Majid Rafizadeh, 15. März 2025, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Die Islamische Republik Iran ist kein normaler Staat und nicht einmal eine konventionelle Diktatur. Sie ist ein ideologisches Gebilde, dessen Identität sich aus der Opposition zu den Vereinigten Staaten, Israel und dem Westen speist.
- Von dem Moment an, als die Islamische Republik aus der Revolution von 1979 hervorging, war ihre Kernidentität in der Opposition zu den Vereinigten Staaten und Israel geschmiedet. Dies waren nicht nur außenpolitische Standpunkte, sondern zentrale Grundsätze der Existenz des Regimes. Das Regime bezeichnet die Vereinigten Staaten als den „Großen Satan“ und Israel als den „Kleinen Satan“ und positioniert sich selbstgerecht als Macht göttlicher Gerechtigkeit gegen diese vermeintlichen Verkörperungen des Bösen.
- Für die iranischen Mullahs ist Feindseligkeit gegenüber Amerika und Israel nicht nur Rhetorik; sie ist der Grundpfeiler ihrer Legitimität. Würde das Regime seine Feindseligkeit gegenüber den USA und Israel aufgeben, würde es die gesamte Rechtfertigung verlieren, auf der es seine Macht aufgebaut hat.
- Jede Verhandlung mit dem Iran folgte dem gleichen Muster: Das iranische Regime macht Versprechungen, sichert sich finanzielle und politische Vorteile und nimmt dann, sobald es seine Position gestärkt hat, seine kriegerischen Aktionen wieder auf.
- Die Islamische Republik betrachtet Atomwaffen als ultimative Garanten ihres Überlebens. Der oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei hat ausdrücklich erklärt, Gaddafis Schicksal zeige, warum der Iran seine Atomwaffenpläne niemals aufgeben sollte.
- Wie im Fall Nordkorea können Verhandlungen die iranische Atomwaffenentwicklung vorübergehend verlangsamen, aber niemals stoppen. Das Regime wird Gesprächen nur dann zustimmen, wenn es Zeit gewinnen muss – sei es, um seine Wirtschaft unter dem Deckmantel der Diplomatie wieder aufzubauen, den Westen in Selbstzufriedenheit zu wiegen oder ein ungünstiges politisches Klima wie einen Trump abzuwarten. Das Ziel des Regimes bleibt stets dasselbe: der Erwerb von Atomwaffen, um seine regionale Dominanz zu festigen und jeden Versuch, das Regime zu stürzen, abzuschrecken.
- Bedauerlicherweise ist Stärke der einzige Weg, die iranische Bedrohung zu neutralisieren. Das Regime in Teheran kennt nur Gewalt. Solange der Westen diese Realität nicht erkennt, wird er weiterhin hinters Licht geführt werden, während das iranische Regime Zeit gewinnt, um seine Ambitionen ungehindert voranzutreiben.
Ob es einem gefällt oder nicht, der Charakter des iranischen Regimes ist untrennbar mit seinen ideologischen Grundlagen verbunden. Die Islamische Republik Iran ist kein normaler Staat, nicht einmal eine konventionelle Diktatur. Sie ist ein ideologisches Gebilde, das seine Identität aus der Opposition gegen die Vereinigten Staaten, Israel und den Westen bezieht. Im Bild: Irans „Oberster Führer“ Ali Khamenei trifft sich am 27. August 2024 in Teheran mit Präsident Masud Pezeshkian. (Bildquelle: khamenei.ir)