„Grüne“ Profite können nur steigen, wenn die Freiheiten der Bürger sinken
J. B. Shurk, 20. Oktober 2022, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Wenn Regierungen die Bohrungen und den Abbau von Kohlenwasserstoffen im Boden begrenzen, erzeugen sie Knappheit.
- Wenn sich nur bestimmte wohlhabende Einzelpersonen und Unternehmen künstlich teure Kohlenwasserstoff-Energien als reguläre Geschäftskosten leisten können, dann können angehende Unternehmer und kleine Firmen nicht mehr konkurrieren. Diejenigen, die an der Spitze der Wohlstandspyramide der Gesellschaft stehen, haben es viel leichter, an der Spitze zu bleiben, wenn dieselben natürlichen Kohlenwasserstoff-Energiequellen, mit denen sie einst ein Vermögen anhäuften, nun denjenigen vorenthalten werden, die das Gleiche tun wollen.
- Ein Krieg gegen „fossile Brennstoffe“ ist eine hervorragende Taktik zum Schutz privater Marktanteile. Er ist ein einträgliches ideologisches Mittel, um die Staatseinnahmen fetter werden zu lassen. Und er ist eine ständige Einnahmequelle für „Non-Profit“-Umweltorganisationen und andere Interessengruppen…
- Können Kunststoffe, Heizöl und die meisten synthetischen Materialien, die man in einem Haushalt findet, auf magische Weise ohne Erdöl hergestellt werden?
- Kann die Weltbevölkerung Hungersnöte abwenden, wenn die Landwirte gezwungen werden, die Methoden der Land- und Viehwirtschaft zu überarbeiten, um sich an „grüne“ Gesetze zu halten, die die Verwendung oder Freisetzung von Kohlendioxid, Methan, Stickstoff und Phosphat einschränken – Moleküle und Verbindungen, die für die grundlegende Landwirtschaft und für ertragreiche Düngemittel unerlässlich sind?
- Die Ideologie untergräbt die natürliche Ausrichtung des Marktes auf ein objektives und transparentes „Meeting of the minds“. Es liegt ein unausgesprochener, aber unmissverständlicher Betrug vor. Bis sich Regierungen, darunter auch feindliche Gegner wie Russland und die Vereinigten Staaten, verschworen haben, um die Nutzung von Kohlenwasserstoffenergie einzuschränken und „grün“ zu werden, wäre die Vorstellung, dass irgendjemand mit Wind oder Sonne Profit machen könnte, so absurd gewesen wie ein Verkäufer, der Steine verkauft, die überall um uns herum frei verfügbar sind.
- Sind Elektrofahrzeuge genauso leistungsstark wie ihre Pendants mit Verbrennungsmotor? Können Wind- und Sonnenenergie wirklich zuverlässige Stromnetze bereitstellen, die robust genug sind, um Stromausfälle zu vermeiden? Können Kunststoffe, Heizöl und die meisten synthetischen Materialien, die man im Haushalt findet, auf magische Weise ohne Erdöl hergestellt werden?
Auf freien Märkten besitzen die gekauften und verkauften Waren einen wahrgenommenen Wert. Wenn sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis für ein beliebiges Produkt einigen, kommt es zu einem „Meeting of the minds“ (Begegnung der Köpfe). Der Wert eines jeden natürlichen Rohstoffs ist proportional zu seiner Knappheit. Je mehr es davon gibt und je leichter es zu beschaffen ist, desto weniger Wert hat es. Ein Händler, der gewöhnliche Steine verkauft, kann nicht davon leben, wenn sein Produkt überall auf dem Boden frei zu finden ist. Handelt er jedoch mit Gold oder Silber, Diamanten oder Rubinen, so sind seine schwer zu findenden „Steine“ ein kleines Vermögen wert. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, gewöhnliche Steine in wertvolle Waren zu verwandeln!
