Großbritannien: Radikale Muslime willkommen, verfolgte Christen brauchen sich gar nicht erst zu bewerben
Raymond Ibrahim, 31.3.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Mit der Ablehnung des Asylantrags eines Mannes, der vom Islam zum Christentum konvertiert ist, und dem damit vermutlich verbundenen Zwang zu seiner Rückkehr in den Iran, verurteilt die britische Regierung ihn praktisch zum Tode.
- „Von 4.850 syrischen Flüchtlingen, die 2017 vom Innenministerium zur Wiederansiedlung angenommen wurden, waren nur elf Christen, was nur 0,2% aller von Großbritannien aufgenommenen syrischen Flüchtlinge entspricht.“ – Barnabas Fund.
- Gleichzeitig erlaubte das Innenministerium einem pakistanischen Kleriker, Syed Muzaffar Shah Qadri, der als so extrem angesehen wird, dass er sogar aus seinem Heimatland Pakistan verbannt wird, einzureisen und in britischen Moscheen Vorträge zu halten.
- „Es ist unglaublich, dass diesen verfolgten Christen, die aus der Wiege des Christentums kommen, gesagt wird, es gäbe keinen Platz im Gasthaus, wenn Großbritannien gleichzeitig Islamisten, die Christen verfolgen, willkommen heißt… Es gibt ein ernsthaftes systemisches Problem, wenn islamistische Führer, die die Verfolgung von Christen predigen, grünes Licht erhalten und ihnen gesagt wird, dass ihre Anträge auf britische Visa positiv geprüft werden, während Visa für kurze pastorale Besuche in Großbritannien christlichen Führern, deren Kirchen mit Völkermord konfrontiert sind, verweigert werden. Das ist ein dringendes Thema, das die Innenminister begreifen und korrigieren müssen.“ – Dr. Martin Parsons, Barnabas Fund.
In zwei unabhängigen Fällen verweigerte Großbritannien verfolgten Christen das Asyl, indem es auf bizarre Weise die Bibel und Jesus zitierte. Beide Christen, ein Mann und eine Frau, sind ehemalige Muslime, die unabhängig voneinander Asyl von der Islamischen Republik Iran, dem neunthöchsten Christenverfolger weltweit – vor allem von jenen, die Muslime waren und zum Christentum konvertiert sind – suchten.
Der britische Asylhelfer Nathan Stevens hat kürzlich ihre Geschichten erzählt. In seinem Ablehnungsschreiben des britischen Innenministeriums, das für Einwanderung zuständig ist, wurde dem Iraner gesagt, dass Bibelstellen „unvereinbar“ mit seinem Anspruch seien, zum Christentum übergetreten zu sein, nachdem er entdeckt habe, dass es sich um einen „friedlichen“ Glauben handle. Der Brief zitierte mehrere biblische Auszüge, auch aus Exodus, Levitikus und Matthäus, vermutlich um zu zeigen, dass die Bibel gewalttätig ist; darin stand, dass die Offenbarung „voller Bilder von Rache, Zerstörung, Tod und Gewalt ist“. Das Regierungsschreiben endete dann so:
„Diese Beispiele stehen im Widerspruch zu Ihrer Behauptung, dass Sie zum Christentum konvertiert sind, nachdem Sie entdeckt haben wollen, dass es sich um eine „friedliche“ Religion handelt, im Gegensatz zum Islam, der Gewalt, Raserei und Rache beinhalte.“
Als Antwort darauf twitterte Nathan Stevens, der Fallbearbeiter des Asylbewerbers,:
„…. Ich habe im Laufe der Jahre viel gesehen, aber selbst ich war echt schockiert, als ich diese unglaublich beleidigende Hetzrede las, die zur Rechtfertigung einer Asylverweigerung benutzt wurde.“
Stevens fügte hinzu:
„Was auch immer Ihre Ansichten über den Glauben sind, wie kann ein Regierungsbeamter willkürlich Teile aus einem heiligen Buch auswählen und sie dann benutzen, um den tief empfundenen Grund für eine persönliche Entscheidung, einem anderen Glauben zu angehören zu wollen, zu zerstören?
Es schien kein Bewusstsein dafür zu geben, dass trotz gelegentlicher Gewaltverse in der Bibel ihre Hauptbotschaft, sowohl des Alten als auch des Neuen Testaments, in Levitikus 19,18 zu finden ist: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Mit der Ablehnung des Asylantrags dieses Mannes, der vom Islam zum Christentum konvertiert ist, und dem damit vermutlich verbundenen Zwang zu seiner Rückkehr in den Iran, verurteilt ihn die britische Regierung praktisch zum Tode.
Im zweiten Fall wurde eine iranische Asylbewerberin in ihrem Ablehnungsschreiben wie folgt informiert:
„In Ihrer AIR (Asyl-Interview-Akte) haben Sie bestätigt, dass Jesus Ihr Retter ist, dann jedoch behauptet, dass er Sie nicht vor dem iranischen Regime retten kann. Es wird daher davon ausgegangen, dass Sie keine Überzeugung in Ihrem Glauben haben und dass Ihr Glaube an Jesus halbherzig ist.“
Kürzlich im BBC Radio 4 interviewt, sagte die Frau, die anonym bleiben möchte:
„Als ich im Iran war, konvertierte ich zum Christentum und die Situation veränderte sich und die Regierung fahndete [sic] nach mir und ich musste aus dem Iran fliehen… In meinem Land ist, wenn jemand zum Christentum konvertiert, die Strafe Tod oder Hinrichtung.“
Zum Asylverfahren sagte sie, dass sie, wann immer sie ihrem Interviewer im Innenministerium antwortete, „er entweder kicherte oder vielleicht nur spöttisch war, als er mit mir sprach… Er fragte mich, warum einem Jesus nicht vor dem iranischen Regime oder den iranischen Behörden geholfen hat.“
Diese beiden kürzlich enthüllten Fälle scheinen nicht nur symptomatisch für einen atemberaubenden Mangel an Logik zu sein, der der Historie mitten ins Gesicht fliegt – Gott hat offensichtlich nicht immer diejenigen gerettet, die an Ihn glaubten – sondern auch für das, was zunehmend als äusserst giftiges Vorurteil des Innenministeriums gegen Christen erscheint. Als zum Beispiel Schwester Ban Madleen, eine christliche Nonne im Irak, die vor dem islamischen Staat geflohen war, beim Innenministerium einen Antrag auf Besuch ihrer kranken Schwester in Großbritannien stellte, wurde ihr ein Visum verweigert – zweimal. Ein anderer Bericht zitiert eine Reihe anderer christlicher Ordensleute, denen das Visum verweigert wurde, darunter eine weitere Nonne mit einem Doktortitel in biblischer Theologie aus Oxford; eine Nonne, die zurückgewiesen wurde, weil sie kein persönliches Bankkonto hatte, und ein katholischer Priester, dem ein Visum verweigert wurde, weil er nicht verheiratet war.
In einem anderen Fall verweigerte das Innenministerium nicht nur drei heldenhaften christlichen Führern – Erzbischöfe feierten ihre Bemühungen, verfolgten Christen in Syrien und im Irak zu helfen – die eingeladen worden waren, an der Einweihung der ersten syrischen Kathedrale Großbritanniens teilzunehmen, einer Veranstaltung, an der Prinz Charles teilnahm, den Zutritt – sondern sagte ihnen auch spöttisch, dass es „keinen Platz im Gasthaus“ gebe.
Selbst langjährige christliche Bewohner werden abgeschoben. Anfang dieses Jahres wurde Asher Samson, 41, ein Christ, der seit 15 Jahren in Großbritannien lebte und ein Theologiestudium gemacht hatte, nach Pakistan zurückgeschickt, wo er zuvor „von islamischen Extremisten geschlagen und bedroht“ worden war. (Eine solche Behandlung ist für Christen in Pakistan, dem fünftgrößten Christenverfolger der Welt, normativ.) Wie Samsons ehemaliger britischer Pastor sagte:
„Ich habe einige Nachrichten von ihm erhalten. Er hat große Angst, er hat Angst um sein Leben… Er versteckt sich in Pakistan und seine Familie macht sich große Sorgen um ihn… Im Moment hat er kein Geld zum Leben – er kann nicht arbeiten… Großbritannien schickt Menschen in diese Länder zurück, wo ihr Leben in Gefahr ist.“
Im Kontrast dazu stellte ein Bericht des Barnabas-Fonds fest, dass Großbritannien bei der Gewährung von Asyl „offenbar zugunsten von Muslimen“ statt von Christen diskriminiert. Statistiken bestätigen diese Behauptung:
„Zahlen, die der Barnabas-Fonds im Rahmen einer Anfrage zur Informationsfreiheit erhalten hat, zeigen, dass von 4.850 syrischen Flüchtlingen, die 2017 vom Innenministerium zur Wiederansiedlung angenommen wurden, nur elf Christen waren, was nur 0,2% aller von Großbritannien aufgenommenen syrischen Flüchtlinge entspricht.“
Statistiken aus früheren Jahren haben die gleiche Diskrepanz gezeigt. Obwohl Christen etwa 10% der syrischen Vorkriegsbevölkerung ausmachten, war die überwiegende Mehrheit der Syrer, die vom Innenministerium Asyl erhielten, sunnitische Muslime. Ein solches Ungleichgewicht erscheint noch bizarrer, wenn man bedenkt, dass der Islamische Staat (ISIS) selbst eine sunnitische Organisation ist, die sich gegen Nicht-Sunni, vor allem gegen Jessiden, Christen und schiitische Muslime, alles Minderheitengruppen, von denen die US-Regierung zugibt, dass sie Ziele eines Genozids waren.
Wie Lord David Alton von Liverpool, ein Mitglied des Oberhauses auf Lebenszeit, an Innenminister Sajid Javid schrieb, der das Innenministerium leitet:
„Es wird allgemein anerkannt, dass Christen, die etwa 10 Prozent der syrischen Vorkriegsbevölkerung ausmachten, von Dschihad-Rebellen gezielt ins Visier genommen wurden und weiterhin gefährdet sind…“ Wie die Statistiken des letzten Jahres mehr als deutlich zeigen, ist dieses [Verhältnisungleichgewicht zwischen aufgenommenen muslimischen und christlichen Flüchtlingen] kein statistischer Ausreißer. Es zeigt ein Muster von Diskriminierung, gegen das die Regierung gesetzlich verpflichtet ist, konkrete Maßnahmen zu ergreifen.“
Wenn man bedenkt, dass verfolgten christlichen Minderheiten – einschließlich Priestern und Nonnen – das Visum verweigert wird, könnte man zu dem Schluss kommen, dass das Innenministerium vielleicht nur extrem strenge Asylanforderungen hat. Dieser Gedanke wird jedoch schnell verworfen, wenn man sieht, dass das Innenministerium extremistischen Muslimen regelmäßig Visa und Flüchtlingsstatus gewährt. Man hat noch nie gehört, dass muslimischen Asylbewerbern Visa verweigert werden, weil der Koran zu gewalttätig wäre oder weil sie „nicht genug Glauben“ an Mohammed hätten.
Ahmed Hassan wurde, obwohl er keine Papiere hatte – und obwohl er dem Innenministerium erzählte, dass „er zum ISIS-Soldaten ausgebildet worden war“ – trotzdem Asyl gewährt, bevor er zwei Jahre später einen Terroranschlag in einem Londoner Bahnhof verübte, bei dem im September 2017 30 Menschen verletzt wurden.
Das Innenministerium erlaubte auch einem ausländischen muslimischen Kleriker, Hamza Sodagar, nach London einzureisen und Vorträge zu halten, obwohl er sich dafür einsetzt, Homosexuelle zu enthaupten, zu verbrennen oder von Klippen zu stürzen.
Darüber hinaus werden gemäss einem weiteren Bericht britische Teenager gezwungen, im Ausland zu heiraten, und sie werden vergewaltigt und geschwängert, während das Innenministerium ‚die Augen verschließt‘, indem es ihren [meist muslimischen] Ehemännern Visa überreicht“.
Der Fall von Asia Bibi – einer christlichen Mutter von fünf Kindern, die das letzte Jahrzehnt ihres Lebens in Pakistan in der Todeszelle verbracht hat, weil sie die Autorität von Mohammed in Frage gestellt hat – ist vielleicht symbolisch für die Einwanderungssituation in Großbritannien. Nachdem sie im vergangenen November schließlich freigesprochen wurde, randalierten Muslime in ganz Pakistan; bei einem Protestmarsch forderten über 11.000 Muslime ihre sofortige und öffentliche Hinrichtung.
Da Pakistanis die Mehrheit aller Muslime in Großbritannien ausmachen – Sajid Javid, der Leiter des Innenministeriums, ist selbst Pakistaner – randalierten sie ebenfalls, als sie Wind davon bekamen, dass Großbritannien Asia Bibi Asyl anbieten könnte. Infolgedessen blockierte Premierministerin Theresa May persönlich Bibis Asylantrag – „obwohl Großbritannien Gastgeber von [muslimischen] Entführern, Extremisten und Vergewaltigern ist“, lautete eine Schlagzeile. Mit anderen Worten, Großbritannien ließ offen zu, dass „die Asylpolitik von einem pakistanischen Mob diktiert wird“, berichtete der Guardian, „nachdem es bestätigt wurde, forderten sie das Innenministerium auf, Asia Bibi kein politisches Asyl in Großbritannien zu gewähren…“
Gleichzeitig erlaubte das Innenministerium einem pakistanischen Kleriker, Syed Muzaffar Shah Qadri, der als so extrem angesehen wird, dass er sogar aus seinem Heimatland Pakistan verbannt wird, in britischen Moscheen zu referieren. Qadri feierte das Abschlachten eines Politikers, weil er Asia Bibi verteidigt hatte.
Kurz gesagt spielt die lokale muslimische Meinung offenbar eine große Rolle in der Einwanderungspolitik Großbritanniens: Radikale Muslime werden mit offenen Armen empfangen; christliche „Ungläubige“ brauchen sich gar nicht erst zu bewerben.
Dr. Martin Parsons, Forschungsleiter des Barnabas-Fonds, kommentierte die Schwierigkeiten, die christliche Asylbewerber von Minderheiten mit dem Innenministerium haben, und fasste zusammen, dass „im Juli zwei pakistanischen islamischen Führern, die die Ermordung von der Blasphemie beschuldigter Christen gefordert haben, Visa erteilt wurden“:
„Es ist unglaublich, dass diesen verfolgten Christen, die aus der Wiege des Christentums kommen, gesagt wird, es gäbe keinen Platz im Gasthaus, wenn Großbritannien gleichzeitig Islamisten, die Christen verfolgen, willkommen heißt… Es gibt ein ernsthaftes systemisches Problem, wenn islamistische Führer, die sich für die Verfolgung von Christen einsetzen, grünes Licht erhalten und ihnen gesagt wird, dass ihre Anträge auf britische Visa positiv geprüft werden, während Visa für kurze pastorale Besuche in Großbritannien christlichen Führern, deren Kirchen mit Völkermord konfrontiert sind, verweigert werden. Das ist ein dringendes Thema, das die Innenminister begreifen und korrigieren müssen.“
Raymond Ibrahim, Autor des neuen Buches Schwert und Krummsäbel, Vierzehn Jahrhunderte Krieg zwischen dem Islam und dem Westen („Sword and Scimitar, Fourteen Centuries of War between Islam and the West„), ist ein Distinguished Senior Fellow am Gatestone Institute und Judith Rosen Friedman Fellow am Middle East Forum.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.
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