Gordon G. Chang, 6.4.2020, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Das Virus trifft China in einer zweiten Welle. Die zweite Welle fordert Opfer, einschließlich der Propaganda-Narrative der Partei. Das gefährlichste dieser Narrative ist, dass der Herrscher Xi Jinping mit dem Mandat des Himmels die Verpflichtung hat, das internationale System zu beherrschen.
- Um Amerika beiseite zu drängen und die globale Führung zu übernehmen, brachte China den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus dazu, zu sagen, dass Chinas Reaktion auf das Coronavirus die „Überlegenheit des chinesischen Systems zeigt und diese Erfahrung ist es wert, dass andere Länder ihm nacheifern“. Dann machte sich Peking daran, eine große Show zu veranstalten und medizinische Geräte und Diagnostik-Kits zu „spenden“, vor allem an das besonders betroffene Europa.
- Die ursprüngliche Politik von Xi hat einen lokalen Ausbruch in eine Pandemie verwandelt, und jetzt macht sie noch mehr Menschen krank und zwingt China in eine weitere Seuchengrube. Chinas ungenauen Diagnosekits und minderwertige Schutzausrüstung, die weltweit zusammen mit den neuen Infektionen gespendet wurden, werden die Wahrheit zeigen: Der Kommunismus ist unfähig, wenn nicht sogar schlicht bösartig.
- China kann mit Statistiken lügen, aber das Virus hat das letzte Wort. Der „Sieg“ über COVID-19 und die Vereinigten Staaten ist noch lange nicht in Sicht.
China hat das Coronavirus „besiegt“ und den „Sieg“ erklärt, wie die Medien der Kommunistischen Partei berichten.
Auf dem Weg zum Sieg ist jedoch etwas Komisches passiert. Das Virus trifft China in einer zweiten Welle. Die zweite Welle fordert Opfer, einschließlich der Propaganda-Narrative der Partei. Das gefährlichste dieser Narrative ist, dass der Herrscher Xi Jinping mit dem Mandat des Himmels die Verpflichtung hat, das internationale System zu beherrschen.
Nachdem China am 19. März keine neuen Infektionen gemeldet hatte, sagte es, das Virus sei eingedämmt. Seitdem meldet Peking jeden Tag Dutzende neuer Fälle, behauptet aber, dass praktisch alle „importiert“ seien – mit anderen Worten, die Infizierten seien aus anderen Ländern gekommen.
Von den sehr wenigen Übertragungen innerhalb des Landes seien die meisten, so Peking, Übertragungen von den importierten Fällen.
Die offiziellen Zahlen Chinas zu Todesfällen und Neuinfektionen müssen jedoch gefälscht sein. Chinesische Beamte ergreifen Maßnahmen, die in der Praxis nicht mit den Berichten über keine-neuen-Infektionen vereinbar sind.
So hat Peking beispielsweise am 27. März alle Theater im ganzen Land erneut geschlossen, nachdem sie erst in der Woche zuvor wieder geöffnet worden waren.
In Schanghai wurden Touristenattraktionen, die gerade erst ihren Betrieb wieder aufgenommen hatten, erneut zugemacht. So schloss die Stadtverwaltung beispielsweise die Aussichtsplattform des Shanghai-Turms, des höchsten Gebäudes in China, und des nahe gelegenen Oriental Pearl Tower wieder. Der Jin-Mao-Turm ist nun geschlossen, „um die Pandemievorbeugung und -bekämpfung weiter zu stärken“. Madame Tussauds, das Shanghai Ocean Aquarium und der Shanghai Haichang Ocean Park sind jetzt dunkel, ebenso wie die Innenbereiche von weiteren 25 Attraktionen.
Shanghai Disneyland? „Vorübergehend bis auf weiteres geschlossen.“
Shanghai ist nicht die einzige Metropole, in der die Lichter ausgehen. Auch in Chengdu wurden Karaoke-Bars und Internet-Cafés nur wenige Tage, nachdem die Provinz Sichuan alle Unterhaltungsstätten geöffnet hatte, wieder geschlossen.
Fuyang in der Provinz Anhui ordnete die Schließung von „Unterhaltungsorten“ und Hallenbädern an. Die Provinz Henan schloss Internet-Cafés.
Henan stellte sogar eine ganze Region, den Bezirk Jia, unter Quarantäne, da die Ärzte dort positiv auf den Käfer getestet wurden.
Am 31. März berichtete ESPN, dass die chinesische Zentralregierung die Wiederaufnahme von Mannschaftssportarten verzögert habe.
Die landesweite Hochschulaufnahmeprüfung, die Gaokao, wurde um einen Monat auf den Juli verschoben.
Das Regime hat auch seine wichtigsten politischen Veranstaltungen, die Jahrestagungen des Nationalen Volkskongresses und die Chinesische Politische Beratende Volkskonferenz, die beide ursprünglich für Anfang März geplant waren, verschoben.
Schließlich lassen die Behörden der Provinz Jiangxi Menschen aus dem benachbarten Hubei nicht einreisen, was darauf hindeutet, dass sie nicht glauben, dass die Epidemie in dieser von der Krankheit befallenen Provinz vorbei ist.
Spielt das alles irgend eine Rolle? Ja, das tut es: Xi Jinping denkt, er sollte den Planeten regieren. „China, das Land, in dem das Virus zuerst auftauchte und mehrere tausend Menschenleben forderte, nutzt jetzt die weltweite Ausbreitung der Krankheit, um ein immer lauter werdendes, durchsetzungsfähiges Gebot für eine globale Führung zu propagieren, das einen jahrelangen Konflikt mit den USA verschärft“, schrieb das Wall Street Journal am 1. April.
Wie die Global Times der Kommunistischen Partei am 30. März triumphierend feststellte: „COVID-19-Fehlleistungen signalisieren das Ende des ‚amerikanischen Jahrhunderts'“.
Um Amerika beiseite zu drängen und die globale Führung zu übernehmen, brachte China den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus dazu, zu sagen, dass Chinas Reaktion auf das Coronavirus die „Überlegenheit des chinesischen Systems zeigt, und diese Erfahrung ist es wert, von anderen Ländern nachgeahmt zu werden“. Dann machte sich Peking daran, eine große Show zu veranstalten und medizinische Geräte und Diagnostik-Kits zu „spenden“, vor allem an das besonders betroffene Europa.
Schließlich zwang Xi Jinping etwa ab der ersten Februarwoche China wieder an die Arbeit, um zu zeigen, dass China die Epidemie beendet habe.
Keine dieser auffälligen Vorführungen wird jedoch irgend jemanden überzeugen, wenn das Virus China erneut heimsucht. Zu Xi’s Unglück passiert genau das: Die Menschen in China infizieren sich wieder gegenseitig. In der Industriezone Dongguan im Süden der Provinz Guangdong beispielsweise haben Arbeiter, die an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, das Coronavirus mitgebracht, was die Gesundheitsbehörden dazu gezwungen hat, weitere Arbeiter unter Quarantäne zu stellen. Chinas Führer kann die Wirtschaft ankurbeln oder das Coronavirus drosseln, aber er kann nicht beides gleichzeitig tun.
Wenn die zweite Welle von Coronavirus-Infektionen China hart trifft, werden Xi Jinpings Prahlereien über die Überlegenheit des chinesischen Kommunismus anfangen, hohl und gar absurd zu klingen.
Xi’s anfängliche Politik hat einen lokalen Ausbruch in eine Pandemie verwandelt, und jetzt macht sie noch mehr Menschen krank und zwingt China in eine weitere Seuchengrube. Chinas ungenauen Diagnosekits und minderwertige Schutzausrüstung, die weltweit zusammen mit den neuen Infektionen gespendet werden, werden die Wahrheit zeigen: Der Kommunismus ist unfähig, wenn nicht sogar schlicht bösartig.
Inkompetenter und bösartiger Kommunismus wiederum bedeutet, dass der von Xi vorhergesagte Niedergang Amerikas erneut auf einen anderen Tag verschoben werden muss.
China kann mit Statistiken lügen, aber das Virus hat das letzte Wort. Der „Sieg“ über COVID-19 und die Vereinigten Staaten ist noch lange nicht in Sicht.
Gordon G. Chang ist der Autor von The Coming Collapse of China und ein Gatestone Institute Distinguished Senior Fellow.
- Folgen Sie Gordon G. Chang auf Twitter
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.