In der Tat gibt es zwei bekannte Wege, dies zu tun. Ein skrupelloser Verkäufer könnte gewöhnliche Steine einfach golden anmalen und vorgeben, dass es sich um seltene Mineralien handelt, und der ahnungslose Kunde würde es nie erfahren. Durch Betrug kann der Verkäufer den wahrgenommenen Wert seiner Waren unterschlagen und das zwischen ihm und dem getäuschten Kunden vereinbarte „Meeting of the minds“ untergraben. Seine „wertvollen“ Steine haben in Wirklichkeit keinen Wert, sondern verschaffen ihm unrechtmäßige Gewinne. Über die Zeit ist diese Art von Betrug jedoch nicht von Dauer. Anspruchsvollere Kunden durchschauen die Masche schließlich, und diese Information wird an potenzielle Käufer weitergegeben. Und wenn er nicht schnell in eine neue Stadt weiterzieht, in der es neue Käufer gibt, die noch nicht betrogen wurden, ist es wahrscheinlich, dass die alten betrogenen Kunden seine Lebensgrundlage oder Schlimmeres beenden. Die Beteiligung an einem Betrug ist mit ernsten persönlichen Risiken verbunden.
Es gibt jedoch einen anderen, sichereren Weg, um aus gewöhnlichen Steinen wertvolle Waren zu machen. Der Verkäufer könnte den König des Reiches um das ausschließliche Recht bitten, gewöhnliche Steine zu sammeln und zu verkaufen. Wird ihm eine solche außerordentliche Lizenz erteilt – wonach gewöhnliche Steine nur in Besitz genommen werden dürfen, wenn sie zuvor mit dem Stempel des Verkäufers versehen wurden – dann wird eine reichlich vorhandene natürliche Ressource über Nacht knapp. Was einst kostenlos war, kostet nun so viel, wie der Verkäufer und die königliche Steuerkanzlei für die Nutzung von regulierten Steinen verlangen wollen. Vielleicht bekommen Bürger mit besonderem Status oder anerkannter Loyalität zum König ihre Steine weiterhin so gut wie umsonst. Doch für alle anderen gelten immer noch die klassischen Mechanismen von Angebot und Nachfrage. Selbst wenn der Preis für einen offiziell sanktionierten Stein niedrig gehalten wird, hängt sein Wert auf den Sekundärmärkten ausschließlich von der Knappheit der verfügbaren, vom Verkäufer gestempelten Steine ab.
Wie viel sind lizenzierte Steine wert, wenn sie die einzigen sind, die legal besessen werden dürfen? Wenn ein König und ein Verkäufer sich zusammentun, um nur einen kleinen Teil der verfügbaren Steine „legal“ zu machen, dann macht ihre künstliche „Nichtverfügbarkeit“ sie extrem wertvoll. Legal herbeigeführte Knappheit ist mit viel weniger persönlichen Risiken verbunden. Ein lizenziertes Monopol auf stark nachgefragte Güter ist eine Lizenz zum Gelddrucken.
Aus dieser Sicht ist es leicht zu verstehen, warum so viele Investoren staatliche Eingriffe in die Energiemärkte lieben.
Regierungen haben die Macht, aus dem Nichts einen künstlichen Wert zu schaffen, indem sie Gesetze erlassen, die es unmöglich machen, am Markt teilzunehmen, ohne vorher für das Privileg zu bezahlen. Ein solches System besteht darin, einen wesentlichen Rohstoff, der für die gesamte industrielle Produktion und den Handel benötigt wird – Energie – bis zum Anschlag zu regulieren. Wenn reichlich vorhandene Quellen von Kohlenwasserstoffbrennstoffen stark reguliert werden, wird der Besitz von staatlich genehmigten, auf Kohlenwasserstoff basierenden Anlagen viel wertvoller. Wenn Regierungen die Bohrungen und den Abbau von Kohlenwasserstoffen im Boden begrenzen, erzeugen sie Knappheit. Wenn Regierungen strenge Grenzen für die kommerzielle Nutzung von Öl, Kohle und Erdgas setzen, sorgt die breite industrielle Nutzung dieser Energien für eine immer höhere Nachfrage. Wenn Unternehmen gezwungen werden, ihren „Kohlenstoff-Fußabdruck“ zu begrenzen oder „Kohlenstoff-Gutschriften“ (gewöhnliche Steine) von lizenzierten „grünen“ Anbietern zu kaufen, dann ernten die bevorzugten Geschäftspartner der Regierung Fallobst (und die Staatskasse auch).
