Judith Bergman, 8.12.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- „Die Zahl der niederländischen Opfer von bandenmäßig organisiertem sexuellem Missbrauch ist in den letzten Jahren stark gestiegen“. Es wird geschätzt, dass Bezirzer-Vergewaltiger jedes Jahr etwa 1400 minderjährige Mädchen in die Sexsklaverei zwingen. – Niederländische Zeitung Algemeen Dagblad.
- „Trotz des stagnierenden Wachstums gibt die Größe der niederländischen dschihadistischen Bewegung Anlass zur Sorge.“ – Bewertung der terroristischen Bedrohung für die Niederlande (DTN), veröffentlicht vom Nationalen Koordinator für Sicherheit und Terrorismusbekämpfung.
- Es wird geschätzt, dass 140 Moscheen in den Niederlanden der Direktion für religiöse Angelegenheiten der Republik Türkei (Diyanet) angehören. Eine Predigt, die in der Stadt Hoorn gehalten wurde, handelte von Dschihad und Märtyrertod: „Denjenigen, der auf Allahs Wegen stirbt, nennt ihn nie tot, sondern nennt ihn lebendig.“
„Rechtsextreme werden immer selbstbewusster. Sie konzentrieren sich weiterhin darauf, gegen die wahrgenommene Islamisierung der Niederlande, die Ankunft von Asylbewerbern und den wahrgenommenen Verlust der niederländischen Identität zu protestieren…“ schrieben die niederländischen Behörden in einer Bedrohungsanalyse vom September.
Die Islamisierung in den Niederlanden ist jedoch nicht bloß eine „Wahrnehmung“ von „Rechtsextremen“, sondern ein zunehmend etablierter Trend. Die Bedrohungsbeurteilung durch den Nationalen Koordinator für Sicherheit und Terrorismusbekämpfung des Landes zeigt zum Beispiel, dass der islamische Terrorismus seit mehreren Jahren wächst. „Trotz stagnierendem Wachstum gibt die Größe der niederländischen dschihadistischen Bewegung Anlass zur Sorge“, schrieb er.
„Diese Gruppe, die zwischen 2013 und 2016 deutlich wuchs, könnte geneigt sein, ein „Rache-Narrativ“ anzunehmen, das den Westen für den Zusammenbruch des „Kalifats“ verantwortlich macht… Dschihadisten haben jetzt keinen zwingenden Grund mehr, in diesen Teil der Welt zu reisen, und ihr Fokus hat sich auf da’wa verlagert oder die Verbreitung der dschihadistischen Botschaft. Dies kann zu einem Anstieg der Zahl der Dschihadisten in den Niederlanden führen. Neben den Anhängern des Dschihadismus gibt es in den Niederlanden auch mehrere tausend dschihadistische Sympathisanten, insbesondere ISIS-Sympathisanten.“
Die Niederlande waren in den letzten Monaten Schauplatz mehrerer versuchter dschihadistischer Terroranschläge. Ende September verhaftete die Polizei sieben verdächtige dschihadistische Terroristen, die dort einen massiven Angriff planten, einschließlich des Angriffs auf ein Großereignis – die Polizei sagte nicht, welches genau – indem sie das Gelände mit automatischen Gewehren und einer Autobombe attackieren wollten. Anfang September hatte ein afghanischer Mann, der nach Angaben niederländischer Beamter ein „terroristisches Motiv“ hatte, zwei Amerikaner auf einem Bahnhof in Amsterdam niedergestochen. „Aus seinen Aussagen geht hervor, dass er glaubt, dass in den Niederlanden der Prophet Mohammed, der Koran, der Islam und Allah wiederholt beleidigt werden“, sagten Staatsanwälte. Im August wurde ein weiterer Mann bei einem Supermarkt in der Stadt Naaldwijk angeschossen und verhaftet, wo er mit einem Messer gegen Leute fuchtelte und dabei „Allahu Akbar“ schrie.dd
Die Bedrohungsstufe für die Niederlande bleibt auf „beträchtlich“ (Stufe 4 auf einer Skala von 1 bis 5), was bedeutet, dass das Risiko eines islamischen Terroranschlags in den Niederlanden sehr real ist, wenn auch nicht unbedingt unmittelbar.
