Der einzige Deal, den die Hamas will: Israels Kapitulation
Bassam Tawil, 15. September 2024, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Ein Verzicht auf die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten würde es der Hamas ermöglichen, ihre jahrzehntelange Praxis des Waffenschmuggels in die Enklave fortzusetzen. Zudem könnte der neue Hamas-Chef Yahya Sinwar – zusammen mit vielen Geiseln, mit denen er sich zu seinem Schutz vermutlich umgibt – durch die Tunnel in die ägyptische Sinai-Wüste fliehen.
- Aus der jüngsten Erklärung der Hamas geht klar hervor, dass die Terrorgruppe will, dass Israel den Gazastreifen verlässt, bevor Geiseln freigelassen werden.
- Einigen Berichten zufolge hat die Hamas erklärt, sie sei bereit, die Geiseln schrittweise freizulassen. Zweifellos will sie möglichst viele Geiseln als „Versicherungspolice“ festhalten, damit Israel den Krieg gegen die Terrorgruppe nicht wieder aufnimmt und die Terrorgruppe in Zukunft freie Hand für Angriffe auf Israel hat. Dies bedeutet, dass ein Großteil der Geiseln jahrelang in der Gewalt der Terrorgruppe bleibt. Es ist wichtig anzumerken, dass die Hamas seit zehn Jahren zwei israelische Zivilisten als Geiseln hält, von denen angenommen wird, dass sie noch am Leben sind, sowie die Überreste von zwei IDF-Soldaten.
- Die Hamas ist bereit, bis zum letzten Palästinenser zu kämpfen. Der Terrorgruppe ist es egal, ob Zehntausende ihrer eigenen Leute infolge des von ihr begonnenen Krieges ihr Leben verlieren. Ihre oberste Priorität ist es, nach dem Krieg an der Macht zu bleiben. Die Hamas hofft offensichtlich, dass ein Waffenstillstands-Geiselnahme-Abkommen ihr helfen wird, ihr Ziel zu erreichen, die Kontrolle über den Gazastreifen zu behalten.
- Wenn die Biden-Harris-Regierung die wahren Absichten und Ziele der Hamas verstehen will, muss sie sich nur ansehen, was die Terrorgruppe auf Arabisch sagt. Die Hamas und ihre Verbündeten sagen auf Arabisch, dass das einzige Abkommen, das sie akzeptieren würden, eines ist, das dazu führt, dass Israel eine weiße Flagge hisst.
- Wenn man der Hamas erlaubt, den Krieg zu gewinnen, werden der Iran und seine anderen Terror-Stellvertreter wie die Hisbollah, der Palästinensische Islamische Dschihad und die Houthis an Selbstvertrauen gewinnen und sich noch mehr gestärkt fühlen. Darüber hinaus wird dies den muslimischen Dschihadisten weltweit vermitteln, dass Israel und der Westen zu schwach sind, um ihr Volk und ihre Werte vor islamistischen Terrororganisationen zu schützen. Diese Schwäche wird zu mehr Terrorismus nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die USA und die meisten westlichen Nationen führen.
- Anstatt Druck auf Israel auszuüben, den Krieg zu beenden, muss die Biden-Harris-Regierung entschieden fordern, dass die Mörder und Vergewaltiger der Hamas sich vollständig ergeben, ihre Waffen niederlegen, die Kontrolle über den Gazastreifen aufgeben und alle Geiseln bedingungslos freilassen.
- All dies muss dringend geschehen, bevor der Iran seine Atomwaffen zückt und erneut damit beginnt, seine ölreichen Nachbarn wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien anzugreifen.
Die vom Iran unterstützte palästinensische Terrorgruppe Hamas hat ihre Forderung wiederholt, Israel solle sich vollständig aus dem Gazastreifen zurückziehen, um mit Israel ein Waffenstillstands- und Geiselnahmeabkommen zu erzielen. Mit anderen Worten fordert die Hamas, dass Israel den Krieg verliert, damit sich die Terrorgruppe neu formieren, aufrüsten und weitere Angriffe auf Israel vorbereiten kann, wie den vom 7. Oktober 2023. Bei diesem Angriff wurden 1.200 Israelis ermordet, viele vergewaltigt, gefoltert und bei lebendigem Leib verbrannt. Weitere 240 Israelis wurden in den Gazastreifen entführt, wo 101 noch immer als Geiseln festgehalten werden, viele von ihnen bereits ermordet (siehe hier und hier).
In einer Erklärung vom 12. September sagte die Hamas, ihre Vertreter hätten ägyptische und katarische Vermittler über ihre „Positivität und Flexibilität hinsichtlich der Erreichung eines Waffenstillstands in Gaza informiert, wonach sich die israelische Besatzungsarmee aus dem gesamten Gebiet des Gazastreifens zurückziehen würde, und zwar auf eine Weise, die den Interessen der Palästinenser gerecht wird und den Weg für einen Gefangenenaustausch ebnet.“
Ein vollständiger israelischer Rückzug bedeutet, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) den Philadelphi-Korridor und den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten aufgeben würden. Er bedeutet auch, dass die IDF den Netzarim-Korridor aufgeben würden, der den nördlichen Teil des Gazastreifens vom südlichen trennt.
Ein Verzicht auf die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten würde es der Hamas ermöglichen, ihre jahrzehntelange Praxis des Waffenschmuggels in die Enklave fortzusetzen. Zudem könnte der neue Hamas-Chef Yahya Sinwar – zusammen mit vielen Geiseln, mit denen er sich zu seinem Schutz vermutlich umgibt – durch die Tunnel in die ägyptische Wüste Sinai fliehen.
Ebenso würde ein Rückzug aus dem Netzarim-Korridor den Hamas-Terroristen die Rückkehr in den nördlichen Teil des Gazastreifens erleichtern und sie so näher an die israelischen Gemeinden entlang der Grenze bringen.
Brigadegeneral (a. D.) Udi Dekel, Leiter des Forschungsprogramms zur palästinensischen Situation am israelischen Institut für nationale Sicherheitsstudien (INSS), erklärt:
„Die Hamas ist auf ihr Überleben fixiert und versucht mit aller Kraft, den Mythos zu schaffen, dass sie nicht besiegt werden kann, in der Erwartung, dass der inländische und internationale Druck auf Israel dieses zwingen wird, den Krieg zu beenden. IDF-Chef Herzi Halevy ging am 13. Januar auf dieses Thema ein und sagte: ‚Die Hamas-Führung setzt ihre Hoffnungen auf einen Waffenstillstand und ist überzeugt, dass dieser Moment nahe ist. Die Ziele des Krieges sind komplex und schwer zu erreichen und werden lange dauern – das haben wir vom ersten Moment an gesagt. Um die Hamas zu zerschlagen, sind Standhaftigkeit und Geduld unabdingbar. Wir haben die Zerschlagung des militärischen Rahmens der Hamas im Norden Gazas abgeschlossen, und jetzt sind die Truppen mit Missionen beschäftigt, um diese Erfolge in diesem Gebiet zu vertiefen und aufrechtzuerhalten. Es gibt dort immer noch Terroristen, es gibt immer noch Infrastruktur. Wir werden weiterhin angreifen, verfolgen und zerstören‘ …
„Im gegenwärtigen Stadium des Krieges braucht Israel eine Kombination aus zwei Ansätzen: die Rückeroberung des nördlichen Gazastreifens (nördlich des Flusses Gaza) und die Vertiefung der israelischen Kontrolle dort sowie die hermetische Abriegelung des Gazastreifens. Der Philadelphi-Korridor, der zum Schmuggel genutzt wird, ist eine praktische Lösung, um die Wiederbewaffnung der Hamas und anderer Terrorgruppen zu verhindern.“
Aus der jüngsten Erklärung der Hamas geht klar hervor, dass die Terrorgruppe will, dass Israel den Gazastreifen verlässt, bevor Geiseln freigelassen werden.
Einigen Berichten zufolge hat die Hamas erklärt, sie sei bereit, die Geiseln schrittweise freizulassen. Zweifellos will sie so viele Geiseln wie möglich festhalten, als „Versicherungspolice“, dass Israel den Krieg gegen die Terrorgruppe nicht wieder aufnimmt und die Terrorgruppe in Zukunft freie Hand für Angriffe auf Israel hat. Dies bedeutet, dass ein Großteil der Geiseln jahrelang in der Gewalt der Terrorgruppe bleibt. Es ist wichtig anzumerken, dass die Hamas in den letzten zehn Jahren zwei israelische Zivilisten, von denen angenommen wird, dass sie noch am Leben sind, sowie die sterblichen Überreste von zwei IDF-Soldaten als Geiseln hält.
In Tat und Wahrheit bedeutet ein jetziges Ende des Krieges eine Kapitulation Israels und stellt sicher, dass die Hamas weiterhin den Gazastreifen kontrollieren kann. Die Hamas will Israel besiegt und gedemütigt sehen. Die Terrorgruppe möchte den Sieg verkünden und Israels Feinden die Botschaft übermitteln, dass die Gräueltaten vom 7. Oktober den hohen Preis wert waren, den die Palästinenser im Gazastreifen bezahlt haben.
Die Hamas an der Macht zu lassen bedeutet, dass die Terrorgruppe den Dschihad (Heiligen Krieg) fortsetzen wird, um noch mehr Juden zu ermorden und Israel zu zerstören. Wie der hochrangige Hamas-Funktionär Ghazi Hamad kurz nach dem von der Hamas angeführten Angriff vom 7. Oktober sagte:
„Die Al-Aqsa-Flut (der Name der von der Hamas angeführten Invasion israelischer Gemeinden) ist nur das erste Mal, und es wird eine zweite, dritte und vierte geben. Israel ist eine Nation, für die auf unserem Territorium kein Platz ist. Wir müssen diese Nation vertreiben. Wir schämen uns nicht, dies mit aller Kraft zu sagen. Wir müssen Israel eine Lektion erteilen, und wir werden dies immer wieder tun.“
Die Hamas ist bereit, bis zum letzten Palästinenser zu kämpfen. Der Terrorgruppe ist es egal, ob Zehntausende ihrer eigenen Leute infolge des von ihr begonnenen Krieges ihr Leben verlieren. Ihre oberste Priorität ist es, nach dem Krieg an der Macht zu bleiben. Die Hamas hofft offensichtlich, dass ein Waffenstillstands- und Geiselabkommen ihr dabei helfen wird, ihr Ziel zu erreichen, die Kontrolle über den Gazastreifen zu behalten.
Mohammed Siam, ein palästinensischer Politikanalyst, der eng mit Hamas verbunden ist, unterstrich die Missachtung des Lebens der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens durch die Terrorgruppe:
„Der Preis der Freiheit sind Opfer und noch mehr Opfer. Generell kann man sagen, dass das Wort Kapitulation im Wörterbuch der Hamas nicht existiert …
„Die Berechnungen der Hamas entspringen dem Wunsch, für Gott Opfer zu bringen und zu sterben und den Märtyrertod zu erlangen. Für die Hamas-Mitglieder sind Märtyrertod und Sieg die größten Ziele. Die Hamas wird niemals kapitulieren.“
Wenn die Biden-Harris-Regierung die wahren Absichten und Ziele der Hamas verstehen will, muss sie sich nur ansehen, was die Terrorgruppe auf Arabisch sagt. Die Hamas und ihre Verbündeten sagen auf Arabisch, dass der einzige Deal, den sie akzeptieren würden, einer ist, der dazu führt, dass Israel die weiße Flagge hisst.
Wenn man der Hamas erlaubt, den Krieg zu gewinnen, werden der Iran und seine anderen Terror-Stellvertreter wie die Hisbollah, der Palästinensische Islamische Dschihad und die Houthis an Selbstvertrauen gewinnen und sich gestärkt fühlen. Darüber hinaus wird dies den muslimischen Dschihadisten weltweit vermitteln, dass Israel und der Westen zu schwach sind, um ihr Volk und ihre Werte vor islamistischen Terrororganisationen zu schützen. Diese Schwäche wird zu mehr Terrorismus nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die USA und die meisten westlichen Nationen führen.
Anstatt Druck auf Israel auszuüben, den Krieg zu beenden, muss die Biden-Harris-Regierung entschieden fordern, dass die Mörder und Vergewaltiger der Hamas sich vollständig ergeben, ihre Waffen niederlegen, die Kontrolle über den Gazastreifen abgeben und alle Geiseln bedingungslos freilassen.
All dies muss dringend geschehen, bevor der Iran seine Atomwaffen zückt und erneut beginnt, seine ölreichen Nachbarn wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien anzugreifen.
Sollte sich die Hamas weigern, nachzugeben, sollten die Biden-Harris-Regierung und der Rest der Welt Israels Bemühungen, die militärischen Fähigkeiten der Terrorgruppe zu zerstören und sie zu entmachten, uneingeschränkt unterstützen.
Bassam Tawil ist ein muslimischer Araber aus dem Nahen Osten. Die Arbeit von Bassam Tawil wird durch die großzügige Spende einiger Spender ermöglicht, die anonym bleiben möchten. Gatestone ist äußerst dankbar.
Erstveröffentlichung bei Gatestone Institute. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung.
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