Giulio Meotti, 1.9.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Leider weigert sich die europäische Mentalität, sich der Realität zu stellen, als ob die Herausforderung zu ernst wäre, um sie anzugehen.
- „Die Konferenz fand unter dem Motto „Penser l’Europe“ [‚Europa denken‘] statt… Dort war ich beunruhigt, als Tariq Ramadan von Europa als dar al-Shahada sprach, d.h. Haus des islamischen Glaubens. Das anwesende Publikum war alarmiert, verstand aber die Botschaft von der Wahrnehmung Europas… als Teil des Hauses des Islam nicht. Wenn Europa nicht mehr als dar al-Harb/Haus des Krieges wahrgenommen wird, sondern als Teil des friedlichen Hauses des Islam, dann ist dies kein Zeichen der Mäßigung, wie einige fälschlicherweise annehmen: Es ist die Mentalität einer Islamisierung Europas“. — Bassam Tibi, emeritierter Professor für Internationale Beziehungen, Universität Göttingen.
- Es gibt da eine falsche marxistische Vorstellung unter den Jugendlichen hier in Europa, dass, wenn man erfolgreich ist oder angenehm lebt, dass dies nur auf Kosten der Menschheit geschehen kann: „Wenn ich gewinne, muss jemand anderes verlieren.“ Es scheint überhaupt kein Konzept für „Win-Win“ zu geben — „Wenn ich gewinne, könnt auch ihr alle anderen gewinnen: Jeder kann gewinnen!“ — das die Grundlage der freien Wirtschaft ist und auf diese Weise große Teile der Welt so spektakulär aus der Armut geholt hat.
- Es ist wichtig,… die gegenwärtige Mode der Selbsterniedrigung zurückzuweisen. Europa scheint von einer Skepsis gegenüber der Zukunft geplagt zu sein, als ob der Niedergang des Westens tatsächlich eine gerechtfertigte Strafe und eine Befreiung von seinen Fehlern der Vergangenheit wäre… „Für mich ist heute“, sagt Alain Finkielkraut, „das Wichtigste die europäische Zivilisation“.

Der Preis für den kulturellen Relativismus ist in Europa schmerzhaft sichtbar geworden. Der Zerfall der westlichen Nationalstaaten ist jetzt eine echte Möglichkeit. Multikulturalismus — aufgebaut auf dem Hintergrund von Bevölkerungsrückgang, massiver Entchristianisierung und kultureller Selbstverleugnung — ist nichts anderes als eine Übergangsphase, die zu einer Fragmentierung des Westens zu führen droht. (Bildquelle: iStock)