Neben dem islamischen Terrorismus gibt es noch mehrere andere Faktoren, die eine Zunahme der Islamisierung der Niederlande zeigen:
Einer davon ist das Wachstum der islamischen Parteien. Bei den letzten Parlamentswahlen erhielt Denk, eine muslimische Partei, die sechs Monate vor den Wahlen von zwei Türken, die vormals Mitglieder der Sozialistischen Partei waren, gebildet wurde, ein Drittel der muslimischen Stimmen und drei Sitze im Parlament. Die Partei verheimlicht nicht ihre Affinität zur Türkei: Kritik an der Türkei ist tabu, ebenso vorhersagbar wie ihre Weigerung, den türkischen Massenmord an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs als Völkermord zu bezeichnen. Die Denk-Partei machte auf einer Plattform gegen die Integration von Einwanderern in die niederländische Gesellschaft mobil (stattdessen befürwortete sie „gegenseitige Akzeptanz“, eine Umschreibung der Schaffung muslimischer Parallelgesellschaften) und für die Schaffung einer „Rassismuspolizei„, die „Straftäter“ registrieren und von der Ausübung öffentlicher Ämter ausschließen soll. Im Juli schickte ein ehemaliger politischer Aktivist von Denk, Hussein Jamakovic, eine E-Mail an die Zeitung Telegraaf sowie drei weitere Nachrichtenorgane. In der E-Mail stand: „Mögen Sie Krebs bekommen, Sie dreckige, rechtsextreme Krebsjuden.“ Die E-Mail kam, nachdem die Nachrichtenagenturen Berichte gebracht hatten, in denen behauptet wurde, dass Jamakovic Sympathie für ISIS geäußert habe. Im Juni wurde ein Van absichtlich in den Eingang des Gebäudes der Zeitung Telegraaf gesteuert, wo er in Flammen aufging.
Eine weitere Facette der zunehmenden Islamisierung ist die Predigt des Dschihad in Moscheen. Die Direktion für religiöse Angelegenheiten der Republik Türkei (Diyanet) verteilt offizielle Freitagspredigten an türkische Moscheen auf der ganzen Welt; die Mainstream-Medien in den Niederlanden haben mindestens einen Fall einer solchen Predigt in der Moschee in der Stadt Hoorn veröffentlicht. Es ist unklar, in wie vielen Moscheen diese Predigt genau gehalten wurde, aber es wird geschätzt, dass 140 Moscheen in den Niederlanden mit Diyanet verbunden sind. In der Predigt ging es um Dschihad und Martyrium:
„Unsere Soldaten zeigen der ganzen Welt, dass wir alles opfern, um unseren Glauben, unsere Flagge und unser Land zu schützen. (…) Jeder Sohn unseres Landes, der in der vollen Kraft seines Lebens den süßen Nektar des Märtyrertums trinkt, schreit zu uns. (…) Derjenige, der auf dem Weg Allahs stirbt, nennt ihn nie tot, sondern nennt ihn lebendig“.
Nach Angaben des Diyanet-Vertreters in Den Haag schreiben niederländisch-türkische Imame ihre eigenen Predigten. Er behauptete dann, dass die Kriegspredigt nirgendwo in den Niederlanden gepredigt wurde. Das ist einfach nicht glaubwürdig – warum sollte Diyanet eine Ausnahme für türkische Muslime in den Niederlanden machen, von all den Orten, die sie zu beeinflussen versucht?
Die neue Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, sagte im September, dass sie Moscheen schließen würde, wenn Imame Hassbotschaften verbreiten, aber „nur als letztes Mittel“. Laut DutchNews.nl sagte Halsema, dass das Schließen von Moscheen „eine sehr rigorose [Aktion] ist und das tut man nur als letztes Mittel“. Du musst in der Lage sein zu handeln, wenn „ein Imam ekelhafte Predigten hält, wie z.B. sagt, dass Frauen unterwürfig sein sollten oder dass Homosexualität ein Verbrechen ist“. Laut dem Nachrichtenbericht sagte sie auch, dass sie im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, Jozias van Aartsen, nicht geplant habe, Verbindungen zu fundamentalistischen und salafistischen Organisationen aufzubauen. „Ich werde keine Menschen, die nicht demokratisch sind und die die Gleichstellung von Männern und Frauen nicht ernst nehmen, zu Ämtern verhelfen“, sagte sie.
