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Der Krieg gegen Städter

„Klimawandel“: Der Betrug des Jahrhunderts, Teil 3

Robert Williams, 5. Juli 2025, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen

China hat das Konzept der intelligenten „15-Minuten-Städte“ auf die Spitze getrieben. Biometrische Scanner dienen als Kontrollpunkte, wodurch ganze Stadtviertel zu Gefängnissen werden können, da der Zugang nur noch per Gesichtserkennung möglich ist. Bei zu niedrigem „Sozialkredit“-Score wird der Zutritt oder die Ausreise verweigert. Abbildung: Überwachungskameras auf dem Tiananmen-Platz in Peking, China. (Foto: Joshua Doubek, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Trotz des Ausstiegs von Präsident Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen legten das Weltwirtschaftsforum (WEF) und UNO-Vertreter und -Beamte auf dem schlecht besuchten WEF-Treffen in Davos noch einmal nach – dämmert es den Staats- und Regierungschefs etwa langsam? – und verkündeten, dass nichts ihren radikalen Wandel der Welt im Namen des „Klimawandels“ aufhalten könne.

„Wir arbeiten bereits in einem Ausmaß zusammen, das niemand aufhalten kann; kein Land, kein Staats- und Regierungschef kann eine Entscheidung treffen, weil es global gesehen einfach das Richtige ist“, erklärte Damilola Ogunbiyi, CEO und Sonderbeauftragte des UNO-Generalsekretärs für nachhaltige Energie für alle.

„Wer jetzt zurücktritt, hinterlässt ein Vakuum, das andere füllen werden“, sagte Simon Stiell, Exekutivsekretär des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen.

Das offizielle Ziel des Klimaschutzprojekts ist die Klimaneutralität bis 2050. Um dies zu erreichen, planen die globalen Führungskräfte, allen voran das Weltwirtschaftsforum (WEF) und die Vereinten Nationen (UNO), offenbar, das Leben aller Menschen auf dem Planeten radikal zu verändern – mit Ausnahme ihres eigenen.

Ihr Plan, der 1992 auf dem UNO-Erdgipfel in Rio de Janeiro offiziell als „Agenda 21“ der UNO vorgestellt und nun – weiterhin unter dem Vorwand der Klimaschutzmaßnahmen – in „Agenda 2030“ umbenannt wurde, setzt Initiativen in Gang, die darauf abzielen, jeden Aspekt des menschlichen Lebens zu kontrollieren.

Diese Agenda umfasst „intelligente Städte“ (auch bekannt als „Smart Cities“ oder „15-Minuten-Städte“), die Daten über das Leben ihrer Bürger erfassen, verfolgen und auswerten. Darüber hinaus arbeiten – bereits in vollem Gange und mit Beteiligung von Bürgermeistern aus mindestens 100 Städten – alle Teilnehmer des sogenannten C-40-Netzwerks, einem Zusammenschluss der Bürgermeister der weltweit führenden Städte, die gemeinsam gegen die Klimakrise vorgehen, daran, ihre Städte in ein weiteres UNO-Projekt zu verwandeln.

Das Weltwirtschaftsforum schrieb 2022 auf seiner Website:

Da Klimawandel und globale Konflikte immer schnellere und heftigere Schocks und Belastungen verursachen, wird die 15-Minuten-Stadt noch wichtiger werden.

Das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ – das vorsieht, dass alle notwendigen Einrichtungen in kurzer Geh-, Fahrrad- oder ÖPNV-Distanz von der eigenen Wohnung aus erreichbar sind – hat sich nicht nur als Idee, sondern auch als wirksames Instrument für konkrete Maßnahmen bewährt – von Paris bis Seoul, von Bogotá bis Houston.

