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Philippinen: Christen abgeschlachtet, Kirchen bombardiert

Raymond Ibrahim, 5.2.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger


Am Sonntag dem 27. Januar gab es auf den Philippinen einen Bombenanschlag durch extremistische Muslime auf eine katholische Kathedrale während laufender Messe. Mindestens 20 Menschen wurden getötet und 111 verwundet.

Um 8:45 Uhr wurden zwei Sprengmittel etwa eine Minute auseinander in oder in der Nähe der Kathedrale Our Mary of Mount Carmel in Jolo detoniert. Nach Angaben der Associated Press:

„Die erste Explosion schleuderte die Holzbänke in der Haupthalle umher und zerstörte Fensterglasscheiben, und die zweite Bombe schleuderte menschliche Überreste und Trümmer über einen Platz vor der Kathedrale von Our Lady of Mount Carmel, sagten Zeugen.“

Fotografien auf Social Media zeigten menschliche Körper und Überreste, die auf der Straße vor der Kathedrale verstreut waren. Zuletzt gehört: Der die Predigt haltende Priester, Pater Ricky Bacolcol, „stand immer noch unter Schock und konnte nicht darüber sprechen, was passiert war“, sagte ein Kollege.

Nachdem die erste Bombe explodiert war, eilten Soldaten und Polizei vor der Kathedrale hinein, woraufhin die zweite Bombe explodierte. Fünfzehn der Getöteten waren Zivilisten, fünf waren Militärs; 90 der Verwundeten waren Zivilisten.

Die Kathedrale, die sich in einem Gebiet mit muslimischer Mehrheit befindet, wurde schwer bewacht; sie war schon einmal Ziel eines Anschlags gewesen. 1997 wurde der katholische Bischof Benjamin de Jesus direkt vor der Kathedrale niedergeschossen; 2010 wurden zweimal Granaten auf sie geschleudert, die das Gebäude beschädigten.

Der islamische Staat beanspruchte den jüngsten Angriff in einer Erklärung für sich und fügte hinzu, dass das Massaker von „zwei Rittern des Märtyrertums“ gegen einen „Kreuzrittertempel“ verübt worden sei. Eine Reihe islamischer Terrorgruppen, darunter Abu Sayyaf, die im Süden der Philippinen aktiv ist, haben dem islamischen Staat die Treue geschworen.

Obwohl die Philippinen mehrheitlich christlich (hauptsächlich katholisch) sind, sind etwa 24% der Bevölkerung der südlichen Philippinen, vor allem auf der Insel Mindanao, muslimisch. Seit Jahrzehnten führen islamische separatistische Gruppen einen terroristischen Krieg – vollgepackt mit Bombenanschlägen, Brandschatzungen und Enthauptungen (darunter von zwei kanadischen Männern) -, der schätzungsweise 150.000 Menschenleben gefordert hat.

Wie im jüngsten Angriff zu sehen, reicht für einige Separatisten offenbar nichts weniger als ein Staat mit religiöser Vorherrschaft – nach dem Vorbild des islamischen Staates im Irak und in Syrien -, in dem die strengsten Diktate der Scharia durchgesetzt, Kirchen verboten, Christen unterjocht und Sexsklaven offen verkauft werden.

Mit anderen Worten, der neue Terrorismus auf den Philippinen ist nicht nur von politischen oder territorialen Missständen inspiriert, ob real oder imaginär, sondern ist vielmehr von intrinsischem Hass auf den „Anderen“ – auf den „Ungläubigen“ – geprägt.

So kam es im Mai 2017 beispielsweise zu einem extremistischen Aufstand in der mehrheitlich muslimischen Stadt Marawi. In einem Vorfall wurde ein ziviler Bus von Dschihadis angehalten; als 9 Passagiere als Christen identifiziert wurden – anscheinend weil sie den Koran nicht zitieren konnten – wurden sie gefesselt und hinrichtungsmässig erschossen. (Extremisten in Nationen wie Kenia und Nigeria sind auch dafür bekannt, Muslime von Christen zu trennen, bevor sie die Nicht-Muslime abschlachten.) Die Dschihadis, die Marawi während des Aufstands übernommen haben, zwangen Frauen zur Sexsklaverei und befahlen christlichen Männern, den Islam anzunehmen oder als menschliche Schutzschilde gegen die philippinische Armee benutzt zu werden.

Besonders Kirchen wurden ins Visier genommen. Es folgen einige Beispiele:

Gewalt gegen christliche Gotteshäuser hat sogar Kirchen wie die oben erwähnte Kathedrale St. Mary’s in Marawi dazu veranlasst, ihre Türen während der Osterfeiertage 2018 zu schließen.

Antichristliche Gewalt wird auch auf andere Weise ausgedrückt. Im Jahr 2017 wurde ein Moslem, der zum Christentum konvertierte, tot aufgefunden, der in seinem Haus von lokalen extremistischen Muslimen abgeschlachtet worden war, weil er den Islam verlassen hatte. Eine 70-jährige irische Nonne, die auf der Insel Mindanao lebt und mehr als 30 Jahre im Dienste der Philippinen verbracht hat, wurde von einem maskierten Angreifer geknebelt und wiederholt so hart geschlagen, dass sie bewusstlos wurde und einer Operation unterzogen werden musste.

Die tödlichen Kirchenbombenanschläge vom Januar, die 20 Menschenleben forderten und mehr als 100 verwundet haben, sind die jüngste Erinnerung daran, dass die Philippinen, wie andere Nationen mit einer beträchtlichen muslimischen Minderheit, in den Dschihad verwickelt sind. Während der scheinbare Grund dafür politisch oder territorial sein mag, deutet der sadistische Hass, der mit Angriffen auf Christen und ihre Kirchen einhergeht, darauf hin, dass Ideologie die ultimative Ursache ist. Dabei ist der Dschihad auf den Philippinen von seinen vielen ausländischen Pendants kaum zu unterscheiden.

Raymond Ibrahim, Autor des neuen Buches Sword and Scimitar, Fourteen Centuries of War between Islam and the West („Schwert und Krummsäbel, Vierzehn Jahrhunderte Krieg zwischen Islam und dem Westen“), ist ein Distinguished Senior Fellow am Gatestone Institute und Judith Rosen Friedman Fellow am Middle East Forum.


Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.

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