Die Erfindung der Palästinenser
Emrah Erken, 18. März 2024, ruhrbarone.de
mit freundlicher Erlaubnis des Autors
Entgegen der häufig vertretenen Darstellung sah der UN-Teilungsplan aus dem Jahr 1947 nicht vor, dass im britischen Mandatsgebiet Palästina ein unabhängiger jüdischer und ein unabhängiger „palästinensischer“ Staat entstehen sollte. Von unserem Gastautor Emrah Erken.
Vielmehr sah der Teilungsplan, der ausschließlich von der jüdischen Seite akzeptiert wurde und in dessen Folge Israel gegründet wurde, vor, dass ein unabhängiger jüdischer Staat und ein unabhängiger arabischer Staat entstehen soll. Diese Differenzierung ist sehr wesentlich, weil bis zu diesem Zeitpunkt nur die Juden sich als „Palästinenser“ bezeichnet hatten. Die bekannte Zeitung „Jerusalem Post“ beispielsweise hieß damals noch „The Palestine Post“. Die Umbenennung sollte erst im Jahr 1950 erfolgen.
Die Briten bezeichneten die Araber zwar auch als „Palästinenser“ und haben sogar entsprechende Ausweispapiere für diese hergestellt. Eine nationale Identität gab es damals dennoch nicht. Die Araber, die den Teilungsplan ablehnten, weigerten sich deshalb auch, sich als „Palästinenser“ zu bezeichnen. Man wollte diese Bezeichnung, die zuvor von den Juden verwendet wurde, unter keinen Umständen übernehmen. Man nahm sich damals auch nicht als Volk wahr.
Erst im Jahr 1964 und damit 17 Jahre nach diesem Teilungsplan sollte sich diese Situation ändern, als die Terrororganisation PLO ihre erste Charta niederschrieb. Zum ersten Mal war dort die Rede von einem „Volk“ der sogenannten „Palästinenser“, einem Volk, von dem die Welt bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas gehört hatte. Der Ausdruck wollte den Eindruck erwecken, dass die „Palästinenser“ vorher schon da waren, was nicht zutrifft.
Der Bruder des späteren amerikanischen Präsidenten JFK, Robert Kennedy, besuchte als 22-Jähriger im Jahr 1948 das britische Mandatsgebiet Palästina. Er schrieb seinem Vater die folgenden Zeilen: „Die Juden verweisen mit Stolz auf die Tatsache, dass in den 12 Jahren zwischen 1932 und 1944 über 500.000 Araber nach Palästina kamen, um die Lebensbedingungen zu nutzen, die es in keinem anderen arabischen Staat gibt. Dies ist das einzige Land im Nahen und Mittleren Osten, in dem es eine arabische Mittelschicht gibt.“ Gemäß der letzten von den Briten durchgeführten Volkszählung im Jahr 1945 lebten 1.2 Mio. Araber auf dem gesamten Mandatsgebiet Palästina. In nur 12 Jahren, namentlich zwischen 1932 und 1944, waren 500.000 aus umliegenden arabischen Gebieten zugewandert. Das ist fast die Hälfte, und dies ohne Berücksichtigung der arabischen Zuwanderung, die vorher erfolgte!
Damit kann gesagt werden, dass die heutigen „palästinensischen“ Erbflüchtlinge in erheblichem Masse von diesen Arabern aus umliegenden Staaten abstammen und zugewandert waren, weil der Ort, der später Israel hieß, wirtschaftlich so erfolgreich war, und dies ausschließlich wegen der Juden. Die Erfindung eines arabischen „Volkes“ der sogenannten „Palästinenser“ diente damit einzig der Delegitimierung Israels.
Besonders interessant ist, was die erste PLO-Charta aus dem Jahr 1964 als Gebiet dieses „palästinensischen Staates“ definierte. Es handelt sich dabei um das Gebiet des Staates Israel.
Wichtig zu erwähnen ist, dass die Westbank, eigentlich Judäa und Samaria, und der Gaza-Streifen – also genau das, was nach Ansicht der Zweistaatenlösungsbefürworter „Palästina“ sein sollte – explizit als palästinensisches Staatsgebiet ausgeschlossen wird.
So steht in Artikel 24:
„This Organization does not exercise any territorial sovereignty over the West Bank in the Hashemite Kingdom of Jordan, on the Gaza Strip or in the Himmah Area.“ (Diese Organisation übt keine Rechte der territorialen Souveränität aus auf der West Bank innerhalb des Haschemitischen Königreiches Jordan, auf dem Gaza-Streifen oder in der Himmah Gegend).
Der Grund, warum die PLO-Terroristen nur das Staatsgebiet Israels für sich haben und das „Westjordanland“ und den Gaza explizit nicht wollten, hat damit zu tun, dass das erstgenannte Gebiet von Jordanien besetzt war und Gaza von den Ägyptern.
Jordanien, welches das „Westjordanland“ zwischen 1948 und 1967 illegal besetzt hielt, hatte die dort ansässige jüdische Bevölkerung von rund 40.000 Menschen vertrieben.
Der Sechstagekrieg im Jahr 1967 sollte diese Situation ändern. Die Araber verloren den Krieg, den sie selbst angezettelt hatten. Dies hatte auch eine Auswirkung auf die PLO-Charta. Der Text aus dem Jahr 1964 konnte nicht mehr gelten. So kommt in der PLO-Charta, die im Jahr 1968 verabschiedet wurde, der vorzitierte Art. 24 nicht mehr vor. Eigentlich nur logisch, oder etwa nicht?
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das ganze Nationalbewusstsein der „Palästinenser“ auf die Vernichtung Israels ausgerichtet ist. Wenn Israel nicht existieren würde, wären die „Palästinenser“ auch nie erfunden worden. Das Gebiet würde Syrern, Jordaniern und Ägyptern gehören und die „Palästinenser“ wären Staatsangehörige dieser Länder, von denen sehr viele auch abstammten, wie beispielsweise der ägyptische Terrorist Arafat, der in Kairo geboren wurde.
Die Befürworter der Zweistaatenlösung meinen, dass diese Frieden schaffen würde. Darin ist auch die Hoffnung verankert, dass die „Palästinenser“ Ruhe geben würden, sobald sie ihren eigenen Staat hätten. Es gibt keinen Grund, weil sowohl die Hamas als auch die PLO weiterhin die Vernichtung Israels zum Ziel haben.
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