Italien: Massenlegalisierung von Migranten ist selbstmörderisch
Giulio Meotti, 28.10.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- „Im Kindergarten meines Sohnes gibt es ein ernstes Integrationsproblem, ich muss ihn da wegnehmen“…. Zur Zeit der Registrierung, erklärte Mohamed, hätten sie in der Schule Zeichnungen mit Fahnen aller Nationalitäten gesehen, aber „als wir am ersten Tag in die Schule kamen, fanden wir uns in einer Klasse mit ausschließlich ausländischen Kindern wieder. Die Lehrer kämpften sogar damit, die Namen der Kinder richtig auszusprechen“.
- Das Zentrum für die Aufnahme von Migranten auf der Insel Lampedusa, der vordersten Front der italienischen Migrationskrise, befindet sich aufgrund der rasch ansteigenden Ankunftszahlen in einem Zustand des Kollapses.
- „Der Lebensstil der Migranten wird unserer sein.“ — Laura Boldrini, ehemalige Präsidentin des italienischen Parlaments; Il Giornale, 2015.
- Werden sich die Italiener in die neue Kultur der Migranten integrieren?
- Da die einheimische Bevölkerung bereits schrumpft, sollten wir uns bewusst sein, dass wenn sich Italien für die Massenlegalisierung von Migranten öffnet, dass das kulturell selbstmörderisch sein wird.
Gerard Baker, ehemaliger Chefredakteur des Wall Street Journal, schrieb kürzlich über Italien:
„In einem Großteil des Landes… schreitet die Entvölkerung voran. In die leeren Räume zogen Wellen von Immigranten ein, viele aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Die Migranten haben lebenswichtige Lücken in der Erwerbsbevölkerung geschlossen, aber die Transformation der italienischen Städte hat dazu geführt, dass immer mehr Bürger verärgert und um ihre Identität besorgt sind.“
Er nannte diese Transformation „eine Art Pionier des westlichen Niedergangs“. Bereits jetzt werden die Auswirkungen der Massenmigration in vielen italienischen Grundschulen deutlich sichtbar. In den letzten Tagen sind Beispiele aus zwei Großstädten aufgetaucht.
Das erste war in Turin, der viertgrößten Stadt Italiens, wo es heute Grundschulklassen mit keinem einzigen italienischen Kind gibt: „In allen Klassen, erklärte Schulleiterin Aurelia Provenza, ist der Ausländeranteil sehr hoch, was 60% der Gesamtzahl der Schüler entspricht“.
Das zweite Beispiel stammt aus Bologna. „Im Kindergarten meines Sohnes gibt es ein ernsthaftes Integrationsproblem, ich muss ihn da wegnehmen“, sagt Mohamed, ein 34-Jähriger marokkanischer Herkunft, der mit vier Jahren nach Italien kam.
„Ich will selbst nicht als Rassist angesehen werden, da ich Marokkaner bin, aber die Gemeinde muss wissen, dass es keine Integration gibt, wenn über 20 ausländische Kinder in dieselbe Klasse gesteckt werden.“
Zum Zeitpunkt der Registrierung, erklärte Mohamed, hätten sie in der Schule Zeichnungen mit Fahnen aller Nationalitäten gesehen, aber „als wir am ersten Tag in die Schule kamen, fanden wir uns in einer Klasse mit ausschließlich ausländischen Kindern wieder. Die Lehrer kämpften sogar damit, die Namen der Kinder auszusprechen.“
Wir haben jetzt ein Paradoxon erreicht: Immigranten nehmen ihre Kinder aus Klassen raus, in denen die Segregation im Rahmen des Multikulturalismus immer stärker wird. „Die Schulleistungen sinken, wenn der Unterricht 30% Ausländer übersteigt; es ist eine entscheidende Schwelle, die vermieden oder anderweitig überwacht werden sollte“, sagte Costanzo Ranci, Professor für Wirtschaftssoziologie und Autor eines aktuellen Berichts.
Beide oben genannten Fälle waren Gegenstand zahlreicher öffentlicher Debatten. In Italien stieg die Zahl der aus Afrika kommenden Migranten im vergangenen Monat sprunghaft an, nachdem sie die letzten zwei Jahre die meiste Zeit zurückgegangen war. Das Zentrum für die Aufnahme von Migranten auf der Insel Lampedusa, der vordersten Front der italienischen Migrationskrise, befindet sich aufgrund der stark steigenden Zahl der Ankünfte in einem Zustand des Kollapses. Der gesamte Süden Italiens versucht nun, sich um die Migranten zu kümmern.
Nach Prognosen der UNO-Populationsabteilung wird sich die Bevölkerung Afrikas südlich der Sahara in 30 Jahren verdoppeln, wodurch eine weitere Milliarde Menschen zur Weltbevölkerung hinzukommen, was bis 2050 mehr als die Hälfte des globalen Bevölkerungswachstums ausmacht. Italien, das bereits die drittgrößte Migrantenpopulation in Europa hat, befindet sich in einer „unerträglichen“ Krise und steht nun vor der realen Gefahr einer „Afrikanisierung„, wie Stephen Smith es in seinem Buch The Scramble for Europe („Das Gerangel um Europa“) nannte.
Es gibt viele Stimmen, die ihrer Besorgnis Ausdruck geben. Kardinal Robert Sarah, Autor eines neuen Buches The Day Is Now Far Spent („Der Tag ist nun weitgehend vorüber“) über die Krise des Westens, vergleicht den aktuellen Zustrom von Migranten mit den Invasionen der Barbaren, die das Römische Reich zu Boden gebracht hatten. Wenn sich die europäische Politik gegenüber Migranten nicht ändert, warnt Sarah, wird Europa „von Ausländern überrannt werden, so wie Rom von Barbaren überrannt wurde“.
„Wenn Europa verschwindet und damit die unschätzbaren Werte des Alten Kontinents, wird der Islam in diese Welt einmarschieren und wir werden unsere Kultur, Anthropologie und moralische Vision komplett verändern“.
Eine italienische Denkfabrik, die Fondazione Fare Futuro, sagte ebenfalls gerade voraus, dass aufgrund der Massenmigration und der unterschiedlichen Geburtenraten von Christen und Muslimen bis zum Ende des Jahrhunderts die Hälfte der italienischen Bevölkerung muslimisch sein könnte. In bloß zehn Jahren ist die Zahl der Migranten in Italien um 419% angeschwollen.
Die einheimische italienische Bevölkerung schrumpft bereits rapide. Ohne die Ausländer würden jedes Jahr doppelt so viele einheimische Italiener (615.000) sterben, als geboren (380.000) werden. Eurostat, das europäische statistische Amt, rechnet damit, dass bis 2080 ein Fünftel der Italiener einen Migrationshintergrund haben werden (11 Millionen von 53 Millionen Italienern).
In einem aktuellen Bericht des italienischen nationalen statistischen Amtes heißt es, dass sich das Land in einer „demografischen Rezession“ befindet, die es seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat, und 250.000 junge Italiener sind aus dem Land geflohen. „Italien exportiert junge Absolventen und importiert Migranten“, schrieb Il Giornale. Es wird erwartet, dass Italien bis 2050 17% seiner Bevölkerung verlieren wird, und — auch ohne Immigration — die Hälfte bis zum Ende des Jahrhunderts.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Caritas-Migrantes belegt, dass der Rückgang der Zahl der Italiener seit 2014 der Bevölkerung einer italienischen Großstadt, sagen wir Palermo (677.000), entspricht. Der dramatische Rückgang wurde jedoch bisher durch Migranten ausgeglichen.
Die Einwanderung wird wieder zu einer politischen Frage. Nur wenige Wochen nach der Bildung einer Regierung mit der Fünf-Sterne-Bewegung treibt die Demokratische Partei die so genannte „Geburtsrecht-Bürgerschaft“ voran — ein Versprechen, die strenge Migrationspolitik des ehemaligen Innenministers Matteo Salvini rückgängig zu machen. Im Lateinischen wird dieses Recht auf Staatsbürgerschaft als ius culturae bezeichnet. Das neue Gesetz würde es ausländischen Minderjährigen unter 12 Jahren erlauben, nach bloß fünf Jahren Schulzeit in Italien die Bürgerschaft zu erlangen. Der Gesetzesentwurf wird von Laura Boldrini, einer ehemaligen Präsidentin des italienischen Parlaments, eingebracht, die berühmt geworden ist mit dem Satz: „Der Lebensstil der Migranten wird unserer sein“. Werden sich die Italiener, wie in diesen Grundschulen, in die neue Kultur der Migranten integrieren?
Die derzeitige Regierung weiß genau, worum es geht. „Von jetzt an bis 2050 und 2060 werden wir mit einer epochalen Frage von 50 bis 60 Millionen Menschen konfrontiert sein, die in der Welt des Mittelmeers ankommen werden“, sagte die Abgeordnete Nicola Morra, Abgeordnete der Regierungsmehrheit, kürzlich.
Die Regierung zockt buchstäblich um die Zukunft Italiens.
Italien ist das europäische Land, das am stärksten dem Migrationsdruck aus Afrika ausgesetzt ist. Da die einheimische Bevölkerung bereits schrumpft, sollten wir uns bewusst sein, dass wenn sich Italien für die Massenlegalisierung von Migranten öffnet, dass das kulturell selbstmörderisch sein wird.
Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio, ist ein italienischer Journalist und Autor.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.
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