Ein weiterer Aspekt der zunehmenden Islamisierung ist, dass Vandalismus und Gewalt gegen Juden dramatisch zugenommen haben. In einem von der niederländischen Staatsanwaltschaft im April veröffentlichten Bericht wurden 144 bestätigte Straftaten im Jahr 2017 aufgeführt, die Hassdelikte wie Einschüchterung, Vandalismus, Körperverletzung und Aufstachelung zu Hass oder Gewalt beinhalten. Von diesen Fällen waren 41 Prozent „gegen Juden gerichtet“, die nur 0,2 Prozent der niederländischen Bevölkerung ausmachen.
Eine im November veröffentlichte Umfrage unter 557 niederländischen Juden ergab, dass fast die Hälfte von ihnen Angst hatte, sich als Juden zu erkennen zu geben, wobei 43% angaben, aktiv Schritte zu unternehmen, um ihre jüdische Identität zu verbergen, und 52% gaben an, dass Antisemitismus auf der Straße häufiger geworden sei. Darüber hinaus gaben 34% an, antisemitische Äußerungen gegen sich erlebt zu haben, und 11% hatten antisemitische Gewalt gegen sich erlebt.
Im Dezember 2017 schlug ein syrischer Asylbewerber, Saleh Ali, die Fenster eines koscheren Restaurants in Amsterdam ein. Dafür verbüsste er bloß 52 Tage im Gefängnis, obwohl er erwiesenermaßen einem Beamten gesagt hatte, dass der Angriff „nur der erste Schritt“ sei. Nach dem nächsten Schritt gefragt, sagte er: „Ich werde es dir später sagen, das muss niemand wissen.“
Im Mai stach ein syrischer Asylbewerber, Malek F, in Den Haag auf drei Menschen ein, während er „christliche und jüdische Kuffar“ verletzen wollte, so der Bericht der Staatsanwaltschaft über den jüngsten Prozess. Er sagte, dass „Kuffar“[Ungläubige] „wie Tiere oder Behinderte“ seien. Zwei Tage zuvor hatte Malek F. ein Messer zu einer Kirche in Den Haag mitgebracht, aber als niemand die Tür öffnete, als er klopfte, ging er wieder.
Ein weiteres beunruhigendes Merkmal der Islamisierung ist die über längere Zeit andauernde Vergewaltigung minderjähriger Mädchen, wie sie seit mehr als einem Jahrzehnt in Großbritannien zu beobachten ist. Jüngsten Berichten zufolge ist „die Zahl der niederländischen Opfer von bandenmäßig organisiertem sexuellem Missbrauch in den letzten Jahren stark gestiegen“. Es wird geschätzt, dass Vergewaltiger jedes Jahr rund 1.400 minderjährige Mädchen in die Sexsklaverei zwingen. In den Niederlanden als „Loverboys“ bekannt, bezirzen sie die Mädchen mit Drogen, Alkohol und Geschenken und erpressen sie dann zur Sexsklaverei. Untersuchungen haben gezeigt, dass 89% der Bezirzer-Vergewaltiger Migrationshintergrund haben und 60% Muslime sind. Einige junge Mädchen haben 20 „Kunden“ pro Tag. „Minderjährige werden in einem anderen Land [Belgien] zum arbeiten geschickt, damit sie nicht weglaufen“, so Berichte. Die Männer können „bis zu 800 Euro pro Tag an einem Mädchen verdienen„.
Haben die Niederlande ein Problem?
Judith Bergman, eine Kolumnistin, Juristin und Politologin, ist eine angesehene Senior Fellow am Gatestone Institute.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.