Gordon G. Chang, 30. September 2025, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen
- Der Bericht der Washington Post, der auf einer Studie des britischen Royal United Services Institute basiert, stellt fest, dass China zweifellos einen Luftangriff auf Taiwan plant.
- Trumps Plan funktioniert nicht. Russlands Streitkräfte machen in der Ukraine Fortschritte, und da Putin die Reaktion der großen Demokratien auf seine Invasion als schwach einschätzt, legt er sich bereits mit anderen Nachbarn an.
- Am 2. Juli erklärte der chinesische Außenminister Wang Yi gegenüber der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas, Peking wolle Russland in der Ukraine nicht verlieren sehen, da sich die USA dann auf China in Ostasien konzentrieren würden. China will implizit auch den Krieg in die Länge ziehen, um die Vereinigten Staaten zu binden.
- Der Westen und seine Freunde erkennen endlich, wie nahe sie einer Katastrophe sind.
Russland liefert China Ausrüstung, Technologie und Ausbildung für eine Luftinvasion, berichtete die Washington Post am 26. September. Der Bericht, der auf einer Studie des britischen Royal United Services Institute basiert, stellt fest, dass China einen Luftangriff auf Taiwan plant. Im Bild: Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas Xi Jinping bei der offiziellen Begrüßungszeremonie im Kremlpalast in Moskau. (Foto Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons)
Russland liefert China Ausrüstung, Technologie und Ausbildung für eine Luftinvasion, berichtete die Washington Post am 26. September. Der Bericht, der auf einer Studie des britischen Royal United Services Institute basiert, stellt fest, dass China einen Luftangriff auf Taiwan plant.
Am Tag vor dem Artikel der Washington Post enthüllte Reuters, dass chinesische Experten nach Russland gereist waren, um dem Land bei der Entwicklung von Drohnen zu helfen. Der Nachrichtenagentur zufolge verkaufte das chinesische Unternehmen Sichuan AEE über einen von den USA und der EU sanktionierten Mittelsmann Angriffs- und Überwachungsdrohnen an das russische Unternehmen IEMZ Kupol.
Die beiden Berichte unterstreichen die enge Zusammenarbeit zwischen Russland und China in militärischen Konflikten weltweit. Diese beiden aggressiven Staaten haben allem Anschein nach de facto ein Militärbündnis gebildet.
Viele in der amerikanischen Politik, die an einer Welt nach dem Kalten Krieg festhielten, die es nicht mehr gibt, waren zuversichtlich, dass Peking und Moskau kontrolliert und vielleicht sogar getrennt werden könnten. Nun ist klar, dass diese Erwartungen unrealistisch waren, und es ist an der Zeit zu erkennen, dass die freie Welt unversöhnlichen Feinden gegenübersteht, die eine dauerhafte Bindung geknüpft haben.
Peking und Moskau haben nach dem Kalten Krieg wenig Zeit damit verschwendet, das internationale System zu stürzen. Die chinesischen und russischen Streitkräfte führten 2005 ihre erste großangelegte gemeinsame Militärübung durch und nehmen seitdem an regelmäßigen Übungen auf der gesamten eurasischen Landmasse und in den umliegenden Gewässern teil.
Doch sie tun mehr, als sich nur auf Konflikte vorzubereiten. In Nordafrika haben beide Aufstände angeheizt und ihre Bemühungen mit ziemlicher Sicherheit koordiniert. China hat Russlands Krieg gegen die Ukraine umfassend unterstützt, einschließlich der Entsendung von Soldaten. Sowohl Peking als auch Moskau haben die Wiederbewaffnung des Iran und seinen Angriff auf Israel gefördert. In der westlichen Hemisphäre unterstützen China und Russland gemeinsam das kubanische und das venezolanische Regime.
Wie konnten China und Russland, die nach dem Kalten Krieg so schwach waren, zu solchen Bedrohungen werden? Amerika versuchte, beide Länder durch Handel und Investitionen in das internationale System zu integrieren und ebnete sich den Weg in die Institutionen der regelbasierten Ordnung. Peking und Moskau lehnten diese Ordnung jedoch ab und nutzen ihre neu gewonnene Stärke, um sie herauszufordern.
Schlimmer noch: Nach dem Kalten Krieg sorgten sich amerikanische Präsidenten mehr um die Stabilität der chinesischen und russischen Machtgruppen als um die grundlegenden Herausforderungen, die diese darstellten. Infolgedessen erlegte Washington ihnen für ihr disruptives Verhalten kaum Kosten auf.
Die amerikanischen Bemühungen gingen zu weit, insbesondere im Hinblick auf China. So arbeitete Präsident George H. W. Bush unmittelbar nach dem schrecklichen Massaker in Peking im Juni 1989 heimlich daran, die Kommunistische Partei Chinas zu stärken. Er schickte sogar den Nationalen Sicherheitsberater Brent Scowcroft nur einen Monat nach dem Massaker auf eine geheime Mission, um dem chinesischen Führer Deng Xiaoping zu versichern, dass die USA sein mörderisches Regime unterstützten.
Darüber hinaus versuchten US-Präsidenten, russische Autokraten an der Macht zu halten. Dies stammt von Botschafter Douglas Lute, dem damaligen ständigen Vertreter Amerikas bei der NATO, beim Aspen Security Forum Global am 22. April 2016 in London:
Im Grunde herrscht also das Gefühl, dass es zwar ein neues, selbstbewussteres, vielleicht sogar aggressiveres Russland gibt, aber im Grunde ist Russland ein Staat im Niedergang. Wir diskutieren im NATO-Hauptquartier über Staaten im Niedergang und kommen zu zwei grundlegenden Modellen: Staaten im rapiden Niedergang, der typischerweise zu Chaos und Zusammenbruch führt, und Staaten im allmählichen Niedergang. Und wir fragen uns, welchem dieser beiden Modelle wir unseren nächsten, militärisch fähigsten Nachbarn mit Tausenden von Atomwaffen folgen lassen würden. Offensichtlich erscheint der Versuch, Russlands Niedergang zu steuern, attraktiver als ein gescheiterter Staat dieser Größe und Größenordnung an der NATO-Grenze…
Und wenn man die Prämissen akzeptiert, die wir hier über Russlands innere Schwäche und möglicherweise seinen stetigen Niedergang usw. gehört haben, ist es möglicherweise nicht sinnvoll, jetzt weiter vorzugehen und diesen Niedergang vielleicht sogar zu beschleunigen oder zu destabilisieren.
Dieser schon damals fragwürdige Ansatz bestimmt noch immer die amerikanische Politik. „Wenn es um Russland geht, verfolgt die Regierung Trump, wie die meisten europäischen Regierungen, zwei miteinander unvereinbare Ziele“, sagte Air Force-General Blaine Holt, der als stellvertretender Militärvertreter Amerikas bei der NATO diente, gegenüber Gatestone.
„Amerikanische Politiker wollen sicherstellen, dass die Ukraine nicht verliert und gleichzeitig die Regierung von Wladimir Putin intakt und stabil bleibt. Es ist unwahrscheinlich, dass Washington beides erreichen kann. Bald wird es sich für das eine oder das andere entscheiden müssen.“
Der inzwischen pensionierte Holt hat recht. Trumps Plan funktioniert nicht. Russlands Streitkräfte machen in der Ukraine Fortschritte, und da Putin die Reaktion der großen Demokratien auf seine Invasion als schwach einschätzt, legt er sich bereits mit anderen Nachbarn an. Der September beispielsweise war ein Monat mit vielen Eindringlingen in den Luftraum über NATO-Mitgliedstaaten. Am 9. drangen mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein. Am 19. flogen drei MiG-31 zwölf Minuten lang über Estland. Sowohl Rumänien als auch Lettland werfen russischen Drohnen vor, in den letzten Wochen in ihren Luftraum eingedrungen zu sein.
Als Reaktion auf die Provokationen Russlands erklärte Verteidigungsminister Pal Jonson vom neuesten NATO-Mitglied Schweden gegenüber der Zeitung Aftonbladet, sein Land werde eindringende Flugzeuge „mit oder ohne Vorwarnung“ abschießen.
Auch die Chinesen sind im Kriegsmodus. Am 2. Juli erklärte der chinesische Außenminister Wang Yi gegenüber der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas, Peking wolle keine Niederlage Russlands in der Ukraine sehen, da sich die USA dann in Ostasien auf China konzentrieren würden. China wolle den Krieg also auch in die Länge ziehen, um die USA zu binden.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte sagte im Dezember, die Mitglieder der Organisation müssten „auf eine Kriegsmentalität umstellen“. Da China und Russland tatsächlich Krieg führen, hat Trump diesen Prozess bereits eingeleitet, indem er das Pentagon in „Kriegsministerium“ umbenannte. Der Westen und seine Freunde erkennen endlich, wie nahe sie einer Katastrophe sind.
Gordon G. Chang ist der Autor von „Plan Red: China’s Project to Destroy America“, ein angesehener Senior Fellow des Gatestone Institute und Mitglied des Beirats.
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