Wenn sich nur bestimmte wohlhabende Einzelpersonen und Unternehmen künstlich teure Kohlenwasserstoff-Energien als reguläre Geschäftskosten leisten können, dann können angehende Unternehmer und kleine Firmen nicht mehr konkurrieren. Diejenigen, die an der Spitze der Wohlstandspyramide der Gesellschaft stehen, haben es viel leichter, an der Spitze zu bleiben, wenn dieselben natürlichen Kohlenwasserstoff-Energiequellen, mit denen sie einst ein Vermögen anhäuften, nun denjenigen vorenthalten werden, die das Gleiche tun wollen.
Ein Krieg gegen „fossile Brennstoffe“ ist eine hervorragende Taktik zum Schutz privater Marktanteile. Er ist ein einträgliches ideologisches Mittel, um die Staatseinnahmen fetter werden zu lassen. Und er ist eine ständige Einnahmequelle für Non-Profit-Umweltorganisationen und andere Interessengruppen, die mehr als bereit sind, sich an den Ausgabentrögen der Regierung zu bedienen, wenn sie im Gegenzug das profitable „grüne“ Spiel der Regierung fördern.
Sind Elektrofahrzeuge genauso leistungsfähig wie ihre Gegenstücke mit Verbrennungsmotor? Können Wind- und Solarenergie den Ländern wirklich zuverlässige Stromnetze bieten, die robust genug sind, um Stromausfälle zu vermeiden? Können Kunststoffe, Heizöl und die meisten synthetischen Materialien, die man im Haushalt findet, auf magische Weise ohne Erdöl hergestellt werden?
Kann die Weltbevölkerung Hungersnöte abwenden, wenn die Landwirte gezwungen werden, die Methoden der Land- und Viehwirtschaft zu überarbeiten, um sich an „grüne“ Gesetze zu halten, die die Verwendung oder Freisetzung von Kohlendioxid, Methan, Stickstoff und Phosphat – Moleküle und Verbindungen, die für die grundlegende Landwirtschaft und für ertragreiche Düngemittel unerlässlich sind – einschränken?
Oder werden diese „grünen“ Initiativen am Ende dem Beispiel des skrupellosen Händlers ähneln, der gelernt hat, seine Kunden zu betrügen, indem er gewöhnliche Mineralien als seltene behandelt und gewöhnliches Gestein mit Gold – oder jetzt vielleicht mit einem leuchtenden Grün – anmalt?
Ist es nicht genau das, was die Auferlegung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) auf den Märkten bewirkt? Handelt es sich bei ESG nicht um einen konzertierten Versuch, die Handelsmärkte mit akuten politischen Zielen zu verzerren, die darauf abzielen, Unternehmen und Kapitalinvestitionen für ihr Bekenntnis zu ideologischen Überzeugungen zu belohnen und nicht für die Wahrscheinlichkeit, dass sie künftige Gewinne erzielen?
Wenn Vorstandsetagen und Investoren freie Märkte verzerren, indem sie Aktien und andere Vermögenswerte als wertvoller einstufen, als sie tatsächlich sind, nur weil sie einen glänzenden „grünen“ Anstrich haben, dann macht die ESG-Überbewertung fehlgeleitete, aber „politisch korrekte“ Fantasien zu Gold. Die Ideologie untergräbt die natürliche Ausrichtung des Marktes auf ein objektives und transparentes „Meeting of the minds“. Es liegt ein unausgesprochener, aber unmissverständlicher Betrug vor.
Bis sich Regierungen, darunter auch feindliche Gegner wie Russland und die Vereinigten Staaten, verschworen haben, um die Nutzung von Kohlenwasserstoffenergie einzuschränken und „grün“ zu werden, wäre die Vorstellung, dass jemand mit Wind oder Sonne Geld verdienen könnte, so absurd gewesen wie ein Verkäufer, der Steine verkauft, die überall um uns herum frei verfügbar sind. Andererseits erschien es früher auch absurd, mit abgefülltem Wasser ein Vermögen zu machen.
Der staatlich verordnete Umweltschutz hat eine eigene Klasse von „grünen“ Milliardären geschaffen. Wann immer und wo immer Regierungen den Bürgern vorschreiben, bestimmte Waren zu kaufen oder rechtliche Konsequenzen zu tragen, haben die Hersteller dieser Waren ein Vermögen gemacht.
Jeder, der sich dieser Art von schäbigem Vetternkapitalismus einmal nicht bewusst war, hat sicherlich einiges gelernt, als er sah, wie globale Impfstoffverordnungen die Gewinne der Pharmaindustrie in die Höhe trieben, während die Impfstoffhersteller durch staatlich gewährte Entschädigungsklauseln von der finanziellen Haftung für daraus resultierende Schäden befreit wurden.
Wenn Regierungen ganze Industrien subventionieren, die Bürger zwingen, die Produkte dieser Industrien zu kaufen, und diese Industrien vor den rechtlichen Folgen der Schäden durch ihre Produkte schützen, dann fließt das Geld in die Taschen derjenigen, die daran beteiligt sind.
Wenn Könige vorschreiben, dass alle Verbrennungsmotoren verschrottet und alle Fahrzeuge mit Lithiumbatterien betrieben werden sollen, dann haben auch die Hersteller von Elektrofahrzeugen die Lizenz zum Gelddrucken, so wie unser oben erwähnter, königlich sanktionierter Steine-Verkäufer. Diejenigen, die schon früh auf den „grünen“ Zug aufgesprungen sind und in Technologien investiert haben, die als notwendiger Ersatz für herkömmliche kohlenwasserstoffabhängige Maschinen angepriesen werden, haben ein riesiges Vermögen gemacht. Die treibende Kraft hinter der „grünen“ Revolution scheint nicht die Sorge um die Umwelt gewesen zu sein, sondern die gute alte Gier.
Sicherlich war die Umstellung auf „grün“ für einige lukrativ, aber kann dieser Reichtum von Dauer sein? Das ist das Magische an den Vorschriften für Kohlenwasserstoffe und den Anforderungen für Emissionsgutschriften. Wenn die von der Regierung bevorzugten „grünen“ Anbieter mehr Reichtum brauchen, können die Politiker einfach die Energiekosten für alle anderen erhöhen. Je weniger Kohlenwasserstoffe die Unternehmen und Bürger verbrauchen „dürfen“, desto mehr Geld sind sie bereit, für „Gutschriften“ zu zahlen. Durch Selbstverpflichtungen schaffen die Regierungen künstlich steigende „grüne“ Vermögenswerte. Da gibt es keine Grenzen nach oben!
Oder ist nicht vielmehr die totale Beschlagnahmung des eigenen Vermögens und der Früchte der eigenen Arbeit der unvermeidliche Endpunkt? Sollten die einfachen Menschen nicht in der Lage sein, ihren Verbrauch von Kohlenwasserstoffen so einfach aufzugeben, wie es die Regierungsvertreter fordern, werden sie ganz einfach auf Autos, moderne Technologien, gewöhnlichen Komfort, Klimaanlagen oder sogar Heizung verzichten müssen.
Es scheint, dass keine persönlichen Kosten zu hoch sind, um die Forderungen der Grünen Neuen Weltordnung zu erfüllen (oder um sicherzustellen, dass die bevorzugten „grünen“ Anbieter und ihre Freunde in der Regierung weiterhin reich werden). „Grüne“ Profite können nur steigen, wenn die Freiheiten der Bürger weiter abnehmen.
Klingt das nicht bemerkenswert ähnlich wie eine andere politische Philosophie, die auf der Abschaffung allen Privateigentums beruht? Wie lautet das alte Sprichwort, das etwas apokryph Wladimir Lenin zugeschrieben wird? „Die Kapitalisten werden uns den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufhängen werden“. Oder vielleicht sind es heute die „grünen“ Kapitalisten, die mit der Verknappung von Nahrungsmitteln und Treibstoff Geld verdienen, die tugendhaften „grünen“ Befürworter, die das einseitige Geschäft bejubeln, und die zunehmend verarmten westlichen Bürger, denen es am Ende schlechter geht als je zuvor.
Soviel ist sicher: Ungeachtet der vorherrschenden politisch korrekten westlichen „Weisheit“ und des aktuellen Umwelt-„Wahnsinns der Massen“ werden weder reiche Kapitalisten noch arme Bürger lange überleben, wenn das Kohlenwasserstofffundament der Weltwirtschaft gegen wertloses „grünes“ Gestein ausgetauscht wird.
J.B. Shurk schreibt über Politik und Gesellschaft.
Erstveröffentlichung bei Gatestone Institute. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung.