Amazon kickt Parler von ihrem Webhosting-Service runter
Amazon kickt die Social-Media-Plattform Parler von seinem Web-Hosting-Service Amazon Web Services (AWS), wodurch die Plattform am Sonntag offline gehen wird, bis sie einen neuen Hoster gefunden hat.
Alana Mastrangelo, 9.1.2021, breitbart.com
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Amazon sagt, dass Inhalte auf der Social-Media-Website seine Nutzungsbedingungen verletzen und fügte hinzu, dass es nicht glaubt, Parler habe eine gute Strategie für den Umgang mit Hassrede auf seiner Plattform, laut einer E-Mail, die BuzzFeed News erhalten hat.
„In letzter Zeit haben wir eine stetige Zunahme dieser gewalttätigen Inhalte auf Ihrer Website gesehen, die alle gegen unsere Bedingungen verstoßen“, so Amazon in seiner E-Mail an Parler. „Es ist klar, dass Parler keinen wirksamen Prozess hat, um die Bedingungen des AWS-Dienstes einzuhalten.“
„Es scheint auch, dass Parler nach wie vor versucht, seine Position zur Inhaltsmoderation zu bestimmen“, heißt es in der E-Mail weiter. „Sie entfernen einige gewalttätige Inhalte, wenn sie von uns oder anderen kontaktiert werden, aber nicht immer mit Dringlichkeit.“
Die E-Mail fährt wie folgt fort:
Ihr CEO hat vor kurzem öffentlich erklärt, dass er nicht „sich verantwortlich fühlt für jede dieser Verletzungen, noch sollte das die Plattform.“ Heute Morgen haben Sie geteilt, dass Sie einen Plan haben, gewalttätige Inhalte proaktiver zu moderieren, planen aber, dies manuell mit Freiwilligen zu tun. Wir sind der Meinung, dass dieser im Entstehen begriffene Plan, Freiwillige einzusetzen, um gefährliche Inhalte sofort zu identifizieren und zu entfernen, angesichts der schnell wachsenden Zahl von gewalttätigen Beiträgen nicht funktionieren wird. Das zeigt sich auch daran, dass Sie einen Großteil der Inhalte, die wir Ihnen geschickt haben, immer noch nicht entfernt haben. In Anbetracht der bedauerlichen Ereignisse, die sich in der vergangenen Woche in Washington, D.C., zugetragen haben, besteht ein ernsthaftes Risiko, dass diese Art von Inhalten weiter zur Gewalt anstacheln wird.
„Wir können keine Dienste für einen Kunden bereitstellen, der nicht in der Lage ist, Inhalte, die zu Gewalt gegen andere auffordern oder anstiften, wirksam zu identifizieren und zu entfernen“, heißt es in der E-Mail weiter. „Da Parler unsere Nutzungsbedingungen nicht einhalten kann und ein sehr reales Risiko für die öffentliche Sicherheit darstellt, planen wir, Parlers Konto mit Wirkung zum Sonntag, 10. Januar, um 23:59 Uhr PST zu sperren.“
Parler ist bereits die Heimat mehrerer republikanischer Parlamentarier und hochkarätiger Figuren in konservativen Medien, sowie von Mitgliedern der Familie von Präsident Donald Trump.
Amazons Entscheidung, Parler aus seinem Webhosting-Service zu verbannen, kommt im Gefolge von Google und Apple, die Parler aus ihren App-Stores verbannt haben – und damit die App effektiv von Android- und iPhone-Smartphones ausgeschlossen haben.
Die Entscheidung von Amazon, Google und Apple, Parler zu verbieten, folgt Twitter auf dem Fuss, das Präsident Trump dauerhaft von seiner Plattform verbannt hat, sowie von Facebook und Instagram, die den Präsidenten von seinen Konten „auf unbestimmte Zeit“ ausschließen.
„Am Sonntag um Mitternacht wird Amazon alle unsere Server abschalten, um die freie Meinungsäußerung vollständig aus dem Internet zu entfernen“, sagte Parler-CEO John Matze in einer Erklärung. „Es besteht die Möglichkeit, dass Parler für bis zu einer Woche nicht im Internet verfügbar sein wird, während wir uns von Grund auf neu aufbauen. Wir haben uns auf Ereignisse wie dieses vorbereitet, indem wir uns nie auf Amazons proprietäre Infrastruktur verlassen, sondern Bare-Metal-Produkte gebaut haben.“
„Wir werden unser Bestes geben, um zu einem neuen Anbieter zu wechseln, da wir viele haben, die um unser Geschäft konkurrieren, aber Amazon, Google und Apple haben dies absichtlich in einer koordinierten Anstrengung getan, da sie wussten, dass unsere Optionen begrenzt sein würden, und da sie wussten, dass dies den größten Schaden anrichten würde, genau zu dem Zeitpunkt, als Präsident Trump von den Tech-Unternehmen verbannt wurde“, fuhr Matze fort.
„Das war ein koordinierter Angriff der Tech-Giganten, um den Wettbewerb auf dem Markt zu killen“, so der CEO weiter. „Wir waren zu schnell zu erfolgreich. Sie können erwarten, dass der Krieg gegen den Wettbewerb und die freie Meinungsäußerung weitergehen wird, aber zählen Sie uns noch nicht ins aus.“
Sie können Alana Mastrangelo auf Facebook und Twitter unter @ARmastrangelo, auf Parler unter @alana, und auf Instagram folgen.
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