etwas gesehen oder gehört hat? Hat einer der Soldaten, die nach Ramallah eingedrungen sind, an Abbas‘ Tür geklopft und ihm einen Brief gegeben, in dem steht, dass er Trumps unsichtbaren Plan akzeptieren muss, sonst würde er bestraft werden? Natürlich nicht.
Hier ist ein weiteres Beispiel für die Lügen und Verschwörungstheorien, die von Abbas‘ Beamten in den letzten Tagen vorangetrieben wurden. Mahmoud Habbash, der als Berater für religiöse Angelegenheiten von Abbas fungiert, sagte als Reaktion auf die israelischen Sicherheitsmaßnahmen gegen den Terrorismus, dass Israel und die Hamas zusammenstoßen würden, um im Westjordanland „den Tisch umzuwerfen“, um den Weg für die Umsetzung von Trumps bevorstehendem „Abkommen des Jahrhunderts“ zu ebnen.
Es ist auch erwähnenswert, dass die Hamas öffentlich zugegeben hat, dass sie hinter der jüngsten Welle von Terroranschlägen im Westjordanland steckt. Doch laut Habbash ist das Vorgehen Israels gegen den Terrorismus nichts anderes als eine Verschwörung, die von Israel und der Hamas erfunden wurde, um die Palästinensische Autonomiebehörde zu untergraben und den Weg für die „Verabschiedung des Jahrhundertvertrages, der auf die Liquidierung der palästinensischen Sache abzielt“ zu ebnen.
Abbas‘ Berater ist jedoch überzeugt, dass die Welt so dumm ist, zu glauben, dass Israel und die Hamas gemeinsam hinter den jüngsten Terroranschlägen stehen. Dies ist eine weitere Blutsverleumdung gegen Israel von Abbas und seiner Entourage. Diese Aussage ist nicht nur eine Lüge als auch eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands, sie scheint fast aus einer Comedy-Show herausgelöst zu sein. „Fast“, denn diese scheinbar lächerlichen Bemerkungen beziehen sich auf eine Reihe von Terroranschlägen, die das Leben von Israelis gefordert haben. Daher sollten die Erklärungen ernst genommen und im Zusammenhang mit der anti-israelischen Kampagne der palästinensischen Führung gegen Israel gesehen werden, die Aufstachelung und Fälschung zum Ziel hat. Es ist genau diese Art von aufrührerischer Rhetorik, die palästinensische Terroristen dazu veranlasst, ihre Angriffe auf Israel fortzusetzen.
Anstatt die Hamas für die Terroranschläge verantwortlich zu machen, entschied sich das Büro von Abbas, Israel für den Anstieg der Gewalt im Westjordanland die Schuld zuzuschieben. „Das Klima, das durch die Politik Israels, immer wieder in palästinensische Städte einzudringen, sowie die Aufstachelung gegen Präsident Abbas geschaffen wurde, hat zu dieser Runde von Gewalt geführt, die wir ablehnen“, sagte eine Erklärung des palästinensischen Präsidentenbüros.
Wiederum zeigt diese Aussage, dass Abbas die israelischen Anti-Terrormaßnahmen und nicht die von der Hamas inszenierten Angriffe als Quelle von Unruhe und Gewalt betrachtet. Die Botschaft, die Abbas an die Welt richtet, lautet: Wie können es diese Israelis wagen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um Terroranschläge gegen ihre Zivilisten und Soldaten zu unterbinden!
Abbas hat offensichtlich Angst davor, seine Rivalen in der Hamas zu verurteilen, weil sie die jüngste Welle von Terroranschlägen im Westjordanland verübt haben. Er weiß, dass sich sein Volk an dem Tag, an dem er den Schusswaffenangriff auf eine schwangere Israeli verurteilt, gegen ihn erheben und ihn der Kollaboration mit Israel anklagen wird. Doch Abbas kann nur sich selbst die Schuld geben: Seine anhaltende Hetze und seine Lügen gegen Israel haben es für ihn zu gefährlich gemacht, auch nur ein Wort gegen palästinensische Terroristen zu sagen.
Abschließend sei noch auf ein wichtiges Detail hingewiesen, über das Abbas und seine Vertreter den Mund halten: Die israelische Niederschlagung der Hamas im Westjordanland dient in Tat und Wahrheit den Interessen der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ohne dieses anhaltende Durchgreifen hätte die Hamas das Regime von Abbas längst gestürzt und die Kontrolle über das Westjordanland übernommen. Es sind die israelischen Soldaten, die einige hundert Meter von Abbas‘ Büro und Residenz entfernt stationiert sind, die ihn in Sicherheit und bei Gesundheit halten. So unangenehm eine Wahrheit wie diese für Abbas und seine Spindoktoren in Ramallah ist, so wahr ist sie dennoch.
Bassam Tawil ist ein muslimischer Araber mit Sitz im Nahen Osten.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.