Ähnlich wie bei Smart Cities nutzte das WEF die Covid-19-Pandemie und die fiktive „Klimakrise“ geschickt, um die Einführung von 15-Minuten-Städten zu legitimieren:

„Da COVID-19 und seine Varianten alle Menschen zu Hause (oder näher an ihrem Zuhause als üblich) hielten, wurde die 15-Minuten-Stadt von einem ‚nice-to-have‘ zu einem zentralen Anliegen. Alle Bedürfnisse innerhalb von Fuß-, Fahrrad-Distanz oder öffentlichen Verkehrsmitteln decken zu können, wurde plötzlich zur Frage von Leben und Tod. Die Pandemie schuf eine Dringlichkeit in Bezug auf gerechte Stadtentwicklung, die die Debatten über Radwege und andere ‚Annehmlichkeiten‘, die die Gemeinden seit Jahren spalten, in den Hintergrund drängte.“

Der Mann, der die Erfindung dieses „15-Minuten-Stadt“-Konzepts für sich beansprucht, ist der französisch-kolumbianische Professor Carlos Moreno. In den 1970er Jahren war er Mitglied der gewalttätigen marxistischen Guerillaorganisation M-19 in Kolumbien, bevor er nach Frankreich ging, wo er heute als Berater der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, einer Sozialistin, arbeitet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Paris in eine 15-Minuten-Stadt zu verwandeln. Moreno macht auch kein Geheimnis daraus, dass Covid-19 die perfekte Ausrede lieferte, um der ahnungslosen Öffentlichkeit die 15-Minuten-Stadt aufzuzwingen. In einem Interview im Dezember 2021 sagte er:

„Ohne Covid-19 wären die Voraussetzungen für die Umsetzung des 15-Minuten-Stadt-Konzepts meiner Meinung nach sehr schwer zu schaffen gewesen. Doch die Katastrophe der Pandemie hat uns gezwungen, unsere Lebensweise drastisch zu verändern – sie hat uns dazu gezwungen, die Art und Qualität unseres urbanen Lebensstils neu zu bewerten.“

Der Begriff „15-Minuten-Stadt“ wurde erstmals 2015 auf der UNO-Klimakonferenz (COP21) in Paris geprägt. Das Ziel: die freie Wahl der Mobilität einzuschränken, um Klimaneutralität zu erreichen.

„Das Modell, das sich auf neue und bestehende Städte übertragen lässt, zielt auf eine dezentrale, polyzentrische Stadt ab, die den Autobesitz reduziert, städtischen Raum freigibt und den Verbrauch fossiler Brennstoffe verringert“, schrieb das RIBA Journal in seinem Moreno-Porträt von 2021. „Es fördert Vielfalt, Innovation, Bürgerbeteiligung und Technologie zum Wohle aller.“

In einem Interview von 2023 sprach Moreno außerdem über die „Förderung des radikalen Wandels von Paris“ und fügte hinzu:

„Das globale Netzwerk der C40-Städte hat dieses Konzept als neues Rückgrat für die Entwicklung der Stadtpolitik nach der Pandemie, für die Förderung dekarbonisierter Mobilität – Fußgänger- und Fahrradinfrastruktur, lokale Wirtschaft… und neue Wirtschaftsmodelle für die Entwicklung gemischterer Städte – angenommen.“

Die Städte der Menschen werden also von einem undurchsichtigen „globalen Netzwerk“ teilnehmender Städte radikal umgestaltet, ohne dass die Bewohner ein Mitspracherecht bei dieser Umwälzung hätten. Dreizehn US-amerikanische Städte nehmen offenbar bereits an diesem Projekt teil, darunter Austin, Boston, Chicago, Cleveland, Houston, Los Angeles, Miami, New Orleans, New York City, Philadelphia, Phoenix, Portland, San Francisco, Seattle und Washington D.C.

Das erklärt die Website von C-40:

C40 ist ein globales Netzwerk von fast 100 Bürgermeistern der weltweit führenden Städte, die gemeinsam gegen die Klimakrise vorgehen.

