Gordon G. Chang, 17. Februar 2023, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Diese [achttägige Spionageballonflug-] Strecke deutet zweifellos darauf hin, dass China Informationen für einen Erst- oder Zweitschlag auf Amerikas Atomwaffen sammelt.
- In Kombination mit den grünen Lasern, die atmosphärische Daten sammeln, die für einen Angriff durch einen Hyperschall-Gleitkörper Richtung Hawaii nützlich sind, sollten die amerikanischen Verteidigungsplaner alarmiert sein.
- Die wahre Geschichte ist, dass das Pentagon von den jüngsten Eindringlingen überrumpelt wurde. Erst nachdem der chinesische Spionageballon in den US-Luftraum eingedrungen war, ging das Pentagon die zuvor gesammelten Radardaten noch einmal durch und stellte fest, dass es bereits in den Vorjahren Eindringlinge gegeben hatte.
- Die Abschreckung wird ausgehöhlt, während die Kommunistische Partei Chinas die gesamte Gesellschaft rasch auf Krieg trimmt.
- Der Laserschauer ist eine weitere Warnung, dass ein Krieg bevorsteht.
Am 28. Januar fing die Subaru-Asahi Sternenkamera, die Bilder vom Subaru-Teleskop auf dem Mauna Kea auf Hawaii live überträgt, Bilder eines nur wenige Sekunden dauernden Schauers aus grünen Laserstrahlen ein.
Die Strahlen stammten nicht, wie ursprünglich angenommen, von einem NASA-Satelliten. Sie konnten nur von einer einzigen Quelle stammen: Chinas Daqi-1/AEMS-Satellit.
Warum hat China einen schlafenden Vulkan auf der Big Island von Hawaii mit Laserstrahlen beschossen?
„Es handelt sich um einen chinesischen Satelliten, der unter anderem Schadstoffe misst“, sagte Roy Gal vom University of Hawaii Institute of Astronomy gegenüber The Hill.
„Ich bin mir nicht sicher, und das ist meine Meinung, warum die Chinesen – die wahrscheinlich zu den größten Umweltverschmutzern der Welt gehören – auf dieser Seite des Pazifiks Daten über Schadstoffe sammeln sollten“, sagte Ray L’Heureux, ein ehemaliger Stabschef der Marinestreitkräfte im Pazifik, derselben Publikation.
Richard Fisher vom International Assessment and Strategy Center in Virginia kann sich mehrere Gründe vorstellen, warum chinesische Wissenschaftler etwas über die Atmosphäre über Hawaii wissen möchten.
„Chinas Daqi-1-Satellit, ein perfektes Beispiel für den doppelten Verwendungszweck des chinesischen Raumfahrtprogramms, nutzt einen grünen Laser für die Umwelt- oder Treibhausgasforschung, aber diese Daten, die Informationen über die atmosphärische Dichte und schweres Wetter liefern, könnten auch zur Steuerung von Chinas neuem Hyperschall-Gleitkörper verwendet werden“, sagte er gegenüber Gatestone. „HGVs, wie diese Waffenplattformen genannt werden, benötigen präzise Wettermessungen, um Sprengköpfe zielgenau abzusetzen.“
Es gibt noch andere militärische Verwendungszwecke für Umweltdaten. „Der Satellit über Hawaii verfolgte wahrscheinlich die Bewegungen von US-U-Booten von ihrem Herkunftsort in den Indopazifik, wo Chinas zunehmend ausgefeilte U-Boot-Abwehrfähigkeiten so verfeinert werden könnten, dass sie die US-U-Boote im Einsatz bedrohen“, so Brandon Weichert, Autor von Winning Space: How America Remains a Superpower („Den Weltraum gewinnen: Wie Amerika eine Supermacht bleibt“), gegenüber dieser Website. „Fortschrittliche Laser aus dem Orbit können die Tiefen des Ozeans durchkämmen, um US-U-Boote zu orten und zu verfolgen, die versuchen, ’still und tief‘ zu fahren. “
Fisher hält fest, dass grüne Laser zur Vermessung des Meeresbodens eingesetzt werden können. „Es ist wahrscheinlich, dass China“, sagt er, „versucht, kompakte, aber leistungsfähigere grüne Laser zu entwickeln, die vom Weltraum aus Unterwasserüberwachungen, vielleicht auch U-Boot- und Minenabwehrmissionen, durchführen können.“
Der 28. Januar ist, vielleicht zufällig, auch der Tag, an dem Chinas berühmt gewordener Spionageballon in den Luftraum über den Aleuten in Alaska eindrang. Auf seinem achttägigen Flug über die USA und Kanada konnte der Ballon zwei Teile der „Nuklearen Triade“, der nuklearen Abschreckungsmacht der USA, in Augenschein nehmen.
Der Ballon, der offenbar eine Überwachungsausrüstung an Bord hatte, überquerte am 31. Januar die unteren 48 Bundesstaaten. Bevor er am 4. Februar vor Myrtle Beach von einer F-22 der US-Luftwaffe abgeschossen wurde, überwachte der wendige Ballon unter anderem die Luftwaffenstützpunkte Malmstrom, F. E. Warren und Minot, auf denen alle amerikanischen Interkontinentalraketen vom Typ Minuteman III stationiert sind.
Der Ballon flog auch in der Nähe der Whiteman Air Force Base vorbei, auf der die nuklearfähige B-2-Bomberflotte, das zweite Glied der Triade, stationiert ist.
Am bedrohlichsten ist, dass der Ballon in die Nähe der Offutt Air Force Base flog, dem Hauptquartier des Strategischen Kommandos, das alle US-Atomwaffen kontrolliert.
Diese Flugroute deutet darauf hin, dass China nachrichtendienstliche Informationen für einen Erst- oder Zweitschlag gegen Amerikas Atomwaffen sammelt.
In Kombination mit den grünen Lasern, die atmosphärische Daten sammeln, die für einen Angriff eines Hyperschall-Gleitkörpers auf Hawaii nützlich sind, sollten die amerikanischen Verteidigungsplaner alarmiert sein.
Nach dem Eindringen des Spionageballons drangen drei weitere „Objekte“ in den nordamerikanischen Luftraum ein. Die Herkunft dieser Eindringlinge, die inzwischen ebenfalls abgeschossen wurden, bleibt ein Rätsel.
„China stellt neue Technologien auf unkonventionelle Weise zur Schau“, so Weichert. „Dies ist der Beginn eines weitaus invasiveren Programms zur Überwachung des US-Militärs, um aktuelle Fähigkeiten und Absichten in Erfahrung zu bringen.“
Die wahre Geschichte ist, dass das Pentagon von den jüngsten Eindringlingen überrascht wurde. Erst nachdem der chinesische Spionageballon in den US-Luftraum eingedrungen war, ging das Pentagon die zuvor gesammelten Radardaten durch und stellte fest, dass es bereits in den Vorjahren Eindringlinge gegeben hatte.
„Die Amerikaner hecheln den Ereignissen währenddessen völlig hinterher“, so Weichert. „Unser Mangel an entschlossener, koordinierter Reaktion auf diese Drohungen – oder unsere Bereitschaft, die Ereignisse zu vertuschen – hat die Abschreckung weiter verringert, da China nun glaubt, mit einem solchen Verhalten davonzukommen.“
Die Abschreckung wird ausgehöhlt, da die Kommunistische Partei Chinas die gesamte Gesellschaft rasch auf Krieg trimmt. Diese Vorbereitung bedeutet unter anderem, dass es gefährlich ist, anzunehmen, dass Chinas Laserschauer vom 28. Januar nur zivilen Zwecken diente.
„Nein, es ist kein Risiko für Hawaii oder andere Orte“, sagte Roy Gal von der Universität von Hawaii.
Zwar wurde am 28. Januar niemand am Boden von den grünen chinesischen Lichtstrahlen verbrannt, doch der Laserschauer ist eine weitere Warnung, dass ein Krieg bevorsteht.
Gordon G. Chang ist der Autor von The Coming Collapse of China, ein angesehener Senior Fellow des Gatestone Institute und Mitglied des Beirats des Instituts.
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Erstveröffentlichung bei Gatestone Institute. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung.