Liebe linke Weiße. Hört auf, mir zu sagen, dass ich meine Vergangenheit kennen soll, verdammt!
Dean Joseph, 2.5.2018, Medium.com
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Ich war also in dieser Diskussion über Begegnungen mit der Polizei engagiert. Wieder einmal bringe ich Fakten, mein Wissen über das Gesetz und meine Erfahrung ein, nicht meine Emotionen, um einigen Leuten zu helfen, die Lücken zu füllen.
Und nun springt dieser Kerl, den wir Kapitän McF??tard nennen wollen, auf den Zug auf und beginnt, mich zu beschuldigen, meine eigene Geschichte als schwarzer Mann nicht zu kennen, weil ich nicht zustimmte, dass ein Zwischenfall rassistisch war.
Ich ignoriere ihn zuerst. Als das Gespräch weiterfloss, mischte er sich wieder ein, indem er einen Bullshit darüber sagte, dass ein Mann, der seine Sklavenvergangenheit nicht kenne, dazu verdammt sei, sie zu wiederholen. Er sagte weiter, dass ich als schwarzer Beamter vergessen habe, wer ich sei.
Das war der letzte Faden. Erstens, weil wir nicht einmal über Sklaverei sprachen, zweitens fühlte es sich irgendwie rassistisch an, dass er mich in eine Kiste gesteckt hat.
Also habe ich wie folgt geantwortet:
Hören Sie, Captain. Ich glaube nicht, dass Sie verstehen, wie rassistisch Sie sich anhören. Ich glaube, ich weiß mehr über meine Geschichte als Sie.
Sie kennen mich eindeutig als ewigen Sklaven. Doch bevor wir entführt und verkauft wurden, entdeckte ich auf der Seite meines Vaters, dass ich Nigerianer bin. Diese Männer waren Meister der Metallbearbeitung. Meisterjäger und -sammler und äusserst unabhängig.
Mütterlicherseits komme ich aus dem Kongo. Meine Vorfahren im Kongo waren zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert ein dominierendes Königreich.
Also komme ich von Männern des Stahls und der Macht. Ich brauche nicht Sie dazu, mir zu sagen, von welchem Aspekt der Geschichte ich mich inspirieren lassen soll.
Die Wahrheit ist, Captain, dass DU mein Meister sein willst. Du willst, dass ich wie du denke. Du willst mir sagen, wie ich schwarz sein soll. Und wenn ich rebelliere, dann sind deine Peitschen und Schlingen deine Etiketten und dein Branding von Schwarzen, die sich weigern, Sklaven im Kopf zu bleiben. Schlimmer noch, du hast sie dazu konditioniert, Schwarze wie mich anzugreifen, die sich entscheiden, Logik und Vernunft anstelle deines vorgeschriebenen Narrativs für mein Leben zu benutzen. Du bist die schlimmste Art von Rassist, weil du vorgibst, mein Freund zu sein.
Aber du willst meine Erfahrung nur nutzen, um deine Ideale zu fördern, die mir am Ende sowieso nie nützen.
Ich habe keine Angst vor dem KKK. Die sind leicht zu erkennen und zu dumm, als dass ich mich überhaupt um sie zu scheren bräuchte.
Doch deine Art von Rassismus ist die gefährlichste für mich und mein Volk. Es ist die lähmende Art, die unsere Väter zu Sozialhilfebezügern gemacht hat. Ich bin sicher, Sie sagen Ihren Kindern nicht, dass sie Opfer sind. Aber Sie wollen, dass ich meinen sage, dass sie es sind?
Sie brauchen mich an Ketten, in einem ständigen Opferzustand und in ständiger Mittelmäßigkeit.
Entschuldigung. Sie können schwache Leute täuschen, die in einem Aspekt ihrer Geschichte feststecken. Aber ich bin mir einer Vergangenheit weit vor der Sklaverei bewusst. Und ich lebe noch lange danach frei in Geist, Körper und Seele.
Gehen Sie einen anderen Bruder mit Ihrem Bockmist an die Kette legen…… Massa‘ Captain.
Ich bin frei, mein Freund.
War ich zu hart mit ihm?
Nein, mein Freund. Du warst nicht zu hart. Denn in Prinzip hast Du vollkommen recht. Wenn ihr nicht (mehr) Opfer seit, was haben dann die Linken noch zu tun? Ja, die ParAraber. Aber dann? Allerdings möchte ich hinzufügen, nicht alle Deine Schwester und Brüder denken so wie Du. Leider. Daran solltest Du und die andere Gleichgesinnte arbeiten. Der Opferstatus verhindert nämlich eine jede Entwicklungsmöglichkeit. Und das wäre sehr sehr schade. Denn ihr, ehemalige Sklaven, seit nicht weniger begabt, weniger fähig als andere Völker. Das
ist meine Überzeugung.
lg
caruso