Die Bürgermeister der C40-Städte setzen sich dafür ein, mit einem inklusiven, wissenschaftlich fundierten und kooperativen Ansatz ihren fairen Anteil an den Emissionen bis 2030 zu halbieren, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen und gesunde, gerechte und widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen.

Im Jahr 2022 beschloss der Stadtrat der Universitätsstadt Oxford in Großbritannien, die Stadt in sechs 15-Minuten-Bezirke aufzuteilen. Laut der britischen Website Spiked:

„Auf den ersten Blick mögen diese 15-Minuten-Viertel angenehm und praktisch klingen. Doch sie bergen einen gewissen Zwang. Der Stadtrat plant, den Autoverkehr und die Verkehrsstaus durch strenge Regeln für Autofahrten zu reduzieren. Nach den neuen Vorschlägen droht jedem der 150.000 Einwohner Oxfords, der mehr als 100 Tage im Jahr außerhalb seines zugewiesenen Bezirks fährt, eine Geldstrafe von 70 Pfund.“

Wütende Anwohner protestierten vergeblich gegen die Maßnahmen.

Anstatt mit ihnen in Dialog zu treten, strich der Gemeinderat einfach den Begriff „15-Minuten-Stadt“ aus seinem Vorschlag und gab gleichzeitig offen zu, dass er weiterhin genau dasselbe tun werde.

„Wenn wir wirklich mit den Menschen über die wahren Probleme und Lösungen sprechen wollen, brauchen wir den Begriff 15-Minuten-Stadt nicht mehr“, sagte ein Ratsmitglied und fügte hinzu, die Änderung würde „keinen merklichen Unterschied für unsere Planungsentscheidungen“ machen.

Ihre Aussage spiegelt die undemokratische, selbstherrliche, autoritäre und ideologisch geprägte Agenda der Klimabewegung wider. Bürgerwillen, demokratische Teilhabe und der freie Markt spielen dabei keinerlei Rolle. Das erinnert an China – und das ist kein Zufall. Die Idee der 15-Minuten-Stadt ist nicht neu – sie wird im kommunistischen China seit 1949 praktiziert. Die Überwachung der Mobilität der Bevölkerung ist und bleibt ein Mittel für selbsternannte „Eliten“, die ihrer Ansicht nach „ungebildete (und unfähig, wichtige Entscheidungen treffen zu können) Masse“ effizient zu kontrollieren.

„Für das kommunistische Regime, das sich 1949 in Peking etablierte, war Mobilität gleichbedeutend mit Unordnung“, schrieb Jean-Philippe Béja, emeritierter Senior Research Fellow am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) und am Zentrum für internationale Studien und Forschung (CIS) der Sciences Po in Paris, im Jahr 2019.

„Nach der Machtergreifung teilte die Partei die Bevölkerung in Klassen ein, um sie besser kontrollieren zu können: Die Angehörigen der „ausbeuterischen Klassen“ unterlagen zahlreichen Beschränkungen, während die „roten“ Klassen mit deren Überwachung beauftragt waren. Doch bereits 1958 war die staatliche Kontrolle weit verbreitet und die Reisefreiheit für alle eingeschränkt. Dennoch hielt die Mobilität allmählich Einzug in den Alltag der Chinesen: Führungskräfte flogen am Wochenende in ihre Heimatstädte; die Mittelschicht fuhr mit dem Auto aufs Land; in den Dörfern ersetzten Privatwagen die Fahrräder. Doch anstatt das Ende der staatlichen Kontrolle zu signalisieren, ging diese scheinbare Befreiung mit einer beispiellosen Überwachung einher…

„Die Kontrollmittel haben sich stark weiterentwickelt: Man muss die Menschen nicht mehr zwingen, in ihrem Dorf oder ihrer Nachbarschaft zu bleiben, um sie zu überwachen. Künstliche Intelligenz, Gesichtserkennung, Smartphones …

„Ich war vor drei Tagen in China, und wenn man dort bar bezahlt, wird man angeschaut, als käme man aus dem Mittelalter. Niemand bezahlt mehr mit Bargeld: Dort zahlt man mit WeChat oder Alipay, per Smartphone, was sich sehr leicht kontrollieren lässt. Um die Menschen zu kontrollieren, muss man ihre Bewegungsfreiheit nicht mehr einschränken. Das Ziel der Partei, die Bevölkerung zu kontrollieren, hat sich nicht geändert, es wurde nur modernisiert.“

China hat die Idee der intelligenten „15-Minuten-Städte“ auf die Spitze getrieben. Biometrische Scanner dienen als Kontrollpunkte, wodurch ganze Stadtviertel zu Gefängnissen werden können, da der Zugang nur noch per Gesichtserkennung möglich ist. Bei zu niedrigem „Sozialkredit“-Score wird einem der Zutritt oder die Ausreise verweigert. Auch der Zutritt zur eigenen Wohnung wird zunehmend von biometrischen Scans abhängig gemacht. Das digitale „Stadthirn“ erhält regelmäßig Informationen über die Bewegungen seiner Bürger und weiß so jederzeit, wo sie sich aufhalten. Ebenso erfasst das „Stadthirn“ die Einkäufe – Bargeld wird, wie bereits erwähnt, nicht mehr verwendet –, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und vieles mehr. Anonymität und das Recht auf Privatsphäre wurden vollständig abgeschafft.

Und dennoch treibt das Weltwirtschaftsforum diese Entwicklung massiv voran und scheint sie sogar für eine erfreuliche Idee zu halten. Im Jahr 2020 veröffentlichte das WEF einen Artikel, in dem es das neue chinesische Projekt „Cloud Valley“ lobte. Das Projekt soll in der südwestchinesischen Stadt Chongqing in Zusammenarbeit zwischen dem dänischen Architekturbüro BIG und dem chinesischen Unternehmen Terminus entstehen. Das WEF präsentierte es in dem zitierten Dialog zwischen dem WEF-Architekten und seinem chinesischen Partner als idyllisches Szenario. Laut Terminus-Gründer Victor Ai:

„Das Projekt mit dem Namen Cloud Valley plant, mithilfe von Sensoren und WLAN-fähigen Geräten Daten zu sammeln – von Wetter und Umweltverschmutzung bis hin zu den Essgewohnheiten der Menschen – um die Bedürfnisse der Bewohner automatisch zu erfüllen.“

BIG-Gründungspartner Bjarke Ingels sagte:

„Es erinnert fast an das Leben in einem Dorf, wo der Barkeeper schon beim ersten Besuch dein Lieblingsgetränk kennt.“

„Wenn unsere Umgebung intelligent und empfindungsfähig wird, können wir diese nahtlose Integration wirklich ermöglichen, denn die KI erkennt ankommende Personen. Sie kann ihnen die Tür öffnen, sodass sie nicht mehr nach ihren Schlüsselkarten suchen müssen.“

Chinesische Staatsmedien lobten das Projekt und fügten hinzu, es werde „der Gesellschaft helfen, Klimaneutralität zu erreichen“. Laut einem Bericht vom Februar 2025 baut China weiterhin in rasantem Tempo Kohlekraftwerke. Der Bau neuer Kohlekraftwerke in China erreichte 2024 einen Höchststand der letzten zehn Jahre. Doch die magischen Worte „Klimaneutralität“ versichern vielen Westlern weiterhin, sie würden den Planeten retten. So kaufen sie weiterhin billige chinesische Waren und bereichern Chinas Militär – wodurch China die Vereinigten Staaten noch schneller als führende Weltmacht ablösen und schließlich Präsident Xi Jinpings Traum von der Weltherrschaft verwirklichen kann.

Robert Williams lebt in den Vereinigten Staaten.

Siehe auch Teil 1 und Teil 2.


Erstveröffentlichung bei Gatestone Institute